Polizeiruf 110: Fehlschuß (MDR)

Sonntag, 19. April 2009

Es regnet nie in Halle-Neustadt.

Der 300. Polizeiruf (wenn man von einer Folge absieht, die zu DDR-Zeiten wegzensiert wurde) besinnt sich auf seine Tradition: gesellschaftliche Probleme im Kleinen zu zeigen.

Der Film spielt in der Hallenser Südstadt, einem Viertel, trostloser noch als gewisse Gegenden der Neustadt. Jugendliche hängen auf dem Spielplatz ab und begehen Einbrüche. Sie werden offenbar von einem Erwachsenen geleitet.

Die Geschichte ist unspektakulär und dicht erzählt, sie bleibt bei den handelnden Personen. Auch das steht in der guten Tradition des DDR-Polizeirufs. Fast kammerspielartig gibt es keine Ausflüge der Kommissare zum Küchenkauf oder in den Teeladen mehr. Stattdessen kann der Zuschauer die verschiedenen familiären Hintergründe der Jugendlichen verstehen und nachvollziehen.

Die Langsamkeit der Erzählung mag einem heutigen Tatort-Zuschauer ungewohnt vorkommen, tut aber der Sache gut. Einzig die Dialoge wirken oft sehr wie auswendig gelernt.

[Erstsendung: 5. April 2009]

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