OX: Es geht zu Ende

Mittwoch, 10. Januar 2007

Oh Du mein Ostkreuz!

Ostkreuz, Bahnsgeig A
Ostkreuz Bahnsteig A

Als Kind auf dem kältesten Bahnsteig Berlins (Ringbahnsteig F) frieren. Nach der Wende blieb das Pflaster löchrig und die alte Stahlbrücke der Südkurve rostete weiter vor sich hin. Im Sommer vom Bahnsteig E Richtung Osten, bei offener Tür der alten Stadtbahnzüge das Gesicht in den Fahrtwind halten. Auf Bahnsteig D morgens auf dem Heimweg Kirschen kaufen.

Am geheimnisvollsten, am ältesten, am verwittertsten jedoch Bahnsteig A. An dem die Züge jeweils nur in einer Richtung hielten. Also vom Nordring Südring Richtung Stadt und aus der Stadt Richtung Südring Nordring. Die Altvorderen berichten noch von den schon lange verschwundenen Bahnsteigen B und C.

Ostkreuz, Bahnsteig A
Ostkreuz Bahnsteig A

Mit Bahnsteig A ging es einst los: hier hielten 1882 die ersten Züge der Station, die damals Stralau-Rummelsburg hieß. Seit über zehn Jahren nur noch die Richtung Süden, die Nordkurve ist schon abgerissen. Bahnsteig A war eine Insel im Gewimmel des großen Bahnhofes: etwas abseits gelegen, inzwischen nur noch selten befahren und mit großen wunderschönen Bäumen bewachsen. Diese sind nun in den letzten Tagen gefallen. Und so verliert Ostkreuz nach und nach sein Gesicht, bis bald nichts mehr da ist.

4 Responses to “OX: Es geht zu Ende”

  1. Hach das Ostkreuz. Wenn man Deine Zeilen liest, wünscht man, selbst mehr Orte der Erinnerung in dieser Stadt zu haben…

    Eine Kleinigkeit: Die Züge hielten halten auf Bahnsteig A doch vom Südring in richtung Stadt (und nicht umgekehrt…).

  2. martin says:

    hach, zu hause

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