Archiv für März 2006

Den erweiterten …

Donnerstag, 9. März 2006

… Infinitiv mit zu ohne Hauptsatz zu gebrauchen.

Ist auch so eine Unsitte.

Zu Ihrer Sicherheit

Dienstag, 7. März 2006

Vorige wurde in den USA der Patriot Act um unbefristete Zeit verlängert.

Der Kryptologe und Sicherheitsfachmann Bruce Schneier stellt in einem hervorragenden Text zusammen, welchen Überwachungsmechanismen der durchschnittliche Amerikaner heute ausgesetzt ist, und schildert an plastischen Beispielen, daß es eine qualitativen Unterschied zwischen klassischer Polizeiüberwachung und Massendatensammlung mit Data Mining gibt.

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Wholesale surveillance is a whole new world. It’s not “follow that car,” it’s “follow every car.” The National Security Agency can eavesdrop on every phone call, looking for patterns of communication or keywords that might indicate a conversation between terrorists. Many airports collect the license plates of every car in their parking lots, and can use that database to locate suspicious or abandoned cars. Several cities have stationary or car-mounted license-plate scanners that keep records of every car that passes, and save that data for later analysis.

More and more, we leave a trail of electronic footprints as we go through our daily lives. We used to walk into a bookstore, browse, and buy a book with cash. Now we visit Amazon, and all of our browsing and purchases are recorded. We used to throw a quarter in a toll booth; now EZ Pass records the date and time our car passed through the booth. Data about us are collected when we make a phone call, send an e-mail message, make a purchase with our credit card, or visit a website.

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Die Tatsache, daß wir mehr und mehr Datenspuren hinterlassen und daß Speicher praktisch nichts mehr kostet, führt dazu, daß Dinge möglich werden, die man sich früher nicht vorstellen konnte:

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The typical person uses 500 cell phone minutes a month; that translates to 5 gigabytes a year to save it all. My iPod can store 12 times that data. A “life recorder” you can wear on your lapel that constantly records is still a few generations off: 200 gigabytes/year for audio and 700 gigabytes/year for video. It’ll be sold as a security device, so that no one can attack you without being recorded. When that happens, will not wearing a life recorder be used as evidence that someone is up to no good, just as prosecutors today use the fact that someone left his cell phone at home as evidence that he didn’t want to be tracked?

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Als Ausweg dieser Bedrohung der informationellen Selbstbestimmung fordert er strengere Gesetze, ähnlich denen, die es in Europa gibt. Leider sind die Gesetze hier tatsächlich strenger, aber Datenschutz ist nicht gerade ein Modethema. Hoffen wir, daß nicht allzuviel davon abgebaut wird, bis die Hysteriewelle vorüber ist.

In wenigen Worten

Montag, 6. März 2006

Google behandelt “Wörter” und “Worte” synonym. Das ist nicht in Ordnung.

Ich weiß nicht

Montag, 6. März 2006

Tschuldigung, wenn ich mit Politik nerve. Nachdem die Wahlaufregung vorüber ist, scheint das Interesse nicht mehr groß zu sein. Ist auch ok, aber ein paar Fragen habe ich noch. Zum Beispiel, ob das emotionale Die-Oder-Wir der SPD im Wahlkampf wirklich klug war. Man könnte den Eindruck bekommen, daß die wahren Probleme dadurch unter den Teppich gekehrt wurden.

Ich weiß bis heute nicht, warum Schröder zurückgetreten ist. Ich sehe bis heute kein Konzept für die Zukunft der Kranken- und Rentenkassen. Und mir kann bis heute niemand erklären, was an Ein-Euro-Jobs gut ist.

Einige Dinge aber sind schon lange vor der Wahl schiefgelaufen:

Schon nach der 1998er Wahl war mir etwas mulmig, als sich die Grünen auf das Außen- und das Umweltministerium zurückzogen. Ja, Gesundheit hatten sie auch noch und Andrea Fischer war nicht die schlechteste.

Dennoch wäre das Verkehrs- oder das Innenministerium weit spannender gewesen. OK, Innen hätten sie vermutlich nicht bekommen, aber grüne Verkehrspolitik hätte die Zerschlagung der Bahn und Mehdorns Gang durch die Wand vielleicht etwas bremsen können. In diesem Bereich ist auch in Zukunft Raum für intelligente Ideen, die nur leider vermutlich nicht umgesetzt werden.

Weiterhin ist der Atomausstieg zu begrüßen, aber vermutlich haben die Grünen auch hier mehr Opfer gebracht, als ihnen guttat. Anders als mit Rücksicht auf Stammwähler und einem Sinn für öffentlich wirksame Themen kann man es nicht erklären, warum aus der Atomverstromung ausgestiegen wird, während in der Steinkohle mit Milliardenbeträgen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Und nach der Wahl? Wenn der SPD-Vorsitzende heute auf dem Energiegipfel sagt “Energie ist die Zivilisationsfrage unserer Zeit”, warum wurde dann der Unkundige Sigmar Gabriel Umweltminister, wo die SPD doch den deutschen Experten für erneuerbare Energien im Bundestag hat?

Ich wünsche mir weniger Geschrei und mehr kluge Gedanken. Phoenix sendet Bundestagsdebatten aus den sechziger Jahren, in denen schwarz-weiße Abgeordnete mit Hornbrillen versuchen, sich mit Argumenten zu überzeugen. Sowas.

Tatort: Unter Kontrolle (SWR)

Montag, 6. März 2006

Nachstellung. Ein Veranstalter von Betriebsfeiern wurde umgebracht. Kurz zuvor hat ihn seine Geliebte im Streit niedergeschlagen. Diese wiederum wird vom schnaufenden Stalker verfolgt.

Das war’s auch schon an Story. Von nun an könnte es jeder gewesen sein, und auch jeder wird verdächtigt. Leider verhält sich die Polizei dabei unlogischer als es der Zuschauer ihr zugestehen will. (Wenn DNS1-Daten da sind, warum muß der potentielle Täter dann erst eingeschüchtert werden — eine Haarprobe hätte doch gereicht. Warum lautet die erste Frage nach einem gesehenen Fahrzeug “Saß eine Frau oder ein Mann am Steuer?” anstatt, wie üblich, nach Kennzeichen und Farbe? Müssen heute wirklich noch Fangschaltungen in Wohnungen installiert werden? Ich dachte, dafür gibt’s längst standardisierte Schnittstellen beim Telefonanbieter.)

Des weiteren ganz viele schlimme Klischees, Zeigefingerpädagogik („Diese Männer machen Frauen angst, weil sie selbst vor Frauen Angst haben.“ Ui.) und diese widerliche Musiksoße, mit der solche anrührenden Szenen gerne angerührt werden.

Schade. Dabei sind Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe schauspielerisch ganz prima.

Lieber Tatort: ich zahle meine Fernsehgebühren fast nur für Dich, weil ich sonst selten zum Fernsehen komme. Streng Dich ein bißchen an! Für meine Mutter mußtu das nicht machen, die kuckt auch sonst alles mögliche.

[Erstsendung: 5. März 2006]

1Immerhin wird das erste Mal im Tatort auch die deutsche Bezeichnung DNS verwendet.

Amor

Montag, 6. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (10): Amor
Max Klinger: Ein Handschuh (10): Amor
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ENDE.

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[s.a. Art-Bin]

Mind-boggling! — Evening Post

Sonntag, 5. März 2006

Auf den Straßen visuelle Belästigungen: diese furchtbar penetrante Welt-Kompakt-Werbung. Ich bin ja sonst nicht so für Arroganz, aber Leute, die sowas lustig finden, will ich nicht kennenlernen. Auch nicht die, die sowas lesen. Für Zeitungen muß man sich Zeit nehmen, sagt ja schon der Name. Wers schnell braucht, nimmt Blogs oder Heise. Am besten von hinten.

Des weiteren: Die Gestalter des Requiem-Plakats haben den Schweizer Praktikanten rangelassen. Schon unangenehm, wenn so ein Schreibfehler auch noch groß in der Mitte steht. (Überhaupt — diese Einzelwörter aus Zeitungskritiken auf Plakate zu drucken.)

Dabei ist der Film wirklich grossartig. Was an Schmid bemerkenswert ist: daß er seinen Figuren ganz nah ist, ohne rührend zu sein. Daß er den Schmerz zeigt, ohne auch nur irgendeinen Ausweg zu zeigen. Dieser Film hat mich nicht so getroffen wie 23, der in einer schlimmen Krise einfach da war, aus dem mich der irre Blick von August Diehl angestarrt hat — und wir haben uns verstanden.

Aber auch hier: die gleichgültig-unentschiedene Umwelt. Niemand will böses und dennoch geschieht es. Die Protagonisten werden, alle Klischeefallen vermeidend (und derer gibt es bei diesem Stoff einige), so gezeigt, wie sie sind. An „Das Fest“ erinnert gefühlt (Vorsicht: Handkamera, lieber etwas weiter hinten sitzen — mir wurde schlecht von dem Gewackel).

Einzig schade, aber dafür kann der Film nichts, daß das Ende schon vorher in der Presse verraten wurde. Besser ist es, nicht zu wissen.

[Update: Jung von Matt, klar.]

Distinktion?

Sonntag, 5. März 2006

Pah.

Harald Rock

Rockerschweine!

Die Pinguine …

Sonntag, 5. März 2006

… sind weggesperrt wegen Geflügelpest.

Flucht

Sonntag, 5. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (9): Flucht
Max Klinger: Ein Handschuh (9): Flucht
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Da isser!

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[s.a. Art-Bin]
[andere Handschuhe]

Blogs: The new music journalism?

Sonnabend, 4. März 2006

Johannes Schardt von Antifreeze macht sich Gedanken.

Ruhe

Sonnabend, 4. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (8): Ruhe
Max Klinger: Ein Handschuh (8): Ruhe
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Liegt der Handschuh auf der Bühne? Dem geschlossenen, wunderschönen, aus Handschuhen bestehenden Vorhang nach zu schließen, wäre das vor der Vorstellung.

Da baut sich was auf: Das seltsame Tier, das unter dem Vorhang durchschaut, war schon auf dem letzten Bild zu sehen.

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[s.a. Art-Bin]

Ängste

Freitag, 3. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (7): Ängste
Max Klinger: Ein Handschuh (7): Ängste
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[s.a. Art-Bin]

Ladezeiten

Donnerstag, 2. März 2006

Die Bilder der Handschuhserie führen leider dazu, daß die Seite sehr groß wird und damit das Laden ziemlich dauert, besonders für Stralauer mit langer Leitung.

Deswegen habe ich die Kategorie Stralau ohne Handschuhe eingerichtet, in der alle Beiträge außer denen der Handschuhserie erscheinen.

Huldigung

Donnerstag, 2. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (5): Triumph
Max Klinger: Ein Handschuh (6): Huldigung
(Aufs Bild klicken macht groß — das ist diesmal auch nötig, sonst erkennt man den Handschuh gar nicht)

Nachdem klar ist, wer der wahre Herrscher der Gedankenszene ist, kann ihm hemmungslos gehuldigt werden. Auch hier wieder ungewöhnliche Bildkomposition: nicht die Bühne nimmt den größten Raum ein, sondern das Publikum.

[Alle Bilder hier]
[s.a. Art-Bin]

Triumph

Mittwoch, 1. März 2006
Max Klinger: Ein Handschuh (5): Triumph
Max Klinger: Ein Handschuh (5): Triumph
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Ha!

[Alle Bilder hier]
[s.a. Art-Bin]