Tatort: Tödliches Vertrauen (ORF)

Montag, 15. Mai 2006

Der Mord an Raimund Jacobi (Hary Prinz) läßt zunächst viele Motive zu: Wirtschaftskriminalität, gedemütigte Geliebte, geschwängerte Tochter des Geschäftsführers, Vertuschung persönlicher Bereicherung.

Die Handreichungen, die Hauptkommissar Eisner (Harald Krassnitzer) zuteil werden, um dieses komplexen Gefüges Herr zu werden, haben Parallelen zu den Micky-Geschichten aus dem Lustigen Taschenbuch: zufällige Hinweise im Radio, die Geliebte lässt wichtige Details in der Wohnung des Kommissars liegen, den Fall klärende Familienfotos stehen gerahmt auf dem Klavier von Frau Kubek (Petra Morzé). Eisners Tochter Claudia (Sarah Tkotsch) hat als „Goofy“ die Aufgabe, zu nerven und den Fall in eine andere Richtung zu lenken.

Angenehm ist, daß weite Strecken des Films ohne Musikuntermalung auskommen, die an den passenden Stellen auch immer gediegen klassisch gerät, zum Beispiel das Kontrabaßpizzicato, wenn im dunkeln nach dem Computer-Einbrecher gesucht wird.

Speiseszenen könnten akustisch etwas weniger genau wiedergegeben werden.

Mitzuschauer kritisierten eine zu kumpelhafte Drogendarstellung.

Autor: ekzem

[Erstsendung: 14. Mai 2006]

2 Responses to “Tatort: Tödliches Vertrauen (ORF)”

  1. The Exit says:

    ich fand die geschichte zu konstruiert, und sehr langweilig erzählt!

  2. olimdevona says:

    Nicht nur, das Liebes Exzem ich sehr angetan über die Kritik im sprachlichen Bild des Mickey Mouse Heftchens bin, liebes Exzem, ich sehe die Güte des Filmes auch in seiner Vielschichtigkeit. Was jedoch mich vor allem faszinierte, war das fast beiläufige Ende mit der geplanten Fusion der Unternehmen. Wenn das Unternehmerische Praxis ist, die Leute ins Offene Messer rennen zu lassen, für Maximierung von Leistung, dann ist der Heuschreckenkapitalismus eher ein klassischer Wolfskapitalismus der Anfangszeit geworden. Nur eben subtiler. Ehre dem, der sich da raus halten kann!

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