Sportsfreund Lötzsch

Dienstag, 29. Juli 2008

Wolfgang Lötzsch war Ausnahmeradrennfahrer. Als er den Eintritt in die Partei verweigert, darf er nicht zur Olympiade nach Montreal. Lötzsch, dem nichts — schon gar nicht die Politik — wichtiger ist als das Radfahren, bleibt dennoch bei seiner Position. Die Konfrontation schaukelt sich auf, bis er ins Gefängnis in Einzelhaft gelangt. Nach seiner Freilassung kämpft er darum, wieder fahren zu dürfen, was schließlich auch gestattet wird, allerdings darf er nur noch als Amateur fahren. Seine Siege gegen die DDR-Radsportkader werden argwöhnisch beäugt und von Fans bejubelt.

Ein sehr guter stiller, einfühlsamer Film ohne Sensationslust über einen, der wider Willen in die Räder des Systems gerät. Interessante Menschen. Wunderbare Bilder von früher und vom Fahrradfahren. Musik von Tarwater.

„Sportsfreund Lötzsch“ hat den Publikumspreis des letztjährigen Dokumentarfilmfestes in Leipzig bekommen und läuft zur Zeit in den Kinos. In Berlin im Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz.

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