Reform — es kommt drauf an, was man daraus macht
Mittwoch, 19. Oktober 2005Insbesondere die neue Groß- und Kleinschreibung, die hauptsächlich auf den österreichischen Industriellen und Amateurlinguisten Eugen Wüster zurückgeht und eigentlich von allen Reformern abgelehnt wird, hat kein Problem gelöst, aber viele neue geschaffen, darunter einige grammatisch falsche und zahlreiche rückwärtsgewandte Schreibweisen. Sie ist nach wie vor höchst umstritten und muß vom Rat für deutsche Rechtschreibung gründlich überarbeitet werden. Dasselbe gilt aber auch von der Laut-Buchstaben-Zuordnung, die ebenfalls schon im Kreise der Reformer selbst heftig umstritten war. Es ist nicht zu verantworten, den Lehrern solche Unterrichtsinhalte und Korrekturvorschriften zuzumuten.
[Theodor Ickler, Vertreter des PEN-Zentrums Deutschland im Rat für deutsche Rechtschreibung in einer guten Zusammenfassung der nunmehr in den Schulen verbindlichen Regeln, via Schrift und Rede]