Archiv für die Kategorie „Uncategorized“

Nachtrag zur S-Bahn

Freitag, 14. Januar 2011

Im Potsdamer Abkommen wurde unter anderem festgelegt, daß die später DDR-eigene Deutsche Reichsbahn die West-Berliner Eisenbahnlinien betreibt, einschließlich der West-Berliner S-Bahn-Linien. Nach dem Mauerbau wurde dann in West-Berlin der S-Bahn-Boykott ausgerufen (“Der S-Bahn-Fahrer zahlt den Stacheldraht”). Zunächst wurden Buslinien entlang der S-Bahn eingerichtet und später sogar parallele U-Bahn-Linien gebaut. Die S-Bahn verlor viele Fahrgäste und verfiel immer mehr.

Renate von Mangoldt hat die verwunschenen Bahnhöfe in den Siebziger Jahren fotografiert, die Fotos sind noch bis zum 25. Januar in der Kunststiftung Poll (Gipsstraße 3) zu sehen, sie sind in einem Buch mit einem Text von Uwe Johnson erschienen und beim Tagesspiegel gibt es einige schöne Fotos zu sehen.

Das Haus, das keiner wollte

Montag, 10. Januar 2011

Mitten in Berlin, am sogenannten Spreedreieck, steht ein Gebäude von überwältigender Hässlichkeit. Keiner wollte es so. Trotzdem wurde es gebaut. Wie konnte das geschehen?

Der Passierschein A 38

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Das Amt argumentiert unlogisch!

Vielleicht hätte ich Logik nicht erwarten sollen, die Sache ist jedenfalls so: Für einen Wohnberechtigungsschein, den man braucht, um in staatlich geförderte Wohnungen einzuziehen, muß man nachweisen, daß das Familieneinkommen unter einer bestimmten Grenze liegt. Das Problem dabei: bei Freiberuflern, die nicht mehr arbeiten, wendet das Amt das Einkommen des letzten Steuerbescheids an, der sich auf Einkommen von vor 1 1/2 Jahren bezieht. Falls man jetzt (zum Beispiel wegen Kindererziehung) nichts mehr verdient, möge man das bitte nachweisen.

Die Frage ist nur, wie.

Der Schatz im Acker im Museum

Dienstag, 7. Dezember 2010

Das hätte dann doch niemand erwartet, was die ungeliebte Kanzler-U-Bahn alles zutage fördern würde. War schon das gotische Rathaus eine Sensation, ist der Fund der elf Skulpturen der entarteten Kunst in den Trümmern eines zerbombten Hauses ein Märchen.

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Jetzt stehen sie für eine Weile im Griechischen Saal des Neuen Museums, zierlich, anmutig und gezeichnet von den Spuren des brennenden Berlin, anrührend gegenüber den fetten überlebensgroßen ukrainischen Statuen aus dem 11. Jhdt. und den glatten, dagegen fast neu wirkenden antiken Reliefs. Einer Steinfigur ragt aus dem Hals statt des Kopfes nun nur noch der Eisenträger, der diesen hielt und der Tänzerin von Marg Moll hat durch das beispielhafte Putzen ihrer einen Körperseite bei ansonsten verwittert belassenen Körper noch mehr Bewegung eingehaucht worden. Am Rande werden Ausschnitte aus dem Film „Venus vor Gericht“ von 1941 gezeigt, in dem zwei der Skulpturen als Requisiten verwendet wurden.

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Nicht nur hier läßt das Neue Museum, dessen Ruine ich in der Kindheit viel bestaunt habe, die Zeiten durcheinander- und ineinander greifen — immer geht es sowohl um die Menschheitsgeschichte als auch um die wechselhafte Geschichte des Museums und der Sammlung. Den großartigen Räumen sieht man die Zerstörung noch gut an, die Reste der Originalbemalung aus dem neunzehnten Jahrhundert wirken viel älter als die mehrere tausend Jahre alten Ausstellungsstücke, und beim Schliemanns Troja kann man zum einen die verschiedenen Zeitebenen der ausgegrabenen Stadt sehen, man erfährt, daß ein Großteil des Priamos-Schatzes als Beutekunst in Rußland gezeigt wird und wie Schliemann damals vom Osmanischen Reich zu einer Strafe verurteilt wurde, als er den Schatz außer Landes brachte.

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Draußen haben sie Julian Assange verhaftet.

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S-Bahn-Fahren ist der Haß in diesen Tagen. Aber die Leute lachen.

Ein Herz schlägt.

Dienstag, 30. November 2010

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Writing on the wall

Montag, 15. November 2010

Wir sind mal wieder in die Büros in der Schönhauser Allee umgezogen. Nach vorne konnte raus hatte man Blick auf die Schönhauser Allee 5. Hinten gibt es auch Erinnerungen an früher:

Wohnraum statt Schönbohm

Grenzen

Freitag, 12. November 2010

Oh, ist das schön: europäische Grenzen der letzten 1000 Jahre in einem 5-min.-Film:

Salonfähig

Donnerstag, 11. November 2010

ich frage mich gerade, wann der neue zyklus der salonfähig gewordenen kinder-dooffinderei begonnen hat.

[…]

===>Miss Manierlich über das bequeme Kinder- und Mütterdoofinden

Das große Haus mit den Augen der Tochter sehen

Donnerstag, 4. November 2010

Es gibt zwei Wege ins Büro. Der eine ist der automatische: ohne zu denken die Schließkarte an die Tür halten, beim Warten auf den Fahrstuhl die auf dem Telefon eintrudelnden Dienst-E-Mails lesen, im Fahrstuhl daran denken, was als nächstes zu tun ist, oben angekommen den entgegenkommenden Kollegen ein zerstreutes “hallo” sagen, an den Schreibtisch setzen und versuchen herauszufinden, wo man am Abend vorher stehengeblieben war.

Der andere funktioniert gut mit Musik auf den Ohren und geht so: ich stelle mir vor, die 16 Monate alte Tochter zu sein, die neugierig die Welt erkundet. Durch Glasscheiben sieht man seltsame Menschen an Tischen sitzen und diskutieren, hinter anderen sitzen sie vereinzelt an Tischen und starren auf Bildschirme. Manche haben Kopfhörer auf, viele mehr als einen Bildschirm. Kaffeetassen, häßliche Maskotchen, Bilder. Niemand beachtet mich. Was wohl passiert, wenn ich einfach mal laut rufe? Tafeln mit komplizierten Grafiken aus vielen Rechtecken, Kreisen und Linien dazwischen. An anderen Tafeln kleben vielevieleviele bunte Zettel, manchmal unordentliche Klebezettel, anderswo wunderschön sortierte Karteikarten. Auf großen Bildschirmen bunte Bilder und überall überall Treppen, Türen und Hindernisse, die man umgehen muß. Da, diese Tür führt auf die Terasse, auf der ein wunderbarer warmer Wind ins Gesicht weht. Wenn ich auf der Terasse weitergehe, sehe ich die Kollegen von außen und kann Grimassen schneiden. Sie lachen tatsächlich. Die Feuertreppe hinunter und durch die Eingangstür wieder herein und den ersten Stock einmal ganz durch. Durch die Fenster der anderen Seite sieht man große Bagger ein tiefes Loch graben und hier im ersten hängen überall große Papierfahnen mit lustigen Zeichnungen. In der großen Aula am Rand sitzen und die Leute sehen, die vorbeilaufen: ordentliche Hemden und Kostüme und sehr lässige Kleidung wechseln sich ab. Menschen mit Rollkoffern, an denen Flugzeugschlaufen hängen, andere mit Fahrradtaschen. Viele schauen in ihr Telefon, manche gehen schnell, straff und zielgerichtet, andere langsam und zerstreut und denken daran, was als nächstes zu tun ist …

Vom Wasser haben wir’s gelernt

Dienstag, 2. November 2010

Die Taz hat die Wasserverträge geleakt. Eigentlich aber ist es schon verwunderlich, daß das Parlament überhaupt Geheimverträge abschließen darf.

Offending the clientele

Sonnabend, 30. Oktober 2010

Offending the Clientele.

Freies Neukölln ist genervt von der Gentrifizierung.

[via]

Empfehlung: Goldt und Schröder

Montag, 18. Oktober 2010

Das dritte Buch von Max Goldt und Martin Z. Schröder mit dem schönen Titel Nackt in einem Märchenschloß voll wirklich schlechter Menschen hat, wie seine beiden Vorgänger, 32 Seiten, enthält nun noch mehr Buchstaben (Druck komplett vom Bleisatz) und schimmert von außen weder silbrig noch dunkelgrün sondern bordeauxrot, und es ist mit dunkelgrünem Garn in einer Fadenknotenheftung gebunden. Die kurzen luxuriösen Texte, die darin stehen, sind Erstveröffentlichungen.

[…]

Buchdruck vom Bleisatz, mehrfarbig,
Englische Broschur, Fadenknotenheftung mit Umschlag
Einmalige (limitierte) Originalauflage: 2010 Exemplare
32 Seiten
28 Euro

[…]

[Reden ist Silber: Nackt in einem Märchenschloß voll wirklich schlechter Menschen]

Außerdem:

Frechigkeiten über Alter und Gewicht

Sonnabend, 9. Oktober 2010

Meine Großmutter sagte mal, sie sei jetzt so alt, daß sie auf niemanden mehr Rücksicht nehmen müsse.

Nach dem Gottesdienst werde ich von einer alten Frau — es gibt da ja zwei Sorten alter Kirchenfrauen: die nüchternen, die ohne viel Aufsehen zu machen Lektoren- und andere Dienste übernehmen, wenn es niemand anderes macht, und diejenigen, die, nun ja, eher schrullig sind — nach dem Gottesdienst werde ich also von einer alten Frau tatsächlich gefragt, ob ich der Vater oder der Großvater des Kindes auf meinem Arm bin. Nach einem kurzen aber heftigen Aussetzer meinerseits frage ich erstaunt zurück, ob ich denn wirklich schon so alt aussehen würde. Sie setzt noch einen drauf: „Nein, aber so stattlich.“

It’s time to build the analytical engine

Montag, 4. Oktober 2010

Wow: I hope to finish Babbage’s dream and build an Analytical Engine for public display.

Guten Morgen. Die Mafia verteilt Schußwesten.

Montag, 4. Oktober 2010

Im Herbst 2010 werden alle Schulanfänger in Deutschland kostenlos mit neu entwickelten, leuchtend bunten Sicherheitswesten ausgerüstet. Dies haben sich die Aktionspartner der Stiftung “Gelber Engel” des ADAC, der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und der Deutschen Post vorgenommen.

Noch eine Bombe

Donnerstag, 30. September 2010

Bei den Wühlarbeiten am Ostkreuz ist einmal wieder eine Bombe gefunden worden. Der Zugang auf die Halbinsel Stralau ist im Moment nur Fußgängern/Farradfahrern möglich.

Nachtrag: Die amerikanische Bombe wurde dann gestern abend vor Ort entschärft.

Kein Platz mehr für die Lüge

Dienstag, 21. September 2010

Das Lügenmuseum in Gantikow war ein aus der Zeit gefallenes Kleinod. An einem Novemberabend vor zehn Jahren entdeckten wir die traumhaft-verlorene Höhle mit aus Gerümpel gebauten Schreinen und Maschinen mitten in der unerreichbaren Provinz. Vincent van Goghs Ohr und andere Reliquien, marxistisches Kabinett, Willy Brandts Geburtsstube und am schönsten: Psychedelica Maschinka. Die mechanischen Maschinen leben und machen Geräusche. Nach der Wende entwickelte der Erfurt/Berliner Künstler Reinhard Zabka nach der Wende seine Ideen aus dem Baber Sommeratelier in Gantikow weiter.

Später haben wir — wie andere auch — schöne Seminarwochenenden in Zabkas wunderbar gastfreundlichem Haus über dem Museum mit dem großen Garten abgehalten.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Probleme mit dem Haus und den Leuten im Ort. Inzwischen ist das Lügenmuseum ist geschlossen.

Videorundgang durchs Museum.

Die Gedankenlosigkeit dieses Landes

Montag, 13. September 2010

Schon etwas älter, aber besser als die seltsam dünnen Nachrufe, die jetzt erschienen sind: Ingolf Kern im April 2009 über Bärbel Bohleys Rückkehr in die Fehrbelliner Straße.

Mich regt hier dieser Umgangston auf. In Amerika sind sie auch schnell, aber sie schauen nach rechts und links. Hier ist nur Geschwindigkeit. Man darf nicht sagen, dass es einem nicht gutgeht.

Dazu ein unglaubliches Bild vom 4. November mit den anderen Rauchern Gysi, Mühe und Müller.

Für Altmodische

Sonnabend, 11. September 2010

Bei Kaisers in der Warschauer liegen die Glühlampen neben den 3.5″-Disketten in einer kleinen Ecke wie in einem Schrein.

Pfeifer zum Sonderpreis

Montag, 6. September 2010

Warenempfehlung: „den“ Pfeifer, das, wie ich finde, schönste Etymologische Wörterbuch des Deutschen gibt es gerade zum Sonderpreis für 14,95 Euro.

Osama/Obama?

Sonnabend, 4. September 2010


In Pankow, neue Schönholzer Straße 21.

Bahnunfall

Donnerstag, 2. September 2010

Ein 31-jähriger Mann wurde an der Greifswalder Straße vom Zug mitgeschleift, fiel ins Gleisbett und starb. Das berührt mich, weil ich in dem Zug saß, auch wenn ich von dem Unfall selbst nichts mitbekommen habe.

Soweit ich weiß, ist Greifswalder Straße ist einer der Bahnhöfe, von denen die S-Bahn aus Geiz die Aufsicht abgezogen hat und wo die Abfertigung nun vom Fahrer selbst erledigt wird. Kann das zu diesem Unfall beigetragen haben?

Wohnung gesucht

Sonnabend, 28. August 2010

Inzwischen sind wir zu viele hier und brauchen ein zusätzliches Zimmer. Wer eine schöne Wohnung in Stralau mit mindestens drei Zimmern weiß, macht uns eine große Freude, wenn er uns bescheidsagt.

Tausch gegen schöne 2-Zimmer-Altbauwohnung in Stralau möglich.

Angst bewußt genießen

Mittwoch, 4. August 2010

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Heute im Fernsehen: Man on wire

Dienstag, 13. Juli 2010

Der wunderbare Film „Man on wire“ über Philippe Petit, der sich 1974 mit Helfern in einer atemberaubenden Aktion in die Türme des gerade fertiggestellten World-Trade-Centers schleicht, um zwischen den beiden Türmen 45 Minuten lang auf einem gespannten Seil zu balancieren und sich hinterher vor allem über die Frage nach dem Warum wunder, „Man on wire“ also, ein traumhaft schöner Film, der 2008 bei der Eröffnung der Leipziger Dokfilmwoche lief und 2009 den Dokumentarfilmoskar bekam, „Man on wire“ läuft heute im Fernsehen:

23.45 im Ersten Programm.

Montag, 12. Juli 2010

Im Nordsüdbahntunnel ist es schön kühl.

m( — S-Bahn mal wieder

Freitag, 9. Juli 2010

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Die Hitze macht vor allem der empfindlichen Elektronik zu schaffen, die im Führerstand untergebracht ist. Die Klimaanlage dort ist vorwiegend wegen der Technik installiert worden, und nicht, um den Komfort der Triebwagenführer zu verbessern. Im Führerstand wird es jetzt aber heißer als vorgesehen, weil die Fahrer auf den meisten Bahnhöfen die Türen öffnen müssen, um den Zug abfertigen zu können. Dadurch kommt jedes Mal ein Schwall heißer Luft in den Führerstand, und die Klimaanlage packt es nicht, die Temperatur schnell sinken zu lassen.

Das Öffnen der Türen für die Abfertigung war bei der Konstruktion der Fahrzeuge nicht vorgesehen gewesen. Die Züge wurden damals von den Abfertigern auf den Bahnhöfen auf die Fahrt geschickt. Die inzwischen abgelöste Geschäftsführung wollte aber ein neues System einführen, bei dem die Fahrer das Abfertigen per im Führerstand installierten Monitoren selbst übernehmen sollten. Obwohl das neue System bis heute nicht zugelassen ist, zog die damalige Geschäftsführung auf den meisten Bahnhöfen die Abfertiger ab und übertrug deren Aufgabe den Triebfahrzeugführern, die nun aussteigen müssen, um den Zug vor der Abfahrt kontrollieren zu können und jetzt beim Einstieg die Hitze mit in den Führerstand nehmen. Die Bahn verweist dagegen auf „konstruktionsbedingte Störungen“.

[…]

Weil die Dienstpläne sehr eng gestrickt sind, klappt vor allem bei verspäteten Zügen die Ablösung der Fahrer häufig nicht. Wenn diese die zulässige Arbeitszeit erreicht haben, müssen die Züge vorzeitig aus dem Verkehr genommen werden, bis die Ablösung zum neuen Einsatzort gefahren ist.

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[Wie so oft mit viel Detailwissen Klaus Kurpjuweit im Tagesspiegel]

m(

Megaspree

Freitag, 9. Juli 2010

Die große Demonstration gegen und für alles und eine menschenfreundliche Stadt trifft sich morgen um drei an verschiedenen Stellen, u.a. gleich um die Ecke vorne am Inseleingang auf der anderen (Stadt-)Seite der Eisenbahn.

Mit Hingabe gewürzt …

Sonnabend, 3. Juli 2010

… steht auf dem Essiggurkenglas. Interessante Vorstellung.

Fümf

Sonnabend, 3. Juli 2010