Tatort: Stille Tage (RB)

Sonntag, 28. Mai 2006

Letzte Woche war irgendwie keiner da. Deshalb gerade noch rechtzeitig: die Tatortkritik. Vielen Dank an Schabia.

Manfred Schirmer (Joachim Król) seine Frau ist weg. Doch die Polizei möchte ihm nicht helfen. Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) finden irgendwann trotzdem die Leiche und einen Verdächtigen, auf dessen Hof das Handy und der Schmuck der Toten gefunden wird. Der wird von Frau Lürsen ziemlich plump verhört, bis sie zum Glück weg muß, weil ihr Vater Alzheimer hat. Stedefreund verhört den vermeintlichen Täter zwar etwas geschickter, doch dieser gesteht und widerruft das Geständnis wieder. Derweil kommt die Kommissarin, weil sie so traurig wegen ihres Vaters ist, mit dem ebenfalls traurigen Täter zusammen. Sie trösten sich, doch nachts kriegt sie dann Hunger und entdeckt zufällig im Kühlschrank einen verbogenen Gitterrost und damit das wahre Gesicht ihres neuen Freundes. Die Nachbarin von Schirmer (das einsame Landkind) ist schon lange in den Witwer verliebt und wird auch immer mal verdächtigt. Sie hatte ihre Chance auf den Möbelhändler schon gewittert, ist aber jetzt eifersüchtig auf die Kommissarin und droht ihm deshalb, ihn zu verpetzen. Dann gibt es noch einen Fitneßtrainer, mit dem die Tote eine Affäre hatte und wegen dem die Ehe der Schirmers in die Brüche ging. Wahrscheinlich haben ich und die Mitkucker das Ende nicht verstanden. Denn klar war eigentlich schon nach 10 Minuten, daß es der Ehemann war. Doch ist sie nun zufällig die Kellertreppe runtergefallen und wurde danach vom Täter ins Tiefkühlfach gestapelt? Und was sollte das dann mit den Schafen, an denen angeblich der Mord eingeübt worden sein soll?
Ehrlich gesagt war mir das bei „Stille Tage“ dann auch egal, denn der ganze Film war nicht schön. Zwischen der grausamen Einsamkeit, die hinter dem oberflächlich idyllischen Landleben lauert und den beteiligten Charakteren, die zwar einsam, unbeliebt oder häßlich, aber trotzdem in krampfhafter Darstellung psychologisch tiefgründig rüberkommen sollen, wird wertvolle Tatortzeit mit vielzuviel Privatquatsch verschwendet. Außerdem gehört es sich nicht, daß Tatortkommissare mit handelnden Personen zusammen kommen. Und wenigstens das Motiv hätte ein bißchen besser erläutert werden können. Aber vielleicht bin ich ja einfach zu doof.

Autorin: Schabia

[Erstausendung: 21. Mai 2006]

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