Tatort: Gebrochene Herzen (SWR)

Dienstag, 1. August 2006

Das hatte was von Vorabendserie: Seifenoper am Bodensee rund um einen jungen Mann, der vor Jahren eine Minderjährige vergewaltigte und nun versucht, vorzeitig freizukommen. Um ihn herum aufgestellt: seine Familie, die nichts mehr von ihm wissen, die Betreuerin, die ihn heiraten und das Opfer, das ihn nicht mehr sehen will.

Er selbst wird am Grabe seines Großvaters angeschossen und liegt von da an in Lebensgefahr im Krankenhaus. Wir Zuschauer hangeln uns von Indiz zu Indiz, von Verdächtigem zu Verdächtigem, aber Spannung kommt nicht auf.

Stattdessen Abziehbilder: die Landschaft zuvörderst — blumig, des Täters Familie — hart, des Opfers Familie — verletzt, die Braut — Helfersyndrom, völlig übertrieben, Perlmann — der Frauenschwarm, Klara Blum — tantig. Einzig Beckchen schafft es, ihrer auch arg klischeehaften Rolle etwas abzugewinnen. Und so wird es erst heute was mit der Zusammenfassung — aber was soll man diesem Gedöns (Buch: Dorothee Schön, Regie: Jürgen Bretzinger) auch abgewinnen.

[Erstsendung: 23. Juli 2006]

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