Polizeiruf 110: Schweineleben (NDR)

Sonnabend, 17. Januar 2009

Der Geophysiker Taschowski wird erfroren in Badehose im Wald gefunden. Auf dem Gebiet einer LPG soll eine Schweinemastanlage gebaut werden und es regt sich Protest, der von Taschowski durch Gutachten unterstützt wurde.

In der FAZ-Vorabkritik echauffiert sich Jochen Hieber über die Ostalgie im gesamten Polizeiruf (den es doch aber schon lange auch aus dem Westen gibt) und bringt unpassenderweise auch noch Peter Sodann, den ehemaligen Tatort-Kommissar und jetzigen Präsidentenkandidaten der PDS unter. Man merkt, daß Hieber ein Problem mit dem Osten hat, war doch der Schweriner Polizeiruf zwar immer ostspezifisch, bisher jedoch kaum nostalgisch. Auf der Medienseite ist die FAZ leider immer noch Spalterblatt. Bei solchen Texten fängt man ja wirklich an, Uwe Steimles Verschwörungstheorie zu glauben, daß der Schweriner Polizeiruf wegen seiner politischen Einstellung beendet wird.

Aber obwohl Schwerin für herausragende Filme bekannt war, trifft der Langeweile- und Klischeevorwurf auf „Schweineleben“ tatsächlich zu. Die Handlung schleppt, die Dialoge sind nur noch ein Kleinstadtkabarett-Abklatsch der früheren Folgen, der Film wird mit Botschaften an den Zuschauer überfrachtet und man ist froh, als es am Ende vorbei ist.

Erwähnung finden soll die Musik von Kai-Uwe Kohlschmidt.

[Erstsendung 11. Januar 2009]

2 Responses to “Polizeiruf 110: Schweineleben (NDR)”

  1. MAtthias says:

    …und dabei fand ich immer, daß sich die gegenseitige Aversion beider Protagonisten im “wahren” Leben so herrlich auf die Darstellung im Film wiederspiegelt.
    An einem Punkt finde ich Deine Kritik ein wenig Kritikwürdig. So ist doch Max Mauff, der “Postrennfahrer” herrlich schrullig, oder?

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