Archiv für September 2005

Herzensverbindung

Sonnabend, 10. September 2005

Frau Kitta hat nun die Seite für Herbert Schui online gestellt. Da meine Stimme dort hingehört, wo auch mein Herz schlägt, hoffe ich, dass es möglichst viele Stimmen für das Bündnis aus Linkpartei/PDS und WASG gibt.

[ozean, Hervorhebung von mir]

Höflichkeit

Sonnabend, 10. September 2005

Wenn er immer nach ihr kommt.

Brainfucked

Donnerstag, 8. September 2005

Ameisen bohren sich von beiden Seiten in dein Hirn. Du hast die Orientierung verloren. Wenn nur die verdammte Hitze nicht wäre. Im großen Maßstab hilft dir die Landkarte, aber hier unten im Dschungel bist du allein und du weißt, daß du es nicht schaffen wirst.

Manchmal, ja manchmal, da hast du einfach nicht mehr alle …

Wahlchancen

Donnerstag, 8. September 2005

Aus aktuellem Anlaß: bei www.wahlrecht.de werden die Spitzfindigkeiten, Kanten und Ecken des deutschen Wahlrechts (Zählverfahren, wie Parteien durch mehr Stimmen Sitze verlieren, warum Bayern nicht als nationale Minderheit gelten, wie man das meiste für sich herausholt) detailliert erklärt. Zum Tode von Kerstin Lorenz und der damit verbundenen Verschiebung der Wahl im Wahlkreis Dresden I heißt es:

Für die Wähler im Wahlkreis Dresden I bedeutet dies einen erheblichen taktischen Vorteil, da sie zum Zeitpunkt der Wahl bereits das Ergebnis im übrigen Wahlgebiet kennen und ihr Wahlverhalten danach richten können. Die Dresdner könnten ihre Zweitstimme also beispielsweise gezielt an Parteien vergeben, die nur noch recht wenige Stimmen zum Gewinn eines zusätzlichen Sitzes oder zum Überwinden der Fünfprozenthürde benötigen. Hingegen könnten sie Parteien, deren Sitzzahl aufgrund der feststehenden Ergebnisse derart stabil ist, daß sie durch das Ergebnis im Wahlkreis wohl ohnehin nicht beeinflußt werden könnte, getrost ignorieren.

Zusätzliche Brisanz gewinnt diese Konstellation durch die hohe Wahrscheinlichkeit von Überhangmandaten für die sächsische CDU und des Phänomens eines negativen Stimmgewichts: Die aktuellen Umfragen lassen vermuten, der CDU dürften in Sachsen aufgrund des Zweitstimmenergebnisses ungefähr 12 Sitze zustehen. Abgesehen von den Wahlkreisen in Leipzig und Chemnitz kann man jedoch ziemlich sicher davon ausgehen, daß die CDU alle sächsischen Wahlkreise mit Erststimmenmehrheit gewinnen wird, also mindestens 14. Die sich abzeichnenden Überhangmandate hätten nun aber zur Folge, daß der CDU zusätzliche Zweitstimmen bei der Nachwahl in Dresden nicht nur nicht nützen, sondern sogar schaden würden. In diesem Fall läge es für die CDU nahe, die Dresdner zur Abgabe ihrer Zweitstimme an die FDP aufzufordern, wodurch die Überhangmandate für die CDU erhalten blieben und die FDP gleichzeitig eventuell einen weiteren Sitze gewinnen könnte. Umgekehrt könnte von rot-grüner Gegenseite empfohlen werden, mit der Zweitstimme CDU zu wählen, um dieser zu schaden. (Siehe auch unsere „Tips und Tricks zur Bundestagswahl 2005“.) Alles in allem droht die Nachwahl eine groteske Veranstaltung zu werden.

Politblogs und Pöbel

Dienstag, 6. September 2005

Spannende Diskussion gerade bei Don Alphonso: Wie entsteht eine sinnvolle Diskussion und wie geht man mit Kommentaren um.

Ich verstehe, daß Massenveranstaltungen wie der Rebellmarkt oder Lautgeben nicht ohne gewisse Regeln auskommen. Was die Sache allerdings zusätzlich verkompliziert, ist die Technik: in den meisten Blogs (auch hier, aber hier hat es wegen mangelnden Kommentaren (los, schreibt was!) keine Auswirkungen) gibt es kein vernünftiges Threading, was spätestens ab 20 Kommentaren die Sache hoffnungslos verlaufen läßt.

Die Technik zum vernünftigen Umgang mit verteiltem Schreiben ist ja schon vor über 20 Jahren erfunden worden: vernünftige Usenet-Newsreader bieten neben Threading noch so angenehme Techniken wie Kill-Files, Scoring, Filtern etc. Der Traum wäre: ein RSS-to-Usenet-Interface, dann könnte jeder den Newsreader seiner Wahl einsetzen. Zweitbeste Lösung: Newsreader mit RSS-Support, dieser Support müßte dann aber in jeden Newsreader eingebaut werden, was die Sache schon umständlicher machte.

Was auf jeden Fall nötig wäre: Eine Verkettung der Artikel im RSS-Feed.

Die Möglichkeit des Filterns auf Leserseite würde das Problem mit den Trollproblem ähnlich erledigen wie im (deutschsprachigen) Usenet: Postings ohne Realname werden von den meisten sowieso gefiltert, Trolle mit Realname werden runtergescoret. Damit würde dann die Arbeit der Chefredaktion auf den Leser verlagert.

Gebt mir ein Weltbild!

Dienstag, 6. September 2005

Unter dem Titel „German Joys“ schreibt der in Düsseldorf lehrende amerikanische Jurist Andrew Hammel (und momentan seine Urlaubsvertretung Ed Philp) darüber, wie er Deutschland wahrnimmt. Gut geschrieben, erfrischend zu lesen, ein interessanter Blick von außen auf das Leben in Deutschland, die Zeitläufte sowie Sitten und Gebräuche.

Dieses Blog ist das genaue Gegenteil von dem, was uns Spon und verschiedene Blogs einreden wollen: die Amerikaner seien beleidigt durch deutsche Undankbarkeit. Auf der anderen Seite lernt man Deutschland von Seiten kennen, die dem Einheimischen so nicht auffallen mögen:

Auf deutschen Visaanträgen wird u.a. nach der Religion gefragt. Nachdem er beim ersten Mal „Atheist“ geschrieben hatte, fiel ihm auf, daß diese Frage nur dann kirchensteuerrelevant ist, wenn man entweder römisch-katholisch oder evangelisch ist. Woraufhin der „Pick my Religion Contest“ ausgerufen wurde:

So the next time I renewed my visa I became a Buddhist, since I’ve always had a thing for the Noble Eightfold Path.

But why should my next answer be limited by my own creativity? There’s a whole world of possibilities out there I might not have thought of. Although I have thought of a lot, including the Yazidi. They worship a blue peacock and can’t eat butter beans. So far so good, but they’re also prohibited from wearing dark blue, which is one of my favorite colors. So no Yazidi-ism for me. I’ve also thought about putting down “Worship of the Flying Spaghetti Monster,” but that won’t fit on the form.

So, dear readers, get to those comment boxes and give me a religion! Whoever has the most creative suggestion will dominate my spiritual development for the next year, at least in the eyes of the German state. What more precious reward could I offer?

Was uns besonders gefällt: Die Rubrik German Word of the Week, in der er sich der deutschen Sprache annähert, indem er Wörter, die es so im Englischen nicht gibt, zunächst wörtlich übersetzt, dann erläutert, um sich schließlich Gedanken um die dahinterstehende Geisteshaltung zu machen:

Lügengebäude

[…]

At this point, you are living in what a German would call a Lügengebäude — a “Building of Lies.” You pronounce it Loo*-gen-guh-BOY-duh. In English you can, of course, spin a tissue or web of lies. But I think the idea of crafting a nice, solid, bricks-and-mortar building of lies is more apt. It conveys how hard it is to get out of one once you’ve built it.

I might also add that thinkers who create large, comprehensive philosophical systems — I need hardly mention which country has the leading reputation here — build Gedankengebäude, or “Buildings of Thought.”

I’d to extend this a little down the scale. Can I live in an Apartment of Lies(Lügenwohnung)? Drive around in a Car of Thought (Gedankenwagen)? Hand someone a Box of Lies (Lügenschachtel)? The answer to all of these questions is: of course! German is, after all, the super-duper ultra-modular Lego language.

Wie amerikanische Flutopfer im deutschen Wahlkampf eingesetzt werden

Freitag, 2. September 2005

und wer sich nebenbei noch so profilieren will, hat Lautgeben in knallharter Recherche herausgefunden.

Aus aktuellem Anlaß

Donnerstag, 1. September 2005

und mit der Bitte um baldige Beantwortung: kennt jemand ein gutes Café am Bahnhof Westkreuz, wo man evtl. sogar ein Mittagessen bekommt?