Dok Leipzig (iv): Animadok 2

Dienstag, 6. November 2007

Animadok zeigt Dokumentarfilme, die als Animation gedreht sind.

Under Construction (Zhenchen Liu, F 2007, 9.55 min): In Schanghai werden viele alte Viertel weggerissen. Die Bewohner kommen oft nur gegen Bestechung raus. Simulierte Kamerafahrt, Interviews mit Bewohnern, eindrücklich.

Fraught (Brotchie, Terell, Pahlow, Australien 2006, 8 min): Menschen sollen peinliche Momente in ihrem Leben nacherzählen. Die Interviews sind als Trickfilm nachgezeichnet. Das ist dann sehr lustig, wenn auch etwas überambitioniert.

And Life Went On (Mariam Mohajer, UK 2006, 6.22 min): Menschen in einem iranischen Luftschutzbunker, kurz vor dem Bombeneinschlag. Sie sprechen über alltägliches. Großes Thema, etwas eindimensional.

Bully Beef (Wendy Morris, B 2007, 6 min.): Belgische Kolonialgeschichte im Kongo. Beeindruckend surreale Zeichnungen, aber zu wenig Hintergrundwissen beim Zuschauer, ähnlich wie bei Jegyzökönv – Mansfeld Péter emlekere.

Uitverkocht (v. d. Linden, v. Dijk, NL 2007, 7.30 min.): Das Sterben eines Kramladens durch den neuen Supermarkt in einer anrührenden Geschichte der Besitzerfamilie gezeichnet.

The Old, Old, Very Old Man (Hobbs, UK 2007, 6.38): Irre trockene komische Geschichte über einen Mann, der 1635 an den Hof von König Charles gebracht wird, und dort mit 152 Jahren stirbt. Blaue Wasserfarbenzeichnung, sehr abstrakt. Großes Kino.

Je suis une voix (Rousset, Paturle, F 2007, 14 min) Zwei Franzosen sprechen über ihre Einstellung zu politischem Engagement. Nuja.

Blot — Ilham (Mischa Kamp, NL 2006, 6 min) Ilham, eine holländische Muslima, spricht über ihre erste Menstruation. Sehr frisch mit guten Zeichnungen. Allerdings waren mir diese teilweise zu unangenehm explizit, aber das ist eher mein Problem.

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