Bahnfahren billig

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Wir fahren zurück in die Heimat,
denn dort wo wir geboren sind, dort wolln wa ooch begraben sein.

[M. Goldt]

Preiswerter Sterben mit dem Stralau-Blog:

Sind mindestens zwei Personen gemeinsam auf der Bahn unterwegs ist, lohnt es sich neuerdings fast immer, den Sparpreis 50 oder Sparpreis 25 zu nehmen (mit Zugbindung), auch wenn man sich noch nicht auf einen Zug für die Rückfahrt festlegen will.

Der Sparpreis für Hin- und Rückfahrt ist sogar billiger als die normale Einzelfahrt auf dem Hinweg.

Der Grund: Während die Mitfahrerrabatte (50% für bis zu 4 mitgenommene Personen) und die Gültigkeit der Bahncard für mehrere Personen beim Normalpreis zum heurigen Fahrplanwechsel weggefallen sind, gelten diese bei den Sparpreisen weiter.

Beispiel?

Eine Reise von A nach B koste 100 € pro Person. Nehmen wir jetzt an, eine der Personen hat eine Bahncard 25. Dann kostet der Normalpreis für die einfache Hinfahrt für beide zusammen 175 € (frei erhältlich, ohne Zugbindung) oder 350 € für Hin- und Rückfahrt.

Lösen die beiden jetzt aber einen Fahrschein zum Sparpreis 50 (limitiert, mit Zugbindung, mindestens drei Tage im Voraus zu buchen), so kostet er nur noch 112,50€ € für Hin- und Rückfahrt. Beim Sparpreis 25 sind es immerhin noch 150 €.

Angenommen, beide wollen sowieso nur hinfahren, dann sparen sie mit dem Sparpreis 50 62,50 €, verglichen mit der einfachen Hinfahrt. Wollen beide hin und zurück und wissen für beide Strecken schon, welche Züge sie nehmen, sparen sie ganze 237,50 €.

Wollen sie sich für die Rückfahrt noch nicht festlegen und kaufen sie für diese einen normalen Fahrschein, kommen sie auf 287,50 € und haben immer noch 62,50 € gespart.

Auch ohne Bahncard oder mit Bahncard 50 ergeben sich Preisvorteile, die aber in beiden Fällen ein klein wenig niedriger sind.

Hier ist augenscheinlich in der Tarifplanung etwas schiefgelaufen, denn das Ziel der besseren Zugauslastung wird jetzt dadurch konterkariert, daß die Reisenden mehr limitierte Fahrscheine kaufen, als sie eigentlich benötigen.

Generell sind die Sparpreise allerdings auch ein Ärgernis: Das Preissystem wird intransparent und den vorgeblichen Planungsvorteil für die Bahn gibt es eigentlich nicht, da die Bahn die Zugläufe mindestens 6 Monate im Voraus plant, d.h., auf veränderte Nachfrage sowieso nicht eingehen kann. Übrig bleibt eine unschöne Gängelung der Beförderungsfälle.

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