Thomas Heise in Lichtenberg
Montag, 1. Juni 2009Oh, oh. Das ist etwas feines: in der Aula der Max-Taut-Schule in Lichtenberg, einem wunderschönen Gebäude, das erst kürzlich von seiner Kriegszerstörung saniert wurde, lädt der Mahagonny e.V. einmal monatlich zu einem Kultursalon ein.
Am Donnerstag, dem 11. Juni, 19.30 Uhr kommt Thomas Heise und es werden zwei Filme gezeigt.
Der erste Film, der gezeigt wird heißt Barluschke – Psychogramm eines Spions (D 1997, 90 min.) und erzählt davon, wie sich jemand in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verlaufen hat in seiner Sehnsucht danach, etwas Besonderes zu sein und dabei erst ein Handlanger des Staatssicherheitsdienstes der DDR und dann des Bundesnachrichtendienstes der BRD geworden ist. Ein Mann im Auftrag wechselnder Ideologien, deren Ziele er nicht erinnert.
Der zweite Film Das Haus (DDR 1984, 60 min.) zeigt den Verwaltungsalltag der DDR im Bezirksamt Berlin-Mitte: Abteilungen Soziales, Wohnungspolitik und Inneres. Die Aufnahmen aus dem Inneren des Apparates wirken heute ernüchternd und leben doch gleichzeitig von einer Poesie der Hoffnung und Vergeblichkeit. Die Planung ist Gesetz.
Der Gute trat auch gestern kurz beim “Geschichtsforum 1989-2009” (www.geschichtsforum09.de) im Deutschen Historischen Museum auf, als sein Dok.-Film über ein Imbisslokal im Bahnhof Lichtenberg am 7.10.89 gezeigt wurde.
Er relativierte dabei übrigens sehr trocken und sympathisch einige Lobeshymnen auf ihn, die auch in der hier verlinkten Ankündigung zu lesen sind.
Daran tut er sicher recht, allerdings ist es üblich geworden, daß Veranstalter ihre Termine auch ordentlich anpreisen. Und so übertrieben finde ich die Ankündigung nun auch nicht.
Stimmt, mir ging’s auch nur darum, meinen sehr sympathischen Eindruck, den ich von ihm gewonnen hatte, zum Ausdruck zu bringen.
Hier übrigens ein längeres Interview mit ihm aus dem FREITAG vom 20. Mai 2009:
http://www.freitag.de/kultur/0921-dokumentarfilm-material-wende89-heise-interview