Tatort: Schlaflos in Weimar (MDR)

Montag, 18. Dezember 2006

Langweilige Leipziger Betulichkeit. Irgendwann eingeschlafen.

Ein Häftling auf Freigang im Fahrstuhl des Leipziger Bildermuseums. Der Aufzug öffnet sich und einer der Bewacher ist tot, getötet mit einer abgebrochenen Flasche, die sich in der Hand des Häftlings befindet. Dieser flüchtet dann nach Weimar, wo seine unerfüllte Liebe Judith auf ihn wartet. Judiths Mutter, die Leiterin des weimarer Denkmalamtes wird kurz darauf auch ermordet. Die Verbindung zwischen beiden Taten stellt der Kunstprofessor Henze dar, der einerseits im Gefängnis Malkurse gab, andererseits ein Haus in Weimar umbauen läßt.

Dabei trifft es sich gut, daß Bruno Ehrlichers Arzt in Weimar residiert, so daß beide ein paar Alte-Herren-Scherze im Behandlungszimmer machen können. Neben der weiterhin betulichen Art des MDR-Tatorts nerven zeigefingerhafte Kunsthinweise („Die Leipziger Schule ist bestimmt auch nur eine Blase.“), Fehler in der Lokalisierung (wer schonmal im Leipziger Bildermuseum war, weiß, daß die Weimarer Atelierszene dort gedreht wurde. Das verwirrt besonders, weil ein Teil der Handlung tatsächlich im Bildermuseum spielt) sowie peinlich dick aufgetragener Lokalkolorit (seltsam, was die fehlenden Plätze für Schleichwerbung jetzt für Früchte tragen: Bildermuseumsschild, Anna Amalia).

Es bleibt zu hoffen, daß mit dem Darstellerwechsel in Leipzig im übernächsten Jahr ein frischerer Wind auch durch die Bücher weht.

[Erstsendung: 17. Dezember 2006]

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