Essay und Diskurs: Die Renaissance des Hörens und die Zukunft des Radios

Sonntag, 21. Dezember 2008

Jeden Sonntag morgen um 9.30 Uhr kann, wer nicht in die Kirche geht, um Gottes Wort zu lauschen, bei Essay und Diskurs im Deutschlandfunk eine halbe Stunde intensiv den Gedanken anderer zuhören und ihnen folgen. Heute dann ging es in einem schönen Text von Stefan Fuchs um das Hören und den Hörfunk selbst: „Die Renaissance des Hörens und die Zukunft des Radios“ (mp3).

Ein Ort des herrschaftsfreien Zuhörenkönnens im Sinne von Roland Barthes tut Not, ein Medium für die Zwischen- Unter- und Halbtöne, ein Ort der Divergenz zu den verspiegelten Bilderwelten, eine Plattform für eine neue Wertschätzung der gesprochenen Sprache, für neue Formen der Wissensvermittlung, für ein Crossover jenseits der wissenschaftlichen und journalistischen Schubladen, für eine emotionale dialogische Kultur diesseits der technokratisch missverstandenen Interaktivität. Die Zukunft des Radios wird davon abhängen, ob es diese Rolle des Aschenputtels in der Küche der postmodernen Gesellschaften auf sich nehmen will.

Man sollte dieses Feature wirklich hören, wer es nachlesen möchte, kann dies aber auch tun.

Nächste Sendung: Genuß und Askese in der Leistungsgesellschaft von Svenja Flaßpöhler, 1. Teil: Wettlauf und Erlösung am 1. Weihnachtsfeiertag, 2. Teil: Odysseus der Wellnesser am 2. Weihnachtsfeiertag, jeweils 9.30 Uhr.

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One Response to “Essay und Diskurs: Die Renaissance des Hörens und die Zukunft des Radios”

  1. fabe says:

    danke für den tipp, werde ich nachher anhören. an dieser stelle vielleicht ein hinweis auf diese veranstaltung: http://radiocamp.mixxt.de , die möglicherweise (nicht nur in diesem zusammenhang) von interesse ist.

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