Nachdenken macht Kopfschmerzen
Donnerstag, 27. April 2006Im Juli 2002 wurde der jugendliche Marinus im brandenburgischen Potzlow von Bekannten brutal gefoltert und schließlich ermordet. So brutal, daß die Presse damals auf Details verzichtete, aber das, was bekannt wurde, war schon schlimm genug.
Sein Problem? Er gehörte nicht dazu. Vielleicht weil er einen Sprachfehler hatte. Vielleicht auch aus anderen Gründen. Die Täter hatten Langeweile.
Nach vier Monaten erfuhr sein bester Freund Matthias, wie sich einer der Täter damit brüstete. Er grub und grub und fand schließlich die Leiche.
Seine Mitschüler behandelten ihn danach als Verräter.
Der Bürgermeister spricht davon, daß es Prunk und Protz in der DDR nicht gegeben hätte und die Jugendlichen heute schrecklichem Druck ausgesetzt seien.
Der Vater von Matthias sagt: „Solange ich Marinus kenne, ist er ein Mitläufer gewesen. Er hat sich alles bieten lassen. Der hätte ins Heim, in die Sonderschule gehört, aber nicht in die Gesellschaft.“
Die jungen Männer, die sich ungerührt bei ihren Gewaltspielen filmen lassen sagen: „Nachdenken macht Kopfschmerzen.“
Das Leben von Matthias beleuchtet die Dokumentation Zur falschen Zeit am falschen Ort, heute 23.19 Uhr im SWR-Fernsehen.
[…] Endlich dazu gekommen, den Film Zur falschen Zeit am falschen Ort über das Leben von Matthias zu sehen. […]
[…] ebenso sehenswerte wie verstörende Dokumentation „Zur falschen Zeit am falschen Ort“ über Matthias, den Freund […]
[…] den Film „Zur falschen Zeit am falschen Ort“, der sich mit den Menschen im Dorf Potzlow und Marinus’ bestem Freund Matthias […]