Dok-Leipzig 2009 (xxiii): RAS Nucléaire, Rien à signaler

Sonntag, 1. November 2009

NTR

RAS Nucléaire, Rien à signaler (Nuclear NTR, Nothing to Report) (Alain De Halleux, Belgien, Frankreich 2009, 58 Min.)

In den europäischen Atomkraftwerken macht sich die Privatisierung der Energie in den Neunziger Jahren bemerkbar: für sicherheitskritische Instandhaltungsarbeiten werden immer öfter Leiharbeiter beschäftigt. Diese verdienen bei gefährlicher Schwerstarbeit 1200 bis 1500 Euro im Monat und sind als Atomnomaden in ganz Europa unterwegs. Die Konzerne haben sich von der Nullrisiko-Politik verabschiedet und arbeiten jetzt mit kalkulierten Risiken. Der Film fragt sich, ob das verantwortbar ist und ob Konzerne, die ihre Arbeiter so schlecht behandeln, die Bevölkerung besser behandeln würden.

RAS Nucléaire, Rien à signaler lebt von den sehr stimmungsvollen Interviews mit ehemaligen Arbeitern, die einen erschreckenden Einblick in den laschen Umgang mit Risiken geben. Auch die Aufnahmen der Atomkraftwerke von außen und innen sind spektakulär. Einzig der Kommentar spricht manchmal fernsehaft zu viel aus.

Interessant: In Österreich gab es 1978 ein Referendum, bei dem der Verzicht auf Atomkraft beschlossen wurde.

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