Dok-Leipzig 2009 (xxi): Träume der Lausitz

Sonntag, 1. November 2009

Träume der Lausitz

Träume der Lausitz (Bernhard Sallmann, Deutschland 2009, 90 Min.) — Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm

Die Lausitz hat regelmäßig ihren eigenen Nebenschwerpunkt auf dem Leipziger Festival. Wie Peter Rocha hat auch Bernhard Sallmann seine Lausitz-Trilogie. Aber wenn man die ersten beiden Filme — „Die Freiheit der Bäume“ und „Lausitz 20X90“ — nicht kennt, kann man „Träume der Lausitz“ auch als Nachfolger zu Rochas Trilogie lesen: Rocha endet mit der Zerstörung der Landschaft durch die Braunkohle, Sallmann setzt da fort, wo die Braunkohle gegangen ist: arbeitslose Ingenieure, Restdörfler, Seenlandschaften, der Wolf kehrt zurück und durch die Internationale Bauausstellung entstehen Monumente in der Landschaft. Wie Rochas Filme auch, lebt „Träume der Lausitz“ von wunderbaren Aufnahmen der verwunschenen Lausitz gepaart mit der Musik der Natur und Technik in der Landschaft.

„Träume der Lausitz“ zeigt fünf Protagonisten — von Sallmann hinterher mit Schuberts Forellenquintett verglichen — die das Neue gestalten oder auf es warten oder es erleben. All das in einer gestalteten Landschaft, die zu neuer Form finden muß. Der Wolf steht hier nicht für die Wildnis, sondern für die Aussöhnung zwischen Mensch und Natur.

Die Lausitz träumt wieder, aber die Zukunft ist ungewiß. Die Kohle gräbt sich weiter in die verwunschene Landschaft, aber sie wird langsamer und die Leute kommen zum Nachdenken.

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