Dok-Leipzig 2008 (xliii): Bedragaren

Sonntag, 2. November 2008

Dok-Leipzig 2008: The Swindler

Bedragaren (The Swindler) (Johan Palmgvren, Åsa Blanck, Schweden, Finnland, Norwegen 2008, 85 min.) — Internationales Programm Dokumentarfilm

Ein gut gemachter, kurzweiliger und spannender Film über ein schräges Thema: Mitte der Neunziger Jahre taucht in Malmö ein katholischer Priester als Gesandter des Vatikans auf. Er ist sehr charmant, äußerst großzügig, gewinnt schnell Freunde und verheiratet diverse Paare. Er erzählt, daß er im Auftrag des Vatikan mit Kunst handelt und bietet an, in diesem Bereich das Geld seiner Freunde zu vermehren. Und tatsächlich funktioniert es: aus 2000 Kronen werden schnell 4000. So vertrauen ihm die Freunde immer mehr Geld an. Als sie ihm ihr ganzes Vermögen geben, verschwindet er jedoch.

Der Film verfolgt die Spuren eines Hochstaplers: Der Ungar György Zemplényi brachte als Trainer die ungarische Schwimmannschaft bei der Olympiade in Barcelona zu ihrem höchsten Erfolg, obwohl er selbst nicht schwimmen konnte. Während der Olympiade verschwindet er mit dem Geld der Mannschaft. In Israel erschleicht er sich als orthodoxer Jude das Vertrauen von Diamanthändlern, die er eines Tages bestiehlt und verschwindet.

Nach Schweden reist er ohne Paß ein, als ihm alle hinterher sind, begeht er Selbstmord. Kurz darauf begibt er sich jedoch in die Hände der ungarischen Justiz und verstirbt, kurz bevor er ins Gefängnis muß. Auf dem Grabstein stehen jedoch nur die Namen seiner Eltern. Interpol führt in als „Z“, wo er heute ist, weiß keiner.

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