Archiv für November 2005

Tatort: Racheengel (SR)

Sonntag, 13. November 2005

Palu perdu.

(Erstsendung 13. November 2005)

Erkenntnis

Sonntag, 13. November 2005

Ich bin nicht cool. Das hier ist nicht cool. Bitte weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen.

Keine Kaufempfehlung (ii): Sonys Kopierschutz verletzt Urheberrechte

Sonntag, 13. November 2005

Nicht genug damit, daß Sony Schadsoftware verbreitet, dabei finden allem Anschein nach auch noch Urheberrechtsverletzungen statt: in dem Rootkit werden Teile des Open-Source-MP3-Encoders Lame verwendet, ohne die Bestimmungen der Gnu Lesser General Public License (LGPL) zu beachten. Die LGPL verlangt unter anderem, daß der ursprüngliche Autor genannt wird und der Quelltext der verwendeten Programmbibliotheken zur Verfügung gestellt wird.

Tatort: Tod auf der Walz (BR)

Sonntag, 13. November 2005

Mal wieder verspätet, aber noch knapp vor der nächsten Folge: die Tatort-Aufarbeitung.

Nach viel Mittelmaß in den letzten Wochen dieses Mal ein Film der Spitzenklasse. Zur Story: ein wandernder Geselle wird tot aufgefunden. Die Fährten sind in Richtung Selbstmord ausgelegt. Die Ermittlungen ergeben eine Verquickung von Aberglauben, Handwerkstraditionen und ganz normalen Familientragödien. Bemerkenswert ist jedoch, wie neben der Krimihandlung in die Welt der Handwerksgesellen eingetaucht wird. Wie ohne Ethnokitsch und Verklärung das Leben auf dem bayerischern Land dargestellt wird, ohne die Probleme der Moderne auszublenden.

Vor allem aber, wie sich Zeit genommen wird, die doch sehr vielen Personen einzuführen und auszuspielen. Da ist die Handwerksgesellin Franzi Brandl (gespielt von Lisa Maria Potthoff), die den Männern den Kopf verdreht und deswegen als Hexe geschimpft wird. Da ist Kolo Koydl (Elmar Wepper), der herzensgute Wirt, der sich am Ende als engherzig und brutal herausstellt. Und da ist der Popp, Vorsitzender des Schachts, melancholisch die Tradition lebend, während die Welt um ihn weitergeht (herausragend: Michael Tregor).

Eingespielt gut: das Kommissartrio Batic (Miroslav Nemec), Leitmayer (Udo Wachtveitl) und Menzinger (Michael Fitz).

Allenfalls etwas betulich: wie die Ermittler versuchen, die Gesellensprache zu lernen, die ein wenig zu aufdringlich eingesetzt wird.

(Erstsendung: 6. November 2005)

Keine Kaufempfehlung

Sonnabend, 12. November 2005

Die Labels von Sony-BMG sind:

  • Arista Records
  • BMG Classics
  • BMG Heritage
  • BMG International Companies
  • Columbia Records
  • Epic Records
  • J Records
  • Jive Records
  • LaFace Records
  • Legacy Recordings
  • Provident Music Group
  • RCA Records
  • RCA Victor Group
  • RLG – Nashville
  • Sony Classical
  • Sony Music International
  • Sony Music Nashville
  • Sony Wonder
  • Sony Urban Music
  • So So Def Records
  • Verity Records

Sony will zwar das Rootkit für Windows-PCs auf neuen Audio-CDs nicht mehr einsetzen, die gleiche Funktion auf dem Mac soll jedoch erhalten bleiben. Die Software manipuliert und versteckt Systemdateien, verhindert das Kopieren von CDs, sendet Daten über das Nutzerverhalten an Sony, zerstört vom Nutzer erstellte Dateien und ermöglicht das Eindringen anderer Schädlinge.

Die wollens einfach nicht kapieren.

Evangelischerseits …

Sonnabend, 12. November 2005

… gehört Alt-Stralau zur Fusionsgemeinde Boxhagen-Stralau. Diese entstand 1998 aus den Gemeinden

  • Offenbarung (kleine Kirche in der Simplonstraße aus Holz und Trümmersteinen, 1949 geweiht, heute Hauptpredigtstätte der Fusionsgemeinde),
  • Verheißung (nach dem Krieg entstanden, mit wechselnden provisorischen Kirchenräumen) und
  • Zwingli-Stralau (Zwinglikirche am Rudolfplatz — prachtvoller Gründerzeitbau, geweiht 1908, nicht mehr in Benutzung und Dorfkirche Alt-Stralau, Gottesdienst einmal im Monat).

Momentan versieht Pfarrer Schuppan den Predigtdienst in der Offenbarungskirche und in Alt-Stralau. Seit erstem November arbeitet zusätzlich Margarete Trende auf einer halben Stelle. Morgen findet der Einführungsgottesdienst statt: 10 Uhr in der Offenbarungskirche in der Simplonstraße.

Die Stralauer Dorfkirche, geweiht 1464 gehört zu den ältesten Berliner Kirchen, eine Besichtigung (verbunden mit einem Inselspaziergang) lohnt sich. Der Turm wurde regelmäßig durch Feuer, Blitzschlag, Orkane und Bombentreffer zerstört. 1932 neigte er sich um 5cm, die Neigung ist heute noch gut zu sehen.

Der Stralauer Friedhof am Fluß: Schöner Sterben am Wasser.

Forsicht form Fotografieren

Sonnabend, 12. November 2005

(Bisher) zehnteiliges Fotorecht-Spezial im Law-Blog.

[via Mehrzweckbeutel]

Brechtian Punk Cabarett

Sonnabend, 12. November 2005

Ähnlich schön versponnen und detailverliebt wie ihre Musik: Die Website der Dresden Dolls. Mit Blog.

This picture

Donnerstag, 10. November 2005

I hold an image of the ashtray girl
As the cigarette burns on my chest
I wrote a poem that described her world
That put my friendship to the test
And late at night
Whilst on all fours
She used to watch me kiss the floor
What’s wrong with this picture?
What’s wrong with this picture?

Farewell the ashtray girl
Forbidden snowflake
Beware this troubled world
Watch out for earthquakes
Goodbye to open sores
To broken semaphore
We know we miss her
We miss her picture

Sometimes it’s faded
Disintegrated
For fear of growing old
Sometimes it’s faded
Assassinated
For fear of growing old

Farewell the ashtray girl
Angelic fruitcake
Beware this troubled world
Control your intake
Goodbye to open sores
Goodbye and furthermore
We know we miss her
We miss her picture

[…]

Wem ist schonmal aufgefallen, daß Flake (Feeling B/Rammstein) urste Ähnlichkeit mit Stulle von Didi & Stulle hat? (Wahrscheinlich kommt außer mir niemand auf so abstruse Gedanken).

Geträumt, ich sei Stulle. Das klare Gefühl, intellektuell über-, körperlich und von der Ausstrahlung her hoffnungslos unterlegen zu sein; ständig fertiggemacht zu werden von jemandem, der mein einziger Freund ist.

Didi wiederum, und das ist nun wirklich aber auch nur ein bißchen gemein, ähnelt meinem Mitschüler K., damals doppelt so groß und doppelt so dick wie ich, der mich in der Pause immer kopfüber in die Mülltonne gehängt hat.

Du warst oochma so’n Sommahit, Stulle weeßte, aba dit is schon lange her.

[Und wie Placebo und Fil jetzt zusammen in einen Eintrag kommen: ich weiß es auch nicht; es ist alles so zum Heulen.]

Paris (ii)

Donnerstag, 10. November 2005

Aus Ps Pariser Presseschau:

So sprechen keine Underdogs, die nur um ihr nacktes Überleben kämpfen. Was Frankreich derzeit erlebt, ist nicht allein ein Aufstand der Rechtlosen und Unterdrückten, sondern auch eine Revolte gegen die Republik im Namen ihrer eigenen Ideale. Denn die Halbwüchsigen haben in der Schule gelernt, daß zu ihrem Status als Staatsbürger untrennbar die republikanischen Versprechen von Gleichheit und Brüderlichkeit gehören. Das nimmt die Vorstadtjugend ernster, als es vielen Franzosen recht ist. Fast könnte man von einem Drama der gelungenen Integration sprechen, die deswegen an ihre Grenzen stößt, weil die Nachgeborenen sich eben nicht damit begnügen wollen, in Parallelgesellschaften abzutauchen. Stattdessen fordern sie die Teilnahme an den Verheißungen Frankreichs, für die in ihren Augen nicht die Gesellschaft, sondern in erster Linie der Staat zuständig ist.

[…]

Der Kriminologe Alain Bauer hält die Immigrantenkinder denn auch zu Recht für „weit besser ins französische Wertesystem integriert, als man von außen vermutet“. Selbst ihren Protest würden sie von nationalen Vorbildern ableiten – von den militanten Streiks der Gewerkschaften bis zu den Kampfdemonstrationen der radikalen Linken.

[Michael Mönninger in der Zeit]

Ashampoo und Steuererhöhungen

Mittwoch, 9. November 2005

Die neue FAZ-Anzeige (PDF) ist etwas gemäßigter als die letzte, obwohl immer noch mit “Wir sind das Volk” anbiedernd. Ashampoo will die Staatsschulden verringern. Sie haben schonmal 10 000 € auf ein Spendenkonto eingezahlt. (Hinzu kommt vermutlich nocheinmal so viel als Umsatzsteuer für die beiden FAZ-Anzeigen.) Am Jahresende wollen sie das Geld an die Bundesregierung überweisen.

Zeigen wir unseren Politikern doch einfach, wozu das Volk fähig ist, wenn es wirklich gefordert wird.

[…]

Jeder, ob Bürger oder Unternehmen, der seinen Beitrag zur Verringerung der Staatsschulden leisten kann und will, ist aufgefordert, dies jetzt und hier zu tun.

Gut. Steuererhöhungen sind mir sympathischer als Sozialhilfekürzungen. Wenn damit die Schulden getilgt werden, nur zu.

Aber bitte nicht standortjammern hinterher.

Nachrichten aus Paris

Montag, 7. November 2005

[…]

Every year, during new year’s eve, gangs burn cars in many places. Everybody here knows it. It’s just unusual it happens another day of the year.

[…]

Rioters want chaos. And rioters, proud imbeciles, are very well playing Le Pen’s game and Le Pen is remarkably silent these days.

[…]

[Daniel Glazman am Sonntag]

Tatort: Freischwimmer (MDR)

Sonntag, 6. November 2005

Vorige Woche war ich verhindert. Kai Wagner hat freundlicherweise die Tatortrezension übernommen. Vielen Dank!

„Hot town, summer in the city (…) Doesn’t seem to be a shadow in the city. All around people looking half dead …“

Leider sieht der 23-jährige Leo Stein (Christian Ehms) nicht nur tot aus — er ist es auch. Leo war Hauptzeuge in einem Verfahren wg. Körperverletzung gegen den 17-jährigen Ralf Salchow (Florian Bartholomäi). Hauptkommissar Ehrlicher (Peter Sodann) und Hauptkommissar Kain (Bernd Michael Lade) glauben allerdings nicht an das naheliegende Motiv und stehen bald vor einem Rätsel, denn keiner der zahlreichen Zeugen will etwas gesehen haben.

Ehrlicher und Kain besuchen die trauernde Familie Stein und finden rasch heraus, daß nicht alles Gold ist, was auf den Wahlplakaten glänzt. Unter der Oberfläche scheinen sich dunkle Geheimnisse zu verbergen – Motive für einen Mord? Leos Schwester Alexandra spritzte ihrem zuckerkranken Bruder gelegentlich Insulin, weil Sie mit seiner Betreuung überfordert war und ihn ruhig stellen wollte, so auch kurz vor seinem Tod. Auch die Aussagen von Martin Steins Vorgesetzten werfen ein ganz anderes Licht auf die Familie des Toten: Alexandras Vater ist beurlaubt worden, weil er mit seinen Schülern nicht mehr zurechtkam. Zudem steht die Ehe der Steins kurz vor der Scheidung und das Haus ist mit einer Hypothek belastet. Leos Mutter, die Stadträtin Bettina Stein, hat derweil nur ihre Karriere im Kopf und drängt auf eine schnelle Aufklärung, weil für Sie der Fall klar auf der Hand liegt.

In einem Netz von Lügen und Widersprüchen finden die Ermittler immer neue Spuren aber keinen Ausweg — und auch der Zuschauer fischt weiterhin im Trüben. Denn auch außerhalb der Familie Stein gibt es Verdächtige. Da ist nicht nur Ralf Salchow, sondern auch Alexandras neuer Freund Mike Baader, ebenfalls Mitglied von Salchows Clique. Verdächtig ist auch Mikes Vater Lutz. Der Ex-Leistungsschwimmer, 1988 wegen der Beziehung zu einer „Klassenfeindin“ aus dem Kader für die Olympiade in Seoul geworfen, arbeitet als Aushilfe im Bad und will ausgerechnet zum Tatzeitpunkt die Umkleiden gesäubert haben.

Freigeschwommen – wie der Titel suggeriert – haben sich die Hauptfiguren dieses gelungenen Films jedoch nicht, die Wasser der Vergangenheit sind viel zu tief. Der am Asperger-Syndrom leidende Ben (Jonas Jägermeyr), ein Freund Leos, bringt die beiden Kommissare schließlich auf die richtige Spur, und als bekannt wird, dass auch Bettina Stein Mitglied im Olympiateam von Seoul 1988 war, ist der Fall klar …

Die Geschichte von Mario Giordano und Andreas Schlüter (Regie: Helmut Metzger) überzeugt mit vielen Wendungen und routiniert aufspielenden Protagonisten. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Während sich der Zuschauer über Kain lustig macht, der ständig seinem geklauten Handy hinterherrennt, hat sich Ehrlicher eine gute Portion schwarzen Humors bewahrt: Um der „sommerlichen Hitze“ zu entfliehen, schlägt er Kain vor, die kühlen Hallen der Gerichtsmedizin aufzusuchen.

Gedreht wurde der 612. Tatort im traditionsreichen Schreberbad, Leipzigs ältestem Schwimmbad (erbaut 1866) — und das unter extremen Bedingungen: Bei den Aufnahmen im Juni kletterte die Quecksilbersäule nicht über 13˚ Celsius. Die Folge: Mangels Badegästen mussten kälteresistente Komparsen angeheuert werden.

Ach ja, btw, Radio Jump sucks!

(Erstsendung: 30. Oktober 2005)

(© Kai Wagner)

Der Stralauer Tunnel (i) und Empfehlung zum Wochenende

Sonnabend, 5. November 2005

Der Stralauer Tunnel wurde 1895-1899 anläßlich der Treptower Gewerbeausstellung 1896 gebaut. Er sollte die ziemlich große und bedeutende Ausstellung an das Straßenbahnnetz anbinden. Gleichzeitig diente er damit als Probe für die spätere Untergrundbahn, er führte von Treptow unter der Spree hindurch nach Alt-Stralau.

Auf diesem Plan zur Weltausstellung ist der Tunnel im Bau eingezeichnet. Des weiteren: die Abteiinsel (auch: Insel der Jugend) damals Neu-Spreeland (Rohrinsel), noch ohne Brücke. Der Plan stammt von den sehr vorzüglichen Seiten von Mirko Tamkus, der 27 Berliner Stadtpläne von 1738 bis 1989 eingescannt hat und online zur Verfügung stellt.

Polizei setzt wieder Leute aus

Sonnabend, 5. November 2005

Eben hier auf der Halbinsel von einem leicht derangierten Mann angesprochen worden, er sei von der Polizei hier ausgesetzt worden, ob ich nicht ein Auto hätte. Habe ich nicht, habe ihm den Weg zum S-Bahnhof gezeigt.

Das gab es mal in den Neunzigern, daß Obdachlose am Stadtrand ausgesetzt wurden. Nun liegt Stralau nicht am Stadtrand, aber schikanös finde ich das schon. Was ist der Zweck?

Warum Berlin manchmal nervt, Hamburg hingegen total shmove ist (ii)

Freitag, 4. November 2005
Nachtkatzen beim Frisör
Nachtkatzen beim Frisör (Winterhude)

Hier der angekündigte zweite Teil, mit einem Nachtrag zum ersten:

Eine Umbenennung (derer es noch viele gibt) will ich noch nennen: Zentralviehhof (eines der seltenen Wörter mit Doppel-h, haha!) ⇒ Storkower Straße.

Sie fahren heute mit Wagen 4575
Informativ: die Hamburger Hochbahn

Des weiteren: Was an Hamburg auffällt, ist das funktionierende soziale Leben. Im Prinzip ist ja gegen westdeutsche Lebensart nichts einzuwenden, vor allem nicht gegen die Normalität im Vergleich zu herausgeputzten Aufbau-Ost-Fassaden, hinter denen der Tod wohnt. Ein wenig mehr von dieser geschäftigen Normalität würde ich mir auch hier wünschen. Stattdessen: gigantische Einkaufszentren und dazwischen Leere.

Leider hat diese westdeutsche Normalität einen Nachteil: die meisten Städte sind unglaublich häßlich. Irnkwo las ich mal, daß auf dem Gebiet der Bundesrepublik nach dem Krieg mehr Bausubstanz zerstört wurde als im Krieg selbst. Fast überall hat sich das gleiche Prinzip durchgesetzt: Langweilige Vorstädte zum Wohnen, autogerechte Stadt und in der Mitte die schnuckelige Fußgängerzone.

Elbtunnel
Im alten Elbtunnel

Nicht so in Hamburg, wo noch viel erhalten ist und man das Gefühl hat, daß die Stadt mit ihrer Geschichte lebt (ich frage mich allerdings, was aus den Neubauten in der Speicherstadt werden wird). Dazu tatsächlich Geschäfte in den Ladenlokalen und überall eine gelassene Unaufgeregtheit. Überhaupt sind Kneipen- und Ladeneinrichtungen aus den Siebzigern mit Patina im Osten ja quasi nicht vorhanden, da nach der Wende alles rausflog.

Der Reisebegleitung, aus Hamburg stammend, war es allerdings nicht aufregend genug.

Schick: die Hochbahn an den Landungsbrücken. Und überhaupt ganz viel große Infrastruktur.

Francis Bacon …

Donnerstag, 3. November 2005

… (den Maler) kannte ich bis dato noch gar nicht. Lücke!

Seine Schreie unter anderem inspiriert von PKP. Großartige Porträts, schmerzhaft, einsam oft, sehr direkt.

Gut ausgestellt: nur ungefähr 50 Werke großzügig verteilt, so daß die großformatigen Arbeiten auch gut zur Geltung kommen, dazwischen sinnvolle Texte. Noch bis 15. Januar in der Hamburger Kunsthalle. Vom Kauf des Kataloges ist allerdings wegen schlechter Farben abzuraten.

Zeitumstellung 2: Ashampoo nicht bei Google

Donnerstag, 3. November 2005

[Einfach ignorieren:] Die manuelle Zeitumstellung hat dazu geführt, daß Google den Ashampoo-Artikel übersehen hat.

WordPress: Zeitumstellung

Mittwoch, 2. November 2005

Vorhin habe ich die Zeitstempel aller Artikel und Kommentare seit Sonntag bearbeitet. Der Grund: Bei WordPress läßt sich keine Zeitzone einstellen, nur eine Differenz zur GMT. Das als Erinnerung für andere WP-Benutzer.

Ashampoo will nicht demonstrieren

Mittwoch, 2. November 2005

Wo wir gerade bei Unternehmensnachrichten sind (handeln wir das schnell alles ab, dann können wir wieder zu erfreulicherem kommen):

Heute morgen finde ich in meiner Zeitung eine Anzeige der Oldenburger Ashampoo GmbH (etwas seltsamer Name für eine Softwarefirma, aber gut).

Eine ganzseitige Anzeige in der FAZ kostet ungefähr 40 000€, im vorderen Teil vermutlich mehr. Zusätzlich dazu, daß Ashampoo sich auf geradezu widerliche Weise des Spruches “Wir sind das Volk” bemächtigen, ist die ganze Anzeige eine unglaubliche Mischung aus populistischer Politikerschelte und dem scheinbaren Wunsch Münte und Stoiber wieder zurückzuholen. Davon abgesehen, daß klar war, daß zum Zeitpunkt des Erscheinens sowieso alle Messen gelesen sein würden, ist der Satz

Nicht mit Gewalt, nicht mit politischen Demonstrationen, sondern mit Leistung, Fleiß, Ausdauer, aber vor allem mit gradlinigem Handeln.

eine Dreistigkeit sondergleichen. Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit wird zwar nicht gleichgestellt mit, jedoch in die Nähe von Gewalt gerückt und Leistung, Fleiß, Ausdauer und gradliniges Handeln als Alternativen gepredigt. Warum? Was hat die Ashampoo GmbH davon?

Ich fände es sinnvoller, wenn die Wirtschaft lieber Geld dafür ausgeben würde, vernünftige Produktwerbung zu machen, oder aber ihre Produkte zu verbessern, anstatt zweifelhafte politische Kampagnen zu führen.

Update 1: Hier kann man übrigens seine Meinung zu Kampagne abgeben. Daß das seit gestern 18.17 Uhr schon 1653 Personen getan haben, ist, nun ja, zumindest erstaunlich.

Update 2: Habe die FAZ-Preisliste gefunden. Eine Seite s/w kostet 35 481,60 €, mit Umsatzsteuer sind das 41 158,66 €.

Update 3: Inzwischen vermute ich, daß es nur darum geht, den Aufmerksamkeitswert von Ashampoo zu steigern. Sie habens zumindest auch schon mit merkwürdigen Domain-Grabbing-Methoden versucht.

Update 4: Jetzt auch bei Spon. Und das mit der Publicity für Ashampoo scheint tlw. zu stimmen. Rolf Hilchner von Ashampoo sagt bei Spon:

“Dieser Aspekt stand zwar nicht im Vordergrund, spielte aber durchaus eine Rolle bei der Frage, ob wir mehr als 35.000 Euro für die Aktion ausgeben wollten”

Scheint geklappt zu haben. Nur Der umstrittene Satz taucht bei Spon nicht auch auf. Hoffen wir, daß die Kunden genau lesen.

Gute Laune bei Nutzwerk

Dienstag, 1. November 2005

Die Berichterstattung über die Leipziger Nutzwerk AG ist zumindest heikel. Aber verlinken wird ja noch erlaubt sein: Konstruktive Kritik bei Nutzwerk erlaubt.

[Update: Auch bei lanu.]

[Update auf Anregung von lanu:

In dem Artikel steht, daß Nutzwerk seinen Angestellten „Jammern und Meckern“ am Arbeitsplatz verbietet.

§1 Allgemeiner Unternehmensgrundsatz
Meckern und Jammern ist bei Nutzwerk verboten!

Der Mitarbeiter ist verpflichtet sich an diese Unternehmensrichtlinie zu halten. Dies gilt insbesondere während der Arbeitszeit, in den Räumen der Nutzwerk GmbH sowie gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Partnern und Gästen. Ausnahmen bilden Themen, welche die Leistungsfähigkeit von Nutzwerk erhöhen können. In diesem Fall ist “Meckern” oder “Kritik” erwünscht und gefordert, vorausgesetzt diese ist immer mit einem durchführbaren Verbesserungsvorschlag verknüpft.

[Nutzwerk, zitiert nach Bild Leipzig, zitiert nach Nutzwerk]

]

Warum Berlin manchmal nervt, Hamburg hingegen total shmove ist (i)

Dienstag, 1. November 2005

Die Überschrift erklärt sich natürlich aus einer völlig naiven Touristensicht, ich war bisher ungefähr fünfmal für jeweils ein paar Tage in Hamburg.

Ein paar poetische Hamburger Stationsnamen

Nützen, Voßloch, Sparrieshoop, Tornesch,
Krupunder, Brest-Aspe, Kaltenkirchen, Diebsteich,
Blankenese, Rissen, Sternschanze, Hammah
Landungsbrücken, Himmelpforten, Mümmelmannsberg,
Landungsbrücken, Himmelpforten, Mümmelmannsberg.

Apensen, Tostedt, Holm-Seppensen, Radbruch,
Billwerder-Moorfleet, Rauhes Haus,
Osterstraße — Emilienstraße — Christuskirche — Schlump,
und alle:
Osterstraße — Emilienstraße — Christuskirche — Schlump.

Ein paar ganz und gar unpoetische Berliner Stationsumbenennungen

  • Ausstellung ⇒ Westkreuz
  • Schlesischer Bahnhof ⇒ Ostbahnhof
  • Schmargendorf ⇒ Heidelberger Platz
  • Wilmersdorf ⇒ Bundesplatz
  • Witzleben ⇒ Messe Nord
  • Lehrter Bahnhof ⇒ Hauptbahnhof
  • Eichkamp ⇒ Messe Süd
  • Gesundbrunnen ⇒ Nordkreuz
  • Papestraße ⇒ Südkreuz

Als Stralauer muß ich natürlich noch Stralau-Rummelsburg ⇒ Ostkreuz hinzufügen. Und ich befürchte Nordbahnhof ⇒ Invalidenstraße.

Update: Noch zwei Links:

Hier findet man eine Liste mit Berliner Umbenennungen von Straßen und Bahnhöfen.

Und beim Luisenstädtischen Bildungsverein gibt es das vorzügliche Straßennamenlexikon mit Erklärungen zu heutigen und vergangenen Namen.

News from New Worlds

Dienstag, 1. November 2005
Das ist der Globus des Hodja Yusuf Xodjandi
© News from New Worlds

Man fragt sich ja manchmal nach dem Sinn von Blogs, insbesondere, wenn es solche Gemischtwarenläden sind wie dieses hier. Immer sinnvoll hingegen sind Reiseblogs; vor allem, wenn es in seltener bereiste Länder geht.

Im Falle von News from New Worlds kommt noch hinzu, daß ein profunder Kenner der Kultur über Mittelasien (im Moment Tadschikistan) berichtet, in gut lesbarem Stil (ich lese mit Freude seit längerem seine Reiseberichte per E-Mail) und mit Liebe zu Land und Leuten.