Heute: 2x 1x Heise

Donnerstag, 16. April 2009

Basso, Köpenicker Straße 187–188, Seitenflügel

20 Uhr: Stau — Jetzt geht’s los, 1992, 82 min.
22 Uhr: Neustadt. Stau — Stand der Dinge, 2000, 90 min. Fällt aus. Stattdessen abschließende Diskussion über die Filmreihe, die in den letzten Wochen im Basso lief.

Dies sind die ersten beiden Filme der Neustadt-Trilogie, über deren dritten Film — Neustadt. Stand der Dinge (2007) — ich hier schon einmal geschrieben habe.

Stau — Jetzt geht’s los

Im Roxy, einem Betonwürfel in Halle-Neustadt, hört man junge Menschen schreien: “Sieg Heil!” und “Jetzt geht’s los!” Der Feind ist klar: Autonome, Ausländer, Zigeuner. Alles andere ist unklar: Alte Werte, Rechte, Pflichten, Vorbilder und Verbote sind umgeworfen und einer
zweifelhaften Freiheit gewichen. Sie trinken an gegen die Ungewißheit, niemand will ein Verlierer sein.

Und was wollen sie? Thomas Heise fragt nach. Ronny hat fünf Geschwister, er versucht den Dialog mit seinen Eltern, aber sie verstehen ihn nicht. Holli erzählt, wie er ein Rechter wurde und wie seine Mutter starb. Matthias ist der Jüngste, sein Traum wäre ein Harem und Konrad bäckt gern Kuchen. Das Klischee stimmt, und es stimmt nicht. Als Einzelpersonen sind sie nicht unsympathisch, in der Gruppe gefährlich.

Neustadt. Stau — Stand der Dinge

Lebensgeschichten aus Neustadt. Leben auf schmalem Grat. Sehnsüchtig nach Liebe. Nie klappt das Leben ganz und ist immer anders als vorgestellt. Wie sieht die Normalität aus und was schlummert unter der Decke, erschöpft von den Konflikten des Alltags?

Eine Beobachtung in Deutschland. Wie entwickelten sich die rechtsorientierten Jugendlichen und heutigen Erwachsenen aus
dem Portrait “Stau- Jetzt geht’s los” aus dem Jahre 1992 in Halle-Neustadt?

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