Tatort: Der Tote vom Straßenrand (SR)

Mittwoch, 21. Februar 2007

Der zweite Film der Palu-Nachfolger. Ein VW-Käfer wird unsanft durch ein parkendes Auto zum Stehen gebracht. Heraus fällt der Fahrer Kurt Nagel, tot. Er konnte nicht mehr atmen. Hatta zuviel jepupt, bisset richtî schön stinkt in’t Auto? Nein, er wurde vergiftet, Kohlenmonoxid wurde in das Fahrzeug eingeleitet. Und wäre nicht die hübsche Pathologin Reha Singh (Lale Yavas) zufällig vor Ort gewesen, wäre nichts aufgefallen.

Und dann geht es munter weiter: Nagel war Mathematiker, spielsüchtig und gehörte zu einer Gruppe ehemaliger DDR-Bürger, die sich gegenseitig zur Flucht verholfen hatten. Nebenher wird Frau Singh von den Kommissaren Kappl (Maximilian Brückner) und Deininger (Gregor Weber) umworben sowie von ihrem Ex nachgestellt. Die Ossis haben sich gegenseitig erpreßt und am Ende müssen sich Kappl und Deininger spektakulär mit dem „Einer-flog-übers-Kuckucksnest“-Waschbeckenwurf aus dem Hobbyraum befreien. Hübsch: Fabian Busch als Lyriker. Ist Euch auch schon aufgefallen, daß der immer in geschmackvollen teuren Einfamilienhäusern auftritt?

Das war jetzt ungefähr ein Zehntel der Handlung, die tatsächlich an zu vielen Nebensträngen krankt. Auch die Dialogwitze sind eher von der betulichen Sorte und an Unsauberkeiten im Buch mangelt es leider auch nicht: Warum heißen Ossigruppen, auch wenn sie nicht bei Stasi oder Partei waren immer Seilschaft? Wie kann ein Mathematiker ernsthaft glauben, daß er ein todsicheres Roulettesystem gefunden hätte?

Insgesamt jedoch finde ich die Vorabverisse in den Zeitungen etwas zu negativ. Aus den beiden könnte durchaus noch was werden. Geben wir ihnen noch eine Chance.

[Erstsendung: 18. Februar 2007]

2 Responses to “Tatort: Der Tote vom Straßenrand (SR)”

  1. Kai says:

    Er spricht mir aus der Seele … Mir hat gerade die ruhige, unaufgeregte Erzählweise sehr gut gefallen und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Außerdem sind mir die beiden Hauptfiguren (einschließlich „Mme Maigret“) sehr sympathisch, da verzeihe ich auch gerne kleinere inhaltliche Schwächen … Im Übrigen gibt es auch (wenige) gute Stimmen: http://www.stimme.de/medien/tv-tipp/tv/tv-dienst/art4335,939706.html?fCMS=adee0002c01561fdb6a6eaa9c9c1e002

  2. Andi says:

    Ich fand ihn auch ganz nett, locker-leichte Unterhaltung, wenn natürlich auch keineswegs ein Knaller.

    Ich hab mich nur gefragt, ob die im Saarland nicht genügend Schauspieler haben. Der Zweitkommissar wie die Büro-Assistentin sind bekannt aus “Familie Heinz Becker”, auch dort hieß ersterer “Stefan”. Beides – für mich – nicht besonders gute, aber auf ihre Art unterhaltsame Schaupieler.

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