Oberbaumbrücke: Zeitzeugen gesucht

Montag, 13. Oktober 2008

Ich bin gebeten worden, folgenden Aufruf zu veröffentlichen, was ich gerne tue. Ich war einst Zeitzeuge, als auf der Brücke die Gegendemo zur Eröffnung für den Autoverkehr von der Berliner Polizei äußerst brutal aufgelöst wurde. Aber das war 1994.

Der Verein „Kulturraum Zwinglikirche“ hat in diesem Jahr schon die gute Ausstellung „Von Menschen und Steinen“ über das Viertel um den Rudolfplatz gemacht.

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ZWISCHEN DEN WELTEN
Die Oberbaumbrücke und die Spree als Grenzfluß 1945–1989

Wie kein anderes Bauwerk in Berlin ist die Oberbaumbrücke Symbol für die innerdeutsche Grenze als existentielle Erfahrung. Sie wurde — ihrer eigentlichen Funktion beraubt — geradezu ein Denkmal der Spaltung, eine Barrikade, welche die Teilung des Landes markierte.

Nach der überaus erfolgreichen, zusammen mit dem Kreuzbergmuseum Anfang dieses Jahres durchgeführten Alltags-Geschichte-Ausstellung „Berlin Upper East Side“ möchte der Verein KulturRaum Zwingli-Kirche e.V. im Sommer des kommenden Jahres eine Ausstellung zur Geschichte des Lebensraums an der Oberbaumbrücke zwischen 1945 und 1989 zeigen.

Auf der Grundlage von Orts- und Zeitzeugen-Erzählungen Friedrichshainer und Kreuzberger Bürger soll die Geschichte der Brücke zwischen Ost und West in den Zeiten des Kalten Krieges als Erlebnis, Erfahrung und Erinnerung — auch und gerade für jüngere Generationen — aufgearbeitet und verständlich gemacht werden.

Wir suchen dafür Menschen, die gerne etwas über „ihre“ Oberbaumbrücke erzählen wollen: von gelungenen und gescheiterten Fluchtversuchen, geheimen Liebesgeschichten, spektakulären Grenzzwischenfällen, Migrantenschicksalen, genauso wie von Wechselstuben, Friseurbesuchen und Billig-Einkäufen im Osten, Kinobesuchen im Westen, Schmuggel, Passierscheinabkommen, Kontrollerfahrungen, Begrüßungsgeld …

Wenn sie uns bei unserem Vorhaben unterstützen möchten, die Vergangenheit wiederzubeleben und in die Gegenwart zu transportieren, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Vielen Dank!

Prof. Martin Wiebel
Vorsitzender

Kulturraum Zwinglikirche e.V., Rotherstraße 3, 10245 Berlin, Tel. 030-29 00 59 96, kulturraum-zwinglikirche@web.de

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