Tatort: Der Tag des Jägers (HR)
Montag, 4. Dezember 2006Der Frankfurter Tatort lebt von seiner Unruhe. Den Ermittlern, die stets eine Spur zu zerstreut sind, dennoch aber im richtigen Moment hinhören. Dem glanzvollen Paar Andrea Sawatzki/Jörg Schüttauf und denen ihnen zur Seite gestellten Antipoden Peter Lerchbaumer und Thomas Balou Martin. Und auch heute wieder Lagezentrum, Großaufgebot, Hubschrauber, SEK, Polizeipsychologe, das ganze Programm.
Während aber „Das letzte Rennen“ durch seinen genauen Rhythmus besticht, ist dieser Film aus dem Ruder gelaufen: Kreisfahrten mit der Handkamera, daß einem schlecht wird, Geräusche, die an Neun Live kurz vorm Hot Button erinnern (ja, neben Saxophon-Gedudel gibt es im Verhör auch noch ein Uhrticken) und eine einigermaßen hanebüchene Story. Wobei das mit der Tonspur ja wenigstens inhaltlich paßte, denn Auslöser für den Mord war ein Nachbarschaftsstreit über zu viel Lärm.
Nervig auch: ARD-Crosspromotion. Tatort-Melodie als Handyklingeln vorige Woche in München war ja einmal ganz witzig. Dieses Mal wurde aber zusätzlich noch Sabine Christiansen sowohl im Film erwähnt als auch mit einer gesprochenen Ankündigung während des Abspanns bedacht. Ich dachte, die hört eh auf.
[Erstsendung: 3. Dezember 2006]
Right you are … Den Hinweis auf Sabine C. während des Abspanns fand ich auch unmöglich!
Ich fand den Tatort auch v.a. wegen der Kameraführung anstrengend. Schade fand ich außerdem, dass Schüttauf selten vorkam, denn ich finde, dass dieses Duo wirklich Potential hat.
Ach ja, und witzig: der Abspann war auch uns sehr negativ aufgefallen.
Ich frage mich, was deutsche Drehbuchautoren in ihrer Not an guten Ideen rauchen, um sich solch hanebüchene Geschichten einfallen zu lassen. Will jemand ernsthaft solch einen unglaubwürdigen Quatsch sehen?
Und was rauchen Produzenten/Regisseur, damit sie wichtige Rollen (Ehepaar und vermuteter Täter) mit derart hölzernen agierenden Darstellern besetzen?
Mir sage jetzt bloß keiner, dass das kreative Absicht oder gar Stil war…