Außer Kontrolle

Dienstag, 5. Juni 2007

[Hinweis: Es werden immer noch Leute gesucht, die sich für mich Krimis ansehen.]

Das Zentrum gehört zu einer Ansammlung von Häusern, die sämtlich fehlerhaft beschriftet sind, „weil es so besser aussieht“. Für Control-Freaks, die es so schon schwer haben, ist es deswegen ein sehr anstrengender Arbeitsplatz (Deppenleerzeichen führen zu zwanghaft falscher Betonung, den ganzen Tag vor sich hin gemurmelt). Im Erdgeschoß Publikumsverkehr, in den oberen Etagen luftige helle Flure aber winzige Büros, in die zu viele Menschen gepfercht werden. Es gibt abgelegene Gegenden im Haus, in denen Menschen jahrelang hinter Bergen von Kabeln und geheimnisvollen alten Maschinen sitzen und von denen niemand weiß, was sie tun.

Die Glastüren sind zweisprachig beschriftet: manche auf Englisch, andere auf Deutsch. Ein System scheint nirgends dahinterzustecken. Wenn morgens der Fremdsprachenteil des Hirns noch schläft, rennt man gegen die „Pull“-Tür, klatscht mit dem Kopf dagegen und rutscht wie eine Fliege auf einem Blutstreifen nach unten.

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