Tatort: Bienzle und der Tod in der Markthalle (SWR)

Montag, 29. Mai 2006

Frühmorgens findet ein Wachmann beim Rundgang in der Stuttgarter Markthalle einen der Händler erstochen in seinem Stand liegen; neben ihm kniend sein 19-jähriger, geistig behinderter Sohn Geza mit der Tatwaffe in der Hand.

Bienzle muß sich mit dem Geflecht der Marktleute auseinandersetzen und kommt dahinter, daß das Opfer nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch gestohlene Juwelen „umgesetzt“ hat.

Gleichzeitig kümmert sich Bienzle um den Jungen, der nun Waise ist – die Mutter hat ihn schon lange zuvor verlassen – und nimmt ihn zu sich nach Hause. Da gerät Geza heftig mit Hannelore aneinander, die von dem Besuch keinesfalls erbaut ist.

Angenehm durchsichtig und verständlich, was sicherlich nicht zuletzt am Erzähltempo lag. Auch die Sorgfalt in der Dosierung von Humor und Privatem neben ernsthafter Arbeit hatte angenehmen ZDF-Charme, was sicher auch am Autor Felix Huby lag. Der Memory-Champion Geza Janicek (Arndt Schwering–Sohnrey) muß zum Glück nicht als Rainman herhalten. Schön und illustrativ gecastet: der böse italienische Schmuckhehler (Rolf Zacher) und der vorbestrafte Fleischereigeselle (Arved Birnbaum).

Musik: etwas plakativ (Psycho-Geigen bei Bedrohlichkeit, lustig grummelnde Keyboard-Fagotte im Lustigkeitsstrang)

Überraschender Schluß, in unserer Tatort-Runde hatte keiner auf den Sohn getippt.
Lustiges Detail: Mir bekannte Spaßvögel haben Bienzles im Film erwähnte Telefonnummer in echt ausprobiert, irgendeine Frau war dran. Vermutlich Streiche unter Dreharbeitern.

Autor: Ekzem
[Erstsendung: 28. Mai 2006]

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