Das Bekenntnis zum Auto als Grundprinzip der deutschen Politik

Dienstag, 18. November 2008

Diese hübsche Überschrift ist nicht von mir, sondern steht heute auf Seite 2 der gedruckten FAZ über einem Artikel von Günter Bannas, der seinem üblichen Stil (etwas atemlose und detailreiche Berichte von Hinterzimmertreffen, die aber immer amüsant zu lesen sind) einen Abriß über die Geschichte der Kungelei der bundesdeutschen Politik mit der Autoindustrie voranstellt.

Leider hat sich die FAZ dann doch nicht richtig getraut (vorne im Politikteil geht es offenbar noch immer recht streng zu) und den Artikel online langweilig mit „Das Bekenntnis der Politik zum Auto“ überschrieben. Vorwürfe der Unfähigkeit an die Politik waren mir immer zu pauschal. Wenn man aber das Handeln in der Krise sieht, möchte man schon vor Verzweiflung in den Lenker beißen. Nachdem die Bahn als flexibles Massenverkehrsmittel ruiniert wurde, werden weiterhin deutliche Signale der vergangenen Gesellschaft gesetzt. Selbst die neue grüne Spitzenkandidatin Renate Künast ist dafür, 2,5 Mrd. € in Anreize zum Kauf neuer Autos zu investieren, solange diese nur irgendwie schadstoffarm sind.

Ick könnt’ zum Stammtisch werden: Meine schönen Steuergelder werden für so einen Schwachsinn ausgegeben.

Weißgarnix hat sich die Opel-Bilanzen einmal angesehen und stellt fest, daß Opel selbst ziemlich schlecht dasteht, daß also die Staatsgelder, die hier ausgegeben werden, ein Unternehmen durchfüttern, das es eigentlich nicht verdient hat.

Nachtrag: Ich habs aber auch durcheinandergebracht und die Überschrift aus der Zeitung versehentlich verkürzt. Freudscher Verleser, ist jetzt korrigiert.

One Response to “Das Bekenntnis zum Auto als Grundprinzip der deutschen Politik”

  1. Ltuz says:

    Wir erleben in großem Ausmaß die absurde Trennung von (Fehl)verhalten und Konsequenzen, von Aktion und Reaktion…

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