Wenn Weblogs sterben

Sonnabend, 10. März 2007

Neulich im Flugzeug. Ich habe ja immer ein bißchen Angst beim Fliegen, was ein bißchen unpraktisch ist. Es ist nicht so schlimm, daß ich gar nicht flöge, aber wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber den Schlafwagen.

Neulich im Flugzeug also gedacht: wenn ich jetzt stürbe, was passiert dann mit dem Weblog, den E-Mails etc.? Bei einem Bankkonto ist geregelt, was bei Tod geschieht: das Gut- oder Schlechthaben wird an die Hinterbliebenen weitergereicht. Das gleiche gilt für andere Dinge, die das tägliche Leben ausmachen: Mietvertrag, Bausparvertrag, Zeitungsabo.

Was aber passiert mit der Online-Existenz? Irgendein Weblog-Schreiber ist doch sicher schon mal gestorben. Das Webhosting und die E-Mails werden vermutlich einfach irgendwann gelöscht, wenn kein Geld mehr beim Provider eingeht. Da sich die Paßwörter ausschließlich in meinem Kopfe befinden, wird wohl nichts zu retten sein. Hätte man ein Testament, könnte man die Paßwörter da reinschreiben — ist aber etwas mühsam, bei jeder Paßwortänderung zum Notar zu rennen.

Kostenlose Geschäftsidee zum Wochenende: Social Software, die auch das Ende im Blick hat — ein verschlüsseltes Paßwort-Repository, das sich nur im Todesfalle für die Nachkommen öffnet. Mit einstellbaren Peinlichkeitszonen, die sich selbst zerstören. Schöner sterben am Wasser.

Neulich im Flugzeug: Das hier schon verlinkte Atmosfair funktioniert im übrigen ziemlich gut.

4 Responses to “Wenn Weblogs sterben”

  1. ekzem says:

    Wieso, Du musst einfach nur eine email, deren Zustellung weit in der Zukunft liegt vorbereiten, sagen wir ein Jahr, sobald Du die nicht mehr stoppst, geht sie an einen Vertrauten bsplsws. Das ist doch bei der S-Bahn genauso glaub ich, wo der Fahrer alle 30 s irgend son Knopf druecken muss, sonst haelt der Zug an.

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