Bebauung: Paul-und-Paula-Ufer
Sonntag, 13. Dezember 2009Die Uferbebauung in Berlin ist ein heißes Thema. Am morgigen Montag findet eine Informationsveranstaltung für die Planung des Gebietes Paul-und-Paula-Ufer bis Ostkreuz statt. Das Ufer wird hier zwar freigehalten, dahinter ist aber sehr dichte, hohe Bebauung geplant. Wer sich informieren und einmischen will (ja, das ist hier noch möglich), kommt am
in die Max-Taut-Schule
Schlichtallee/Fischerstraße
Naja.
Ich merke von mal zu mal mehr, wie mich dieses Diskutieren und „sich einbringen“ nervt. Kann man Müttern, die allen Ernstes kindliche Mitbestimmung bei der Stadtentwicklung fordern und behaupten, es gäbe keinen einzigen Basketball- oder Bolzplatz in der Gegend, nicht einfach mal derb über den Mund fahren? Muß man das Anspruchsdenken („Der neue Straßenbelag, für den ich als Anwohner keinen Pfennig dazubezahlt habe, gefällt mir nicht so richtig“) wirklich über sich ergehen lassen?
Habe ich nach halb acht noch was verpasst?
Klar, Beteiligung ist anstrengend. Aber derb über den Mund fahren? Was ist denn das Problem, wenn Kinder an der Spielplatzplanung beteiligt werden?
In Stralau ist so viel am Grünen Tisch am Bedarf vorbeigeplant worden, daß ich es für sehr gut halten würde, wenn künftige Nutzer in eine sinnvolle Bedarfsplanung einbezogen werden und damit Steuergelder sinnvoller verwendet werden. Wenn das nämlich nicht passiert, kommen nur die ruhebedürftigen Anwohner (die melden sich sowieso in jedem Falle) zu Wort und es entsteht ein leiser Spielplatz, der aber nicht angenommen wird.
Aber ich konnte gestern abend nicht teilnehmen — ging es denn auch um die Bebauungspläne?
Na gut, war derb formuliert von mir.
Bebauungspläne gibt es noch nicht, vgl. etwa
http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.%21etc%21medialib%21rbb%21rbb%21abendschau%21abendschau_20091214_see.html
Sorry für den langen Link, bin in Sachen kürzen nicht versiert.
Es ging in erster Linie um die Grundausrichtung: Höhere, gemischt genutzte Blöcke zur Haupt- und Kynaststraße, “Terraces” im zum See ausgerichteten Gebiet südlich der Hauptstraße (in den Überlegungen fünfstöckig!?).
Den Link zu den städtebaulichen Planungen kennst Du?
http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/buergerservice/bauen/bauen013.html
Thema war die Vorstellung dieses Modells und die Diskussion mit den Anwohnern.
BPlan soll im Laufe 2010 kommen, fertig sein möchte der Bezirk zusammen mit dem Ostkreuz ca. 2015.
Ja, ich weiß, daß es noch keinen B-Plan gibt und die städtebauliche Planung kenne ich. Wie war die Diskussion darüber? Gab es Unmut/Alternativvorschläge?
Der Unmut richtete sich vornehmlich gegen die Lage des Platzes – an der Ecke Kynast-/Hauptstraße und nicht am Wasser.
Es bestand die Sorge, dass der Platz ähnlich lebendig wird wie die am Südkreuz – gar nicht. Anziehungspunkt wäre das Wasser, die Bucht, nicht eine lärmige Ecke.
Dagegen gehalten wurde, dass der Platz die Bebauung vom Bahnhof her öffnen soll – es soll der Eindruck einer abweisenden geschlossenen Bebauung vermieden werden, wenn man vom Bahnhof kommt. Zudem: Wer wolle denn schon an einer derart lauten Ecke arbeiten oder wohnen? Ansiedeln sollen sich hier größere Einzelhändler (bis zu 1.600 qm).
Daneben bestand die Sorge, dass die Bebauung zu massiv, die Grünanlagen zu klein werden. Das klamme Land Berlin will aber auch was verdienen, so (nicht direkt so, natürlich) die Vortragenden. Grünflächen gäbe es ja unter anderem auch in den privaten Gärten.
Problematisch sei derzeit noch das „Störgrundstück“: Das Grundstück mit den Anhängern etc ist nicht nur ein Kernstück zukünftiger Planungen, es ist darüber hinaus auch das einzige, das nicht im Eigentum des Landes ist. Dies macht Planungen nicht leichter oder schneller.
Gefordert wurden dann noch Dinge wie die allgemeine Verbreiterung der Uferwege etc. In Sachen Uferweg Stralau /“Schwemmland“ wird wohl immer noch prozessiert.
Das mit dem Grün ist ein wichtiger Punkt, finde ich. Ich habe gehört, daß bei diesem Grundstück das Problem nicht das Verwertungsinteresse des Landes ist, sondern der Bezirk Lichtenberg, für den mehr Grün auch Mehrausgaben für Pflege bedeuten.