Der Außenminister wird patriotisch

Freitag, 23. September 2005

Die politische Hauptstadt wurde hinweggefegt. Die politische Journalisten-Hauptstadt. Die Hauptstadt der Meinungsforschung und Politikwissenschaft. Alle diese selbst ernannten Experten lagen falsch. Für sie gab es einen Satz rote Ohren. Wumm! Diese konservativen Jungchefs in den Chefredaktionen von Spiegel, Zeit und sonst woher, die Journalismus mit Politik verwechseln, müßten sich nach ihrem eigenen konservativen Ehrenkodex eigentlich in das Schwert stürzen – politisch, natürlich. Und, hat es einer getan? Nichts da, kein einziges Wort der Selbstkritik. Stattdessen entschuldigt sich Springer-Chef Matthias Döpfner im Wall Street Journal für dieses angeblich komische Wahlverhalten der Deutschen. Das ist empörend! Da können Sie mal sehen, wie dieses Land sich verändert hat. Da muß unsereiner doch geradezu die schwarz-rot-goldene Patriotismusfahne hochhalten.

[J. Fischer in der Taz]

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