Fraktur reden
Freitag, 1. August 2008In einem Kommentar weist der schriftkundige Martin Z. Schröder darauf hin, daß es keine Belege für die von Judith Schalansky vertretene These gibt, Hitlers Lieblingsschrift sei die Futura gewesen.
Ausführlicher kann man das nachlesen in Schröders Rezension eines Buches von Philipp Luidl. Interessant finde ich die darin enthaltene Erklärung, warum sich die Fraktur in Deutschland länger hielt als in anderen Ländern: Anderswo erfolgte im 16. Jahrhundert der Übergang zur Antiqua vor allem, weil sie die Schrift der Kurie war. In Deutschland, dem Land der Reformation, waren auch die Katholiken von der Volkstümlichkeit einer Bibelübersetzung in Fraktur angetan. Die Humanisten hingegen setzten sich für die Antiqua-Schrift ein.