Steuern sparen?

Sonntag, 4. Januar 2009

CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg zu dem Problem, daß eine Steuersenkung nicht unbedingt die Konjunktur belebt, sondern die gesenkten Steuern auch einfach gespart werden könnten:

Wir arbeiten hier mit einem sich mehr und mehr verfestigenden Klischee in einigen Kreisen, dass – wenn man mehr netto in der Tasche hat – dann plötzlich auch mehr sparen würde oder mehr sparen müsste. Das sehe ich nicht.

Da kennt er aber wenige Leute. Ich spare ja — wie viele andere auch — jetzt schon einen großen Teil meines Gehaltes, schlicht, weil im Moment kein Bedarf ist, es auszugeben. Zahlte ich weniger Steuern, würde vom zusätzlichen Geld vermutlich auch nichts dem Wirtschaftskreislauf zufließen, sondern auch gespart werden, gerade weil die Zeiten so unsicher sind, wie sie sind. Ich betone in solchen Fragen ja gern meine Ahnungslosigkeit, aber dieser Spareffekt ist vermutlich umso ausgeprägter, je mehr die Leute verdienen und also Steuern zahlen. Damit wäre eine solche Steuersenkung großenteils fehlgeleitet.

Aber die Schule um die Ecke (nein, nicht die Stralauer) könnte mal wieder renoviert werden. Und an der Universität arbeiten viele meiner ehemaligen Kollegen unter eher anstrengenden räumlichen Verhältnissen, hinzu kommt der gravierende Personalmangel zum Beispiel in der Universitätsinfrastruktur. Das wären vernünftigere Investitionen, die über die Wirtschaftsförderung hinaus noch positive Effekte hätten.

Und wenn man im Wahljahr unbedingt den Leuten selbst Geld in die Hand geben möchte, warum erhöht man dann nicht einfach Sozialhilfe/ALGII? Alleinerziehende Mütter ohne Arbeit haben wenig Möglichkeiten zu sparen und werden das Geld vermutlich sofort wieder ausgeben. Und Wähler sind sie auch.

Update: Die Regierung hat die Hundesteuer gesenkt.

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