Narzißmus und Privatheit
Mittwoch, 26. Oktober 2005Mh. Momentan wird mir das ganze hier ein wenig unheimlich. Einklich halte ich ziemlich viel von informationeller Selbstbestimmung und Privatsphäre. Und dennoch stelle ich mich in die Öffentlichkeit. Wie paßt das zusammen?
Es sind wohl zwei Seiten, die jeder in sich hat: den Wunsch nach Privatsphäre und die Sehnsucht nach den 15 Minuten Ruhm. Außerdem noch das Gefühl, etwas zu sagen zu haben. Klar, da ist noch eine Mauer: hier taucht nirgendwo mein Name auf. Aber die Mauer ist dünn. Mit jedem Artikel werden mehr Hinweise gegeben und es gibt genug Leute, die mich kennen, ohne daß ich weiß, wie weit ich ihnen vertrauen kann.
Das hat übrinx nichts damit zu tun, daß ich nicht zu dem stehe, was ich hier schreibe. E-Mails an die untenstehende Adresse werden gelesen und wer es wissen muß, wird auch erfahren, wer ich bin. Dennoch möchte ich weiterhin selbst darüber bestimmen können, wer wieviel über mich weiß. Ich hoffe, das funktioniert auch.
Damals (unter Warhol) waren’s nur fünf Minuten. 15 Minuten sind wahrscheinlich noch schöner. Dass Rum nicht nur schön ist, hat Warhol aber auch schon gewusst (sogar sehr schmerzlich Leibe erfahren müssen). Zitat aus dem Buch “Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück”, das im Zwiegespräch mit Bridget Polk entstand:
B: Regnet’s?
A: Ich glaube, man spuckt uns an.
Danke für die Wissenserweiterung. Unter Warhol ist gut!
Eine Korrektur in eigener Sache: Rum ist natürlich nicht nur schön, weil zuviel davon, wenig rühmliche Kopfschmerzen hinterlässt.