Warum Berlin manchmal nervt, Hamburg hingegen total shmove ist (ii)

Freitag, 4. November 2005
Nachtkatzen beim Frisör
Nachtkatzen beim Frisör (Winterhude)

Hier der angekündigte zweite Teil, mit einem Nachtrag zum ersten:

Eine Umbenennung (derer es noch viele gibt) will ich noch nennen: Zentralviehhof (eines der seltenen Wörter mit Doppel-h, haha!) ⇒ Storkower Straße.

Sie fahren heute mit Wagen 4575
Informativ: die Hamburger Hochbahn

Des weiteren: Was an Hamburg auffällt, ist das funktionierende soziale Leben. Im Prinzip ist ja gegen westdeutsche Lebensart nichts einzuwenden, vor allem nicht gegen die Normalität im Vergleich zu herausgeputzten Aufbau-Ost-Fassaden, hinter denen der Tod wohnt. Ein wenig mehr von dieser geschäftigen Normalität würde ich mir auch hier wünschen. Stattdessen: gigantische Einkaufszentren und dazwischen Leere.

Leider hat diese westdeutsche Normalität einen Nachteil: die meisten Städte sind unglaublich häßlich. Irnkwo las ich mal, daß auf dem Gebiet der Bundesrepublik nach dem Krieg mehr Bausubstanz zerstört wurde als im Krieg selbst. Fast überall hat sich das gleiche Prinzip durchgesetzt: Langweilige Vorstädte zum Wohnen, autogerechte Stadt und in der Mitte die schnuckelige Fußgängerzone.

Elbtunnel
Im alten Elbtunnel

Nicht so in Hamburg, wo noch viel erhalten ist und man das Gefühl hat, daß die Stadt mit ihrer Geschichte lebt (ich frage mich allerdings, was aus den Neubauten in der Speicherstadt werden wird). Dazu tatsächlich Geschäfte in den Ladenlokalen und überall eine gelassene Unaufgeregtheit. Überhaupt sind Kneipen- und Ladeneinrichtungen aus den Siebzigern mit Patina im Osten ja quasi nicht vorhanden, da nach der Wende alles rausflog.

Der Reisebegleitung, aus Hamburg stammend, war es allerdings nicht aufregend genug.

Schick: die Hochbahn an den Landungsbrücken. Und überhaupt ganz viel große Infrastruktur.

2 Responses to “Warum Berlin manchmal nervt, Hamburg hingegen total shmove ist (ii)”

  1. Wie jetzt – marode Plattensiedlungen im Osten sind aber schön?
    Stimme Ihnen ja zu, dass ein großer Teil der Bausubstanz erst nach Kriegsende zerstört wurde. Dies war aber im Osten ebenfalls so. Oder etwa nicht?

  2. stralau says:

    Nur zum Teil. Es war einfach weniger Geld zum Verschandeln da. Schauen Sie sich mal Görlitz, Leipzig oder Wittenberg an. Das finden Sie im Westen nicht. Die Plattenbauviertel sind zum größten Teil auf der grünen Wiese entstanden.

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