Das Springer-Wurstblatt „Welt kompakt“ stellt auf großen Plakaten in Berlin seine Grammatikschwächen aus („mit Berlin Seiten“).
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Der scheinheiligste Text zum Tode von Robert Enke findet sich bei Spreeblick (ich hätte gern dort kommentiert, das geht aber nicht mehr). Da wird die alte Leier vom Tabubruch Suizid angestimmt und über andere Medien hergezogen, aber die eigentliche Ursache – nämlich Depressionen – paßt nicht ins Bild vom selbstbestimmten Suizid, das Frédéric Valin aufbaut. Und so wird sie ignoriert. Die Kommentare, die anmerken, daß dieses Bild in den allermeisten Fällen nicht stimmt, sondern die meisten Suizide auf Depressionen zurückgehen, werden ignoriert oder abgebügelt.
Das ist eine sehr problematische Fehlsicht, die nicht nur Spreeblick betrifft, sondern auch viele Befürworter von sogenannter Sterbehilfe. Andererseits paßt diese Fehlsicht leider auch in diese Gesellschaft, in der Krankheiten wie Depressionen, die zu völliger Antriebslosigkeit führen können, dem Bild vom leistungsbereiten und allzeit selbstbestimmten Menschen widersprechen.
Fred schreibt, nachdem die Kommentare geschlossen wurden:
Ich habe keinen einzigen Beweis für die Depressionen Enkes gelesen. Er hat sich umgebracht, also muss er krank gewesen sein, das ist der Zirkelschluss. Und die oben beschriebene Pathologisierung des Selbstmordes.
Dabei übersieht er, daß Enkes Arzt sagt, daß er seit Jahren deswegen in psychiatrischer Behandlung war (wenn das kein Beleg ist, was dann?) Freds Irrtum ist die Annahme einer Pathologisierung des Suizids. Es gibt nämlich in der Realität so gut wie keine klassischen Bilanzsuizide.
Was Fred hier fortführt, ist die bedauerliche Tabuisierung einer Krankheit.
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Neusprech: In der Ausstellung „Fremde? Bilder von den Anderen in Deutschland und Frankreich seit 1871“ im DHM wurde – nach kritischer Nachfrage durch den Kulturstaatsminister Bernd Neumann – eine Tafel mit dem ursprünglichen Text
„Während innerhalb Europas die Grenzen verschwinden, schottet sich die EU zunehmend nach außen ab. Die Festung Europa soll Flüchtlingen verschlossen bleiben“
ersetzt durch
„Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert staatlicherseits die Integration von Zuwanderern in Deutschland“.
Das ist ein bißchen wie früher: bis zu Honeckers Lapsus durfte offiziell auch nicht von einer Mauer gesprochen werden.
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Die ’Ndrangheta (über die es letztes Jahr das bestürzende Buch und die sehr gelungene Verfilmung „Gomorrha“ (Roberto Saviano) gab) hat über 30 Schiffe mit Sondermüll in Meer versenkt. Die Schiffe wurden mit Dynamit wie Torpedos auf den Meeresboden geschossen. Die Suche nach den Wracks und die rechtliche Aufarbeitung ist eine Farce und die Menschen haben kein Vertrauen in die öffentliche Ordnung mehr.