Polizeiruf 110: Farbwechsel (NDR)
Mittwoch, 5. September 2007Rolf Greulich (Drehbuch) hat eine recht ostdeutsche Geschichte angerührt: In Imbißbuden, von Ausländern geführt, gab es rätselhafte Unfälle (die natürlich keine sind), der Sohn eines Vietnamesen hatte einen Unfall (der sich später als Überfall herausstellt), ein Lagerarbeiter wurde von herabfallenden Spreewaldgurkengläsern erschlagen (das war aber inszeniert) und im Ort gibt es eine Bürgerwehr, die vom ansässigen Unternehmer aufgestellt wurde sowie einen Heimatverein. Bürgerwehr und Verein grenzen sich nicht ordentlich nach rechts ab und so haben sie denn die grölenden Rüpel am Halse. Die Kommissare Hinrichs (Jens Uwe Steimle) und Tellheim (Felix Eitner) bekommen eine neue Chefin.
Leider gerinnt das alles, wie so oft bei gesellschaftlich relevanten Themen im ARD-Krimi, zu einem Klischeebrei: die Rechten sind nur mit Mühe vom Grölen und Brüllen abzuhalten, der Unternehmer (Bernhard Schütz) ist eine Spur zu schleimig, die Kalauer der Kommissare waren auch schon besser. Allerdings streckenweise herausragendes Schauspiel: Milan Peschel (Volksbühne, Schwarze Schafe) als betrunkener Kollege des Lagerarbeiters, Hermann Beyer als leicht DDR-nostalgischer Vater von Hinrichs, Christine Schorn (Deutsches Theater) als Hinrichs und Tellheims Vorgesetzte.
Interessant ist nun aber folgendes: Die Szenen in Hinrichsens Wohnung, in denen er mit seinem Vater spricht, sind, obzwar in Schwerin spielend, in Stralau gedreht: Man sieht aus dem Fenster die Häuser in der Bootsbauerstraße. Ich vermute, die Filmwohnung war im Hause Fischzug 22.
[Erstsendung: 2. September 2007]
wow, gut gesehen.
Das war vor zwei Jahren noch der Blick aus meinem Fenster, inzwischen stehen auf der einstmals freien Brache schon zwei Riegel Häuser.
Ich würde eher sagen, dass das ein Einblick in die und Ausblick aus den, zum Kaninchenstall gehörenden Neubauten ist (wenn ich das Thema hier nochmal anschneiden darf :-) ). In der 21g wird häufiger gedreht (auch für Sat.1 GSG9)
Ja, stimmt.
Das Haus Bootsbauerstraße/Fischzug, das man im mittleren Bild sieht, würde man von Fischzug 22 aus in einer anderen Perspektive sehen.