Tatort: Brandmal (WDR)

Sonnabend, 25. Oktober 2008

Bei einem Brand kommt eine 35-jährige Frau ums Leben. Ihr zunächst sehr verdächtiger Freund (Aljoscha Stadelmann) hat ein Alibi in Paris, ist aber dennoch irgendwie verdächtig. Verdächtig ist auch die Zigeunerin Lutvija Demiri (Muriel Wimmer), die in einem Flüchtlingsheim in der Nähe wohnt. Gegen das Flüchtlingsheim gibt es, und das erwartet man im Tatort ja schon fast, eine erboste Anwohnerinitiative mit albernen T-Shirts, die sich in einem Kneipenhinterzimmer trifft.

„Brandmal“ ist von den einen vorgeworfen worden, zu politisch korrekt zu sein. Die anderen haben kritisiert, Klischees über Zigeuner zu verbreiten. An beidem ist etwas dran. Die Vorurteile werden manchmal zu deutlich als Vorurteile „entlarvt“ und die Familie im Flüchtlingsheim sieht zu sehr nach Flüchtlingen aus. Auch ist der Fall selbst etwas langweilig und verschnarcht, wie leider öfter in den letzten Jahren aus Köln. Die Geschichte des Mädchens und ihrer Beziehung zu den Kommissaren und das Verhältnis von Franziska, die einem der Verdächtigen ein Alibi gibt, sind gut erzählt.

Am besten fand ich aber, daß Bernd-Michael Lade nach dem Ende von Kain und Ehrlicher weiter im Tatort auftreten darf. Er spielt den gramvollen, etwas schmierigen Ladenbesitzer hervorragend, hat Haare bekommen und ist nicht mehr der Jugendliche.

[Erstsendung: 19. Oktober 2008]

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