Tatort: Schleichendes Gift (RBB)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Ein Fahrradkurier wird umgefahren. Ein Beamter im Gesundheitsministerium wurde vergiftet. Der Berliner Tatort wird langsam immer besser. Die Geschichte um Pharma-Lobbyismus und Korruption ist zwar nicht besonders verwickelt, aber schön schnell inszeniert und in gute Bilder von der Stadt gegossen. Berlin ist einmal nicht das Fernseh-Berlin, sondern vor allem in kühle Farben getauchte Moderne. Toll die vielen Außenaufnahmen.

Die Personen bekommen Platz, sich zu entwickeln und all die Klischees, die um die Kommissare aufgebaut wurden, werden inzwischen stark zurückgenommen. Atemberaubend das neue Büro mit modernem Scheiß, schön, wie die Story als Timeline auf die Glaswand skizziert wird und gut choreographiert die beiden Nicht-Berliner Kommissare zwischen ihrem berlinernden Chef (Veit Stübner) und dem berlinernden Untergebenen (Ernst-Georg Schwill).

Seltsam nur die Fahrradkuriere, die brummeln, als einer der ihren im Krankenhaus liegt und Rache wollen, aber erstmal vor dem Krankenhaus für den dritten Außenspiegel an LKWs und neue Fahrradwege (!) demonstrieren. Oder auch, daß Fahrradkuriere nach der Maueröffnung Konjunktur hatten, weil sie besser durch die Mauerlücken kamen.

Ach ja: Jürgen Tarrach, wie immer grandios.

[Erstsendung: 9. Dezember 2007]

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