Sie sind ein bißchen unheimlich
Freitag, 14. Juli 2006Daß auch ein Künstler keine allgemeingültige Interpretation seines Werkes liefern kann, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die BVG, auf deren U-Bahnhöfen an verschiedenen Stellen Kunst stattfindet, und die jetzt zumindest die neu entstehenden Werke auch im Web zeigt, macht sich da keine Illusionen:
[…]
Der erste Künstler ist Tatzu Nishi. Er hat eine übergroße Uhr entworfen und diese über dem Eingang des U-Bahnhofs Wutzkyallee aufgestellt. Name dieses Projekts: Die Uhr.
[…]
Die zweite Künstlerin hat auf dem U-Bahnhof Warschauerstraße [sic] ein Gemälde ausgestellt. Nach dem sie erst einen nackten Mann zeigen wollte, hat sie sich kurzfristig für ein anderes an Chagall erinnerndes Gemälde entschieden.
Ob Chagall absichtlich gewählt ist, entzieht sich unserer Kenntnis, dürfte aber durch das Zitat des Mannes mit der Geige möglich sein.[…]
Wäre ich böse, würde ich behaupten, dass es in der Kunst überhaupt ncht auf die intendierte Aussage ankommt – Hauptsache es sieht “kunstvoll” aus und lässt genügend Interpretationsspielraum.
Ich bin aber nicht böse, und deshalb kann ich dazu auch nur sagen, dass ich ebenfalls schon Artefakte habe entstehen lassen, die keine allgemeingültige Interpretation zuließen bzw. offensichtlich implizierten. Macht gar nichts.
Das allerdings seitens der BVG so darzustellen macht es
ein wenigziemlich lächerlich. Aber die BVG ist ohnehin eine peinliche Versammlung, das macht es jetzt auch nicht mehr fett.Ich fand es eher niedlich.
Niedliche Kunst?
Niedlicher BVG-Text da oben.
[…] Sie sind ein bißchen unheimlich und seltsam Und nachts machen sie oft Krach. […]