Donnerstag, 17. Mai 2007

Seit ich denken kann, kaufe ich Tee bei Benjowski. Damals wohnte ich auch noch dort. Meist kann ich mich beim Kauf nicht beherrschen und gebe ein Vermögen aus. Wenn man aber bedenkt, daß der Tee dann meist ein halbes Jahr reicht, ist das auch wieder in Ordnung.

Zum Teekaufen sollte man sich Zeit nehmen. Zeit, die man braucht, sich die Blätter anzusehen, an den verschiedenen Sorten zu riechen und den Empfehlungen der Händler zu folgen. Dieses Mal war es jedoch sehr eigenartig: je mehr ich sah, desto unruhiger wurde ich — spürte bereits die sanfte Klarheit, die sich nach einem guten grünen oder weißen Tee hinter der Stirn ausbreitet, die zärtlichen Berührungen an Zunge und Gaumen — ja, ich wurde richtig unpassend erregt, je mehr Tee ich sah und roch. Ich spürte, ich mußte nach hause und schnell den ersten Aufguß brühen.

Und was soll ich sagen — momentan trinke ich Huang Ching Guai, einen ganz außergewöhnlichen Oolong, unglaublich weich mit einem zarten fruchtigen Aroma — das glaubst Du erst, wenn Du es probierst.

[In Berlin mit seinem harten Wasser schmeckt grüner Tee übrigens erst, wenn man das Wasser filtert.]

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