Archiv für die Kategorie „Notizen von der Halbinsel“

Luxus für alle!

Montag, 16. April 2007
Luxus für alle!
Stralau, Seeufer

Entencontent

Sonntag, 15. April 2007

Katzenbloggen? Knut? Enten!

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Kleine Hügel

Freitag, 6. April 2007
Kleine Hügel
Kleine Hügel

Von der Geldverschwendung in der Rummelsburger Bucht war hier schon öfter die Rede. Ein augenfälliges Beispiel ist dieser Hügel. An dieser Stelle wuchs vor kurzem noch dichtes Unterholz, das prima zur Landschaft paßte und auch wunderbar aussah. Dann kamen die Landschaftsgestalter, die in der Bucht am liebsten aus der Draufsicht planen.

Das Gehölz wurde entfernt, künstliche Hügel aufgeschüttet und mit Rasen belegt. Sieht jetzt richtig schick aus. (Die Stelle ist übrigens nicht in Stralau, sondern auf der anderen Seite des Sees).

Wasserstadt GmbH: Die unendliche Geschichte

Montag, 19. März 2007

Nicht nur, daß die landeseigene Wasserstadt GmbH in der Rummelsburger Bucht viel zu viele Steuergelder in überteuerte Infrastruktur und häßliche Parks versenkt hat. Den Mitarbeitern wird das zusätzliche Jahr, für das erfolgreich gestritten wurde, nun mit Sonderzahlungen vergoldet.

Privatunternehmen, die mit Steuergeldern wirtschaften: das hat schon bei der Bankgesellschaft zur Selbstbedienung eingeladen.

Die Abtei

Freitag, 2. Februar 2007

Leser Thomas (klingt doch hübsch, oder? Hat sowas von Lokalzeitung. Mache ich vielleicht öfter. (Das mit den Einschüben aber lieber nicht)), Leser Thomas also hat mir eine Postkarte geschickt:

Treptow, Abteiinsel, auch Insel der Jugend genannt
Die Abteiinsel, links die Stralauer Inselspitze. Klicken macht groß.

Zu sehen ist das Restaurant „Abtei“ auf der Abteiinsel in Treptow (ältere Namen: Rohrinsel, Neu-Spreeland). Das erste Lokal an dieser Stelle wurde 1897 im Ruinenstil gebaut (es befand sich also vorher keine Abtei auf der Insel) bis es 1914 abbrannte. Allerdings entstand die Brücke (Reiseführersuperlativ: erste freitragende Stahlbetonbrücke Deutschlands) erst 1915/16. Insofern sehen wir hier wohl einen Nachfolgebau. Auf dem Treptower Festland gegenüber steht heute noch das Gasthaus Zenner, nach seinem ersten Pächter benannt, 1889 von Langhans an Stelle des alten Vorwerks Treptow gebaut, 1954 aus Ruinen wiedererrichtet. Am Treptower Ufer fanden sich vor dem Kriege weit über 100 Gaststätten. Zu Treptow und seinen Gaststätten steht mehr bei Fontane, bei Dominik sowie auf den schön gemachten Seiten des Bezirksamtes.

Nach dem zweiten Weltkrieg war auf der Insel ein Waisenhaus. Der Autor Klaus Kordon beschreibt es in Krokodil im Nacken, in dem auch die Kindheit als Sohn einer Gastwirtin im Nachkriegs-Prenzlauer-Berg, seine Ausbildung in den Omnibuswerkstätten am Flutgraben direkt an der Grenze (heute Kunstfabrik), sein Fluchtversuch in den Siebzigern über Bulgarien und ein Jahr im Stasi-Gefängnis eindrucksvoll geschildert werden. Packende Berlin-Geschichte. Einen kürzeren Text gibt es hier (PDF, 2,7 MB).

Später wurde sie Insel der Jugend genannt, mit legendären Konzerten, Partys und Freilichtkino, aber das ist auch den Jüngeren noch erinnerlich.

Zurück zum Bild (liest noch jemand mit?): Links die Inselspitze von Alt-Stralau, daneben der Kratzbruch. Nicht zu sehen ist die links vom Kratzbruch (aus Sicht des Betrachters hinter Stralau) liegende Liebesinsel die einst doppelt so groß war wie heute und auch beliebtes Ausflugsziel. Beide Inseln stehen heute unter Naturschutz und dürfen nicht betreten werden. Beim Vorbeifahren mit dem Boot kann man auf dem Kratzbruch eine große Reiherkolonie beobachten.

Leser Thomas (ja, ich hör gleich auf) hat mir übrigens nicht nur die Postkarte geschickt, sondern auch noch diesen Link, hinter dem man weitere Postkarten aus Treptow findet.

Der Weg …

Dienstag, 23. Januar 2007
Weg vom Ostkreuz zum Rummelsburger See
Der Weg ist weg.

… vom Ostkreuz zum Paul-und-Paula-Ufer ist inzwischen gesperrt. Die auf dem Bild zu sehenden Bäume wurden im letzten Winter gefällt – hier gibt es ein erschreckendes Vorher–Nachher zu sehen.

Früher war der Weg gut für lustige Briefwechsel mit der Verwaltung. In Zukunft wird es hier eine zusätzliche Straße geben, die niemand braucht: die Untere Kynaststraße.

Des weiteren gibt es hier eine neue Kategorie: Ostkreuz.

Dreht Euch nicht um …

Dienstag, 23. Januar 2007

Die Polizei warnt, und Leser bitten mich, auf folgendes hinzuweisen: auch in Alt-Stralau (wie im gesamten östlichen Teil Friedrichshains) ist der verwirrte Mensch gesehen worden, der Frauen mit zerbrochenen Flaschen angreift.

Es gibt auch ein Phantombild.

Schöner träumen vom Wasser

Donnerstag, 4. Januar 2007

[…]

Ich träumte auch, Gans u Mordechay kamen in Strahlau zusammen, u Gans war, O Wunder! stumm wie ein Fisch. Zunz stand sarkastisch lächelnd dabey und sagte zu seiner Frau: siehst Du Mäuschen? Ich glaube Lehmann hielt eine lange Rede, im vollen Tone, und gespickt mit „Aufklärung“ „Wechsel der Zeitverhältnisse“ „Fortschritte des Weltgeistes“ eine lange Rede, worüber ich nicht einschlief, sondern im Gegentheil, worüber ich erwachte. Und wachend, wie gesagt, dachte ich an Dich und machte die scharfsinnige Bemerkung: daß Du mehr Scharfsinn habest wie ich

[…]

[Heinrich Heine an Moses Moser, nach dem vorzüglichen Heine-Portal der Uni Trier]

Internet in Alt-Stralau

Mittwoch, 13. Dezember 2006

DSL ist da:


knilch:~ daniel$ ping stralau.in-berlin.de
PING stralau.in-berlin.de (192.109.42.66): 56 data bytes
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=0 ttl=61 time=17.873 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=1 ttl=61 time=17.627 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=2 ttl=61 time=17.486 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=3 ttl=61 time=17.256 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=4 ttl=61 time=17.001 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=5 ttl=61 time=16.845 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=6 ttl=61 time=16.557 ms
^C
--- stralau.in-berlin.de ping statistics ---
19 packets transmitted, 19 packets received, 0% packet loss
round-trip min/avg/max/stddev = 14.736/17.193/18.912/1.064 ms

Kein Parkhaus, aus!

Dienstag, 21. November 2006

Jawoll:

Aufgrund des hohen Anteils ortsfremder Parker während des Tages wird vom Gutachter das Erfordernis einer Quartiersgarage nicht gesehen. Außerdem ist davon auszugehen, daß im Zuge weiterer Wohnungsbauprojekte der Stellplatzbedarf in erster Linie auf den eigenen Grundstücken realisiert wird.

Mit diesem Fazit werden unsere Zweifel an der Notwendigkeit eines Parkhauses in Alt-Stralau vom Verkerserhebungsgutachten bestätigt. Das Gutachten wurde im Auftrag des Baustadtrates Dr. Franz Schulz erstellt, nachdem sich der Entwicklungsträger Wasserstadt GmbH und die Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht schon fast bockig weigerten, auf unsere Argumente einzugehen.

Damit dürfte jetzt eine Änderung des Bebauungsplanes vom Tisch sein. Danke allen Unterstützern! Die hohe Zahl von Unterschriften, die in sehr kurzer Zeit zusammenkam, hat es erst ermöglicht, daß unsere Meinung überhaupt gehört wurde.

Treptow, Stralau und die Oberspree

Dienstag, 31. Oktober 2006
Stralau und die Oberspree. Originalzeichnung von H. Lüders
Stralau und die Oberspree. Originalzeichnung von H. Lüders
Aufs Bild Klicken macht groß.
In: Emil Dominik: Quer durch und ringsum Berlin. Eine Fahrt auf der Berliner Stadt- und Ringbahn. Berlin 1883.

Treptow ist ein alter Berliner Kämmereibesitz und seit 200  Jahren ein Vergnügungsort der Berliner. Von Alters her hieß die Gegend „Der Trepkow“, war von einem Förster bewohnt, dann zu einem Ackerwerke mit Gastwirthschaft eingerichtet und ist später mit Kolonisten besetzt worden. Treptow ist zu Stralau eingepfarrt.

Stralau, ein uralter wendischer Edelsitz, ist älter wie Berlin. Anno 1244 befand sich ein Ritter von Stralow im Gefolge der Markgrafen Johann und Otto zu Spandau und ein Ritter Rudolf von Stralow verkaufte anno 1261 der Stadt Cölln eine Haide.

Die Stralauer Kirche, eine Zierde der ganzen Oberspreegegend, wurde 1464 errichtet und ist anno 1822 von Schinkel neuerbaut. Hier ist das Lokal des berühmten „Stralauer Fischzuges“, hier zwischen Stralau, Treptow und den weiteren Strecken der Obespree finden die bekannten Regatten und Corsofahrten statt, tummeln sich im Sommer hunderte von Dampfern, Booten und Kähnen. In den Regatten führen die Wasserleute mit Segel und Ruder vor, was sie können, und in den Corso’s zeigen sie ihren Humor.

Hier an der Oberspree liegen im weiteren die verschiedenen Vergnügungsetablissements, nach denen wir von Treptow aus eine Dampferfahrt machen können, hier liegen „Ostend“, „Sadowa“ und auch die beiden „Eierhäuser“, früher die Capuletti und Montecchi der Oberspree, nun durch Heirathen ihrer Besitzer „stark befreundet“. Ein altes Lokal nur, der „Quappenkrug“ ist verschwunden, der ehedem an der Stelle des heutigen „Wilhelminenhof“ lag.

[aus: Emil Dominik: Quer durch und ringsum Berlin. Eine Fahrt auf der Berliner Stadt- und Ringbahn. Berlin 1883.
Hervorhebungen und Orthographie wie im Original.]

Anmerkungen:

Die Kirche ist nicht 1822 von Schinkel sondern ab 1823 von Langerhans umgebaut worden. Eines der Eierhäuschen steht noch wunderschön verwunschen im Treptower Park, allerdings in einer Version von 1891 und zusehends dem Verfall ausgesetzt. Es wird von Fontane im Stechlin verewigt.

Am Dienstag kommt das Internet zu Besuch

Freitag, 27. Oktober 2006

Unendliche Geschichte: das Internet auf der Halbinsel.

Nachdem die Firma Deutsche Breitbanddienste mit ihrem Angebot „Maxxonair“ zunächst Zugang in Stralau versprochen hatte, sieht es jetzt erstmal nicht danach aus. Es heißt, man finde keinen Platz für eine Antenne. Hätte die Betroffenenvertretung nicht damals erfolgreich den Abriß des denkmalgeschützten Schornsteins auf dem Glaswerkgelände gefordert, gäbe es jetzt vielleicht einen Platz.

Am kommenden Dienstag, dem 31. Oktober findet um 19 Uhr ein Treffen von Anwohnern mit Vertretern von DBD statt. In der sogenannten Bäckerei 2000, Alt-Stralau/Krachtstraße. Vielleicht finden sich ja dabei auch ein paar Interessierte, die gemeinsam ein Bürgernetz aufbauen wollen.

Eisenbahnbrücke: Stellung nehmen

Montag, 16. Oktober 2006

Wer noch eine Stellungnahme zur Planung der Stralauer Eisenbahnbrücke abgeben möchte, sollte dies bald tun: bis Mittwoch müssen die Stellungnahmen eingegangen (also morgen auf der Post) sein.

Wer wissen will, was ich geschrieben habe, kuckt hier (PDF).

Inseleingang: Intelligenz oder Beton?

Donnerstag, 12. Oktober 2006
Brücke

Max und Moritz, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke.

Auf einer Halbinsel zu leben bringt mancherlei Besonderheit mit sich. Zum Beispiel gibt es in Alt-Stralau nur einen Zugang für den motorisierten Verkehr: die Straße Alt-Stralau. Über diese führt eine Eisenbahnbrücke aus dem 19. Jahrhundert, die nun erneuert werden soll. Die Erneuerung dieser Brücke ruft nun die Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht sowie die Eigentümer-IG Rummelsburger Bucht auf den Plan: man möge doch bitte mehr Autospuren einplanen.

Warum? Schauen wir uns den Stadtplan an. Die Betroffenenvertretung (die sich auch schon vehement für den Bau eines Parkhauses einsetzt) und die IG wollen damit ein Problem lösen, das entsteht, weil der Inselzugang gekreuzt wird vom Hauptstraßenzug Kynaststraße-Elsenstraße/Stralauer Allee: Gerade im Berufsverkehr kommen von der Kynaststraße so viele Autos, daß das Stück zwischen der Kreuzung Alt-Stralau/Elsenstraße und der Kreuzung Alt-Stralau/Kynaststraße nicht befahrbar ist, wenn die Stralauer Grün bekommen. Im Berufsverkehr wartet man dann schon mal bis zu 20 Minuten.

Nun kann man sich natürlich wie Betroffenenvertretung und IG hinstellen und mehr Autospuren fordern. Die Folge wird allerdings sein, daß auch die zusätzliche Spur zugestaut ist. Unschön dabei sind die Vorschläge, wie der Platz gewonnen werden soll: Aufweitung der denkmalgeschützten Brücke (unter Verzicht auf einen der alten Pylone, die zusammen mit denen auf der Spreebrücke ein Ensemble bilden), ein gemeinsamer Geh- und Radweg auf 2m Breite oder gar gegenläufige Radwege auf der Nordseite.

Eine Lösung für das Problem wird die zusätzliche Spur nicht sein. Diese bestünde wohl eher in einer intelligenten Ampelschaltung, die die Ampeln an beiden Kreuzungen so synchronisiert, daß die Stralauer dann Grün bekommen, wenn die Straße frei ist. Oder aber in einer Abschaffung der Ampel: Alt-Stralau ist Vorfahrtsstraße — die wenigen Autos, die von Alt-Stralau kommen halten normalerweise den Verkehr aus der Kynaststraße nicht auf, wenn sie denn aber kommen, würden sie von der Vorfahrtsregelung profitieren. Das alles steht auch noch mal hier (PDF).

Die Spurerweiterung ist nicht Bestandteil der Planungen, aber die oben genannten Gruppen setzen sich momentan stark dafür ein. Zu den eigentlichen Planungen können noch bis kommenden Dienstag Einwendungen erhoben werden bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin, Zi. 213 R. Zu kritisieren ist hier ein gemeinsamer Fuß- und Radweg auf der Südseite der Brücke auf 2,50 m Breite. Auf dieser vielgenutzten Fahrradstrecke wären eine abmarkierte Fahrradspur oder aber gar keine Sonderbehandlung sinnvoller.

In der Planung auch vorgesehen ist eine Umgehungsstraße für die Zeit der Bauarbeiten von der Kynaststraße über das Glaswerksgelände zur Glasbläserallee. Hier heißt es wachsam sein: die Betroffenenvertretung liebäugelt mit dem dauerhaften Erhalt dieser Zusatzstraße.

Planung: Stralauer Brücke

Sonntag, 1. Oktober 2006

Die Planungen für Abriß und Neubau der Eisenbahnbrücke über Alt-Stralau liegen noch morgen und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr im Bezirksamt Kreuzberg, Yorckstraße 4–11, Zi. 503 aus.

Danach können Einwände bis zum 18. Oktober am Ort der Auslegung oder bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin, Zi. 213 R vorgebracht werden. Das Verfahren trägt den Namen „Bauvorhaben östlicher Berliner Innenring, EÜ Alt-Stralau“.

Demnächst dann noch Inhaltliches dazu.

Wasserstadt GmbH: Stirb langsam

Mittwoch, 13. September 2006

Ende 2006 werden die Berliner Entwicklungsgebiete, zu denen auch Alt-Stralau gehört, aufgelöst. Die Wasserstadt-GmbH, die als Träger bis 2003 über 300 Mio. Euro Schulden angehäuft hatte (hat jemand aktuellere Zahlen?) und deren Geschäftsführer Hellweg sich nun rechtzeitig nach Hamburg verabschiedet, wird sich noch bis Ende 2007 auflösen.

Was machen die eigentlich in dem Jahr? Akten vernichten?

DB Carsharing: Danke

Sonntag, 2. Juli 2006

DB Carsharing hat in den Briefkasten gekuckt: seit gestern steht da ein Opel Combo. Sieht zwar häßlicher aus, als der Passat, ist aber praktischer.

DB-Carsharing: Du hast Post

Donnerstag, 29. Juni 2006

Das Lob von DB-Carsharing muß dann doch relativiert werden: Nachdem im Februar auf einer Stralauer Bürgerversammlung dafür geworben wurde, gab es anfangs auf dem Parkplatz Kynaststraße einen VW Passat und einen Smart 44.

Nach ziemlich kurzer Zeit wurde der Passat wieder entfernt. Damit ist das Angebot einigermaßen nutzlos für Leute, die nicht nur allein an den Strand fahren wollen.

Der Ruch von Kundenfang bleibt, zumal Mails inzwischen auch nicht mehr beantwortet werden.

aber wissen kann man’s nie so ganz genau

Dienstag, 27. Juni 2006
Spreeufer bei Stralau
Spreeufer bei Stralau, Friedrich Schinkel 1817. Nationalgalerie Berlin.
Klicken macht groß.

Das ist Demokratie — langweilig wird sie nie

Sonnabend, 24. Juni 2006

Aber aufreibend.

Ein paar kurze Worte zu meinem Gefühl, das Parkhaus betreffend.

Am Dienstag gab es ein Treffen mit dem Baustadtrat Dr. Schulz und Vertretern von Bezirksamt, Wasserstadt GmbH und der Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht.

Die Stimmung war, nun ja, nicht gerade versöhnlich.

Ich reiße mich nicht besonders um die Teilnahme an solchen Sitzungen — meine Erfahrung ist, daß zu oft die Frustration nicht den Erfolg aufwiegt.

Dennoch halte ich es für wichtig, in einer Gegend, die so viel unter fehlerhafter oder überzogener Planung gelitten hat, wenigstens ein paar Untaten zu verhindern.

Der Standpunkt von Wasserstadt GmbH und großen Teilen der Betroffenenvertretung ist wie folgt:

  • Momentan sind zu wenig Parkplätze vorhanden.
  • Es geht aber bei der Planung nicht nur um die gegenwärtigen Parkmöglichkeiten, sondern um die in Zukunft zu errichtenden Bauten
  • Deswegen führt kein Weg am Parkhaus vorbei

Davon abgesehen, daß das Parkplatzproblem nicht in der Gegend des geplanten Parkhauses besteht, konnte uns leider niemand erklären, warum die auf dem Glaswerksgelände geplante Quartiersgarage überhaupt erst bei möglichem Bedarf in Betracht gezogen wird. Dort sind Gewerbeflächen geplant und ein Parkhaus würde kaum stören. Stattdessen der wohlfeile Vorwurf, nach dem St.-Florians-Prinzip zu handeln.

Noch ging man darauf ein, daß künftige Bebauung neutral sein wird, da die Bauherren zum Bau von Parkplätzen verpflichtet sind, also auch in Zukunft nicht mehr Parkplätze benötigt werden als heute.

Stattdessen wurden, um uns zu erschrecken, Pläne hervorgezaubert, die schon seit Jahren nicht mehr aktuell sind.

Auf Vorschlag des Baustadtrates wird demnächst ein Gutachten zur momentanen Situation durchgeführt.

Ach ja, und weil manchmal gefragt wird: ich lebe immer noch sehr gern hier.

Bisher kam keiner je zurück

Mittwoch, 21. Juni 2006

Fühle mich gerade wie Arthur Dent.

Parkhaus: Zwischenstand

Sonnabend, 29. April 2006
Einschreiben Rückschein

Die Unterschriften sind im Bezirksamt eingetroffen.

Parkhaus: Zwischenstand

Montag, 10. April 2006

Danke allen, die unterschrieben haben. In eineinhalb Wochen sind 294 Unterschriften, fast ausschließlich aus dem betroffenen Viertel (Alt Stralau, Krachtstraße, Fischzug) zusammengekommen. Das ist eine große Hilfe, weil es zeigt, was uns Anwohnern wichtig ist.

Wie geht es weiter? Wir stehen sowohl mit dem Stadtbezirk als auch mit der Betroffenenvertretung in Kontakt — demnächst wird es einen gemeinsamen Termin geben. Berichte hier, bleiben Sie dran!

Vertikale Lösungen:
Das Parkhaus Krachtstraße/Fischzug

Dienstag, 28. März 2006

Das Problem:

Vorher

Zu viele Autos in Alt-Stralau.

Aber die Wasserstadt GmbH hat eine prima Lösung:

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Arena Treptow nicht professionell genug?

Mittwoch, 22. März 2006

Das zumindest findet Michael Schneider, Umweltstadtrat von Treptow-Köpenick:

Das sind Künstler. Die arbeiten spontan. Bisher war unser Amt da tolerant. Aber wenn sie nicht bald professioneller arbeiten, wird das nichts mit der Genehmigung.

Die Arena möchte während der Fußball-WM im Treptower Park Konzerte ausrichten. Stralauer und andere Anwohner fürchten den Lärm. Andere fürchten diplomatische Verwicklungen mit den Russen.

Ob es wirklich so schlimm kommt, wird sich zeigen. Daß die Veranstaltung schon beworben wird, obwohl sie noch nicht genehmigt ist, paßt natürlich zu “einem der erfolgreichsten Kulturinvestoren der Stadt”.

Der Stralauer Tunnel (ii)

Mittwoch, 15. März 2006
Planung des Stralauer Tunnels
Planung des Stralauer Tunnels, in: Das Buch für alle, Heft 17

Nach dreijährigem Kampfe mit vielen Hindernissen ist der Tunnel unter der Oberspree im Osten Berlins zwischen Stralau und Treptow glücklich, ohne einen einzigen schweren Unfall, vollendet worden. Die Gründe, welche hier eine Untertunnelung der etwa 200 m breiten Spree ihrer Ueberbrückung vorziehen ließen, waren wie in London und in den amerikanischen Städten, wo bisher unterirdische Flußkreuzungen ausgeführt sind, hauptsächlich Rücksichten auf die ungestörte Schiffahrt, daneben auch wohl solche auf den unzuverlässigen, zum Tragen größerer Brückenpfeiler gänzlich ungeeigneten Baugrund.

[]

Axel Mauruszat hat im Berliner U-Bahn-Archiv verschiedene Broschüren zum Bau der Berliner U-Bahn liebevoll eingescannt und digitalisiert. Der Stralauer Spreetunnel, durch den keine Untergrund- sondern eine Straßenbahn fuhr, diente als Versuchsfeld für den Schildvortrieb, der später beim Bohren verschiedener Berliner U-Bahn-Tunnel verwendet wurde.

Daher gibt es beim U-Bahn-Archiv auch drei sehr lesenswerte Dokumente zum Spreetunnel mit reichhaltigen Abbildungen: von der Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen, aus der Zeitschrift “Die Gartenlaube” und “Das Buch für Alle. Illustrirte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung”.

Schöner unsere Städte und Gemeinden:
Mach mit!

Sonnabend, 25. Februar 2006

Und die Landschaft blutet. Am See wurden die Bäume gefällt.

Das verträumt-stehengebliebene Stralau, von der Natur allmählich wieder in Besitz genommene Industriebrachen, müssen verschwinden, Platz machen für das neue Dorf, die neue sinnlose Straße.

Und die Betroffenen setzen sich stattdessen für die Verlegung der Starkstromleitung ein, damit alles ordentlich wird und die störenden Urbanitäts-Schandflecken verschwinden.

Es wird viel zu fotografieren sein in nächster Zeit, bevor hier vieles anders wird. Doch die Unruhe, die Unordnung werden sie nicht kleinkriegen. Die Wassergeister und Klabauter lassen sich ihre Geschichte nicht nehmen. Und man wird in Stralau nicht ausblenden können, daß auch das hier zur Stadt gehört, daß es auch hier Geschichte gibt.

Kabel, schwimmende Häuser und Betroffenheit

Dienstag, 21. Februar 2006

Kurzbericht von vorhin:

Die Aula der Stralauer Schule war ziemlich voll, schätzungsweise 300 Leute waren da. Auf der Bühne Vertreter der Wasserstadt GmbH, des Senats, der Bezirksämter Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg sowie der Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht. Für die Wasserstadt GmbH ist alles eitel Sonnenschein: das Gebiet wurde auf einen guten Weg gebracht und die Frage nach den Schulden wurde empört zurückgewiesen. Die Diskussion ging zu großen Teilen um die Zukunft der Bürgervertretung im Gebiet und um verschiedene größere und kleinere Probleme.

Ein paar Details:

  • Die DSL-Anschlüsse lassen weiter auf sich warten: die Kabelschächte in der erneuerten Modersohnbrücke sind kaputt, die Telekom klagt gegen die Baufirma. Das wird dieses Jahr wohl nichts mehr.
  • Die Floating Homes hingegen sollen in diesem Jahr tatsächlich doch gebaut werden.
  • Auf dem Parkplatz an der Kynaststraße stehen zwei Autos von DB Carsharing.
  • An der Glasbläserallee werden Parkplätze und an der Ecke Fischzug/Krachtstraße ein Parkhaus gebaut.
  • Der Uferwanderweg wird sowohl an der Nordostecke als auch an der Tunnelstraße ausgebaut: diverse Grundstücke konnten überredet oder enteignet werden, das Kracht-Grundstück wurde nicht erwähnt.

Brücken

Sonntag, 12. Februar 2006

Auf diesem Stadtplanausschnitt von 1921 sieht man die Ringbahnbrücke Oberspree, die damals neben dem Straßenbahntunnel die einzige Verbindung von Stralau nach Treptow war. Die Ringbahnbrücke wurde von 1868 bis 1870 gebaut. Ein schönes, einem Stadttorturm ähnlichen Stellwerk befindet sich auf der Friedrichshainer und ein Pylon auf der Treptower Seite (die Ringbahn war zur Bauzeit die äußere Begrenzung der Stadt). Bis 1945 gab es an der Ringbahnbrücke eine 6m breiten Fußgängerbrücke, die dann wegen Kriegsschäden abgerissen wurde und durch einen dem heutigen schmalen Steig ähnelnden ersetzt wurde.

Auf diesem Plan von 1954 (der Pharus-Leiter war im Arbeitslager, der Betrieb wurde in treuhänderischer Verwaltung geführt) sieht man östlich der Ringbahnbrücke die Stralauer Brücke, deren Verlängerung auf Treptower Seite auf die Puschkinallee stößt. Diese wurde 1951 für die Weltfestspiele gebaut und bestand aus einer Stahlbetonplatte, die auf 450 Holzpfählen ruhte, bis sie 1960 von einem Schiff gerammt wurde.

1970 wurde dann schließlich die auch noch heute benutzte Elsenbrücke eingeweiht, die sich westlich der Ringbahn befindet. Das kann man zum Beispiel auf diesem Plan von 1989 sehen.

Man kann vermuten, daß die beiden nach dem Kriege gebauten Brücken vor allem nötig waren, um Treptow und damit auch den von der Autobahn kommenden Verkehr auf östlichem Gebiet in die Innenstadt leiten zu können. Auf dem Plan von 1921 sieht man, daß die Hauptachse nicht wie heute auf der Elsenstraße, sondern orthogonal dazu auf dem Zug Am Treptower Park/Schlesische Straße verläuft.

Links:

Die Schatzinsel

Donnerstag, 2. Februar 2006
Alt-Stralau
Alt-Stralau, © Land Berlin/Thie

[…]

Das eigentliche Problem hat damit zu tun, daß Stralau, wie es werden soll, keine Geschichte haben darf. Oder nur dort, wo sie sich in das Konzept integrieren läßt.

[…]

Was man so findet, wenn man im Archiv der Berliner Zeitung stöbert: Die Schatzinsel. Von 2001, die Situation ist aber ziemlich gut getroffen.

Die Neubauten stehen immer noch leer, die Currywurstbude wurde von einer Bäckersimulation verdrängt, und der Garten von Michael Stalherm ist inzwischen geräumt. Eine Kaufhalle gibt es immer noch nicht. Inzwischen gab es hochtrabende Pläne von Floating Homes und Hochhausansiedlungen, aus denen bisher zum Glück nichts wurde.