Tatort: Leerstand (HR)

Sonntag, 16. Oktober 2005

Mal wieder etwas spät — aber nicht zu spät: die Tatortkritik. Ist auch nicht viel zu sagen, etwas abstruse und unlogische Handlung, vage inspiriert vom Entführungsfall Metzler/Gäfgen/Daschner. Die Kommissare (gespielt von Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf) werden in das (nun leerstehende) alte Frankfurter Polzeipräsidium gelockt und dort gefangengehalten. Der Vater des vor vier Jahren entführten Mädchens zwingt sie, den damaligen Entführer (gut gespielt und Markus Gäfgen nicht unähnlich: Ludwig Blochberger), der das Versteck des Mädchens bisher nicht verraten hat, erneut zu vernehmen.

Die Vernehmung ist auch die einzige packende Szene: wie Kommissar Dellwo sich wütend und erfolglos an der Arroganz des Entführers abarbeitet, während Kommissarin Sänger ihn (dann doch etwas arg klischeehaft) durch Konfrontation mit seinen Kindheitstraumata weichkocht. Ansonsten viel Klamauk und unmotivierte Szenen aus dem Magen des Polizeichefs.

Auch die angedrohte Folter aus dem Originalfall wird verbildlicht. Allerdings ist diese Szene für die Handlung so unwichtig wie vieles andere, das man besser weggelassen hätte.

(Erstausstrahlung: 9. Oktober 2005)

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