Tatort: Unter Kontrolle (SWR)

Montag, 6. März 2006

Nachstellung. Ein Veranstalter von Betriebsfeiern wurde umgebracht. Kurz zuvor hat ihn seine Geliebte im Streit niedergeschlagen. Diese wiederum wird vom schnaufenden Stalker verfolgt.

Das war’s auch schon an Story. Von nun an könnte es jeder gewesen sein, und auch jeder wird verdächtigt. Leider verhält sich die Polizei dabei unlogischer als es der Zuschauer ihr zugestehen will. (Wenn DNS1-Daten da sind, warum muß der potentielle Täter dann erst eingeschüchtert werden — eine Haarprobe hätte doch gereicht. Warum lautet die erste Frage nach einem gesehenen Fahrzeug “Saß eine Frau oder ein Mann am Steuer?” anstatt, wie üblich, nach Kennzeichen und Farbe? Müssen heute wirklich noch Fangschaltungen in Wohnungen installiert werden? Ich dachte, dafür gibt’s längst standardisierte Schnittstellen beim Telefonanbieter.)

Des weiteren ganz viele schlimme Klischees, Zeigefingerpädagogik („Diese Männer machen Frauen angst, weil sie selbst vor Frauen Angst haben.“ Ui.) und diese widerliche Musiksoße, mit der solche anrührenden Szenen gerne angerührt werden.

Schade. Dabei sind Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe schauspielerisch ganz prima.

Lieber Tatort: ich zahle meine Fernsehgebühren fast nur für Dich, weil ich sonst selten zum Fernsehen komme. Streng Dich ein bißchen an! Für meine Mutter mußtu das nicht machen, die kuckt auch sonst alles mögliche.

[Erstsendung: 5. März 2006]

1Immerhin wird das erste Mal im Tatort auch die deutsche Bezeichnung DNS verwendet.

2 Responses to “Tatort: Unter Kontrolle (SWR)”

  1. kid37 says:

    Demnächst läuft ein NDR-Tatort über Scheidungsväter. Ganz üble Soße.

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