Archiv für April 2008

Tatort: Der oide Depp (BR)

Mittwoch, 30. April 2008

Das ist schon hübsch inszeniert: Ein Mord an einer Prostituierten (und wie sich später herausstellt, war sie nicht die einzige) aus den sechziger Jahren wird neu aufgerollt. Der Fortschritt der Ermittlungen wird begleitet von Rückblenden nach damals. Diese wiederum sind mit sehr großem Aufwand, den man eigentlich nur bei Kinofilmen erwarten würde, inszeniert: Schwarz-weiß wurde das München der Sechziger im Studio nachgebaut, alte Autos wurden besorgt und das ganze ist sehr klassisch, noir gefilmt.

Es wird sehr klassisch ermittelt in diesem Fall. Als Nachfolger vom Menzinger bekommen Batic und Leitmayr den „oiden Depp“ Sirsch an die Seite. Sirsch (Fred Stillkrauth), der keinen Computer bedienen kann und auf der Arbeit Bier trinkt, schafft es in seiner Unbeholfenheit, die Ermittlungen zu steuern und schnell wird klar, daß er etwas mit dem Falle zu tun hat. Als Gegenspieler tritt der Zuhälter Roy Esslinger (Jörg Hube) auf. Dieser ist (wie alle Figuren in diesem Film) ganz wunderbar gespielt. Und wie so oft in München sind die kleinen Spitzen und Übertreibungen hübsch gesetzte Punkte am Rande, die den Fall nicht dominieren.

Insgesamt also eine sehr runde Sache (Regie: Michael Gutmann, der unter anderem mit Hans-Christian Schmid „23 — Nichts ist wie es scheint“ geschrieben hat), wenn auch die Auflösung nicht besonders originell daherkommt.

[Erstsendung: 27. April 2008]

Ihre Liebe war stark wie der Tod.

Dienstag, 29. April 2008

Und Gott zürnt

Sonntag, 27. April 2008

„Und als ich mich wandte und von dem Berge herabging, der im Feuer brannte, und die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen hatte, da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch an dem HERRN, eurem Gott, versündigt und euch ein gegossenes Kalb gemacht und wart schnell von dem Wege abgewichen, den euch der HERR geboten hatte.“ (5. Mose 9, 16)

Jean Ziegler, der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung wird im Tagesspiegel sehr deutlich (der ganze Artikel lohnt sich sehr):

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Der Zynismus der EU-Kommissare in Brüssel ist bodenlos. Sie fabrizieren den Hunger in Afrika und organisieren auf den Meeren die Jagd nach den Hungerflüchtlingen. Sie haben eine halb geheime militärische Organisation auf die Beine gestellt, die oben erwähnte Frontex. Diese Institution ist für die „Verteidigung der Außengrenzen Europas“ zuständig. Sie verfügt über schnelle und bewaffnete hochseetaugliche Abfangschiffe, über Kampfhubschrauber, eine Flotte von Überwachungsflugzeugen, die mit hochempfindlichen Nachtsichtkameras ausgestattet sind, über Radaranlagen, Satelliten sowie über hochentwickelte Mittel zur elektronischen Fernüberwachung.

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Der World Food Report der FAO [] versichert, daß die weltweite Landwirtschaft im derzeitigen Entwicklungsstand ihrer Produktivkräfte normalerweise [] 12 Milliarden Menschen ernähren könnte. Wir sind heute 6,6 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Konklusion: Es gibt kein unabänderliches Schicksal. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet. Die wirtschaftliche, soziale und politische Weltordnung, die vom Raubtierkapitalismus errichtet wurde, ist nicht nur mörderisch. Sie ist auch absurd. Sie tötet, aber sie tötet ohne Notwendigkeit. Sie muß radikal bekämpft werden.

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Und der Raubtierkapitalismus ist nicht einfach da. Wir sind die Nutznießer. Und wir tanzen weiter selbstverliebt um das Goldene Kalb, interessieren uns für nutzlose Gadgets, trinken Milchkaffee und fliegen um die Welt, anstatt hinzusehen.

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Wo ist Hoffnung? In der Weigerung des Menschen, eine Welt zu akzeptieren, in der das Elend, die Verzweiflung, die Ausbeutung und der Hunger einer Vielzahl den relativen Wohlstand einer gewöhnlich weißen Minderheit gewährleistet. Der moralische Imperativ lebt in jedem von uns. Es geht darum, ihn zu wecken, den Widerstand zu mobilisieren und den Kampf zu organisieren. Ich bin der andere, der andere ist ich. Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir. Karl Marx: „Der Revolutionär muß imstande sein, das Gras wachsen zu hören.“

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Achilles und die Schuldkröte.

Sonnabend, 26. April 2008

Grenzwertig.

Tatort: Müll (WDR)

Sonnabend, 26. April 2008

Eine Gruppe alter Zausel frühmorgens auf einer Müllkippe. Sie sammeln ein, was noch verwertbar ist und fliehen, als eine meterhohe Stichflamme ausbricht. Die Flamme kam von einer Frauenleiche ohne Kopf und Arme, die also schlecht zu identifizieren ist.

Zwei Frauen werden vermißt: die Sekretärin des Müllunternehmers und die Mutter eines Jungen (wie immer toll: Frederick Lau), der in einer Gärtnerei lebt. Sein Vater (Wotan Wilke Möhring) hat eine neue Geliebte, die ein Problem mit der Familie hat. Außerdem gibt es noch heftige Verstrickungen des Müllunternehmers (klar, wir sind in Köln): er ist vor Jahren erpreßt worden und hat illegal radioaktiven Müll gelagert. Sein Anwalt steckt auch auch ganz tief drin in der Müllmafia.

„Müll“ besteht durchweg aus guten Bildern und tollen Schauspielern, auch die Nebenhandlung mit dem Messie und der NSU Quickly kommt gut daher. Allerdings hat man als Zuschauer die Lösung (die neue Geliebte und Täterin gibt als DNS-Probe der verschollenen Mutter ihre eigenen Haare, die natürlich nicht zur Leiche passen) schon ziemlich früh raus und muß noch eine halbe Stunde warten, bis die Polizei dahinterkommt.

[Erstsendung: 20. April 2008]

Links von Donnerstag, 24. April 2008

Freitag, 25. April 2008

Gesammelte Links von Donnerstag, 24. April 2008:

All alone in space and time

Mittwoch, 23. April 2008

Wenn du jetzt bei untergehender Sonne am Seeufer stehst, dann sind da nicht nur viele Enten, fliegende Schwanschwärme und Bleßhühner, sondern auch die Fledermäuse machen Kunstflüge um deinen Kopf, daß dir ganz wuschig wird. Aber nicht mehr lange, denn wenn die Streletzki-Vermögensverwaltung ihre Pläne wahrmacht, werden wohl auch die Fledermäuse aus dem Flaschenturm weichen müssen.

Streletzki hat i.ü. die Teilnahme an der Informationsveranstaltung vorige Woche zwei Stunden vor Beginn ohne Angabe von Gründen abgesagt, was sehr schade ist und für Unmut sorgte, sind doch deren Projekte die umstrittensten in Stralau.

Anwesend waren dann:

  • die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die weiter den See sanieren (es sind neue Kontaminierungen aufgetaucht, Schlamm soll teilweise abgetragen werden, beim Rest hofft man durch die große Wassertiefe auf geringe Auswirkungen, die abgebrochene Uferwand wird durch eine Spundwand ersetzt)
  • und die Investoren (Sanus Beteiligungs-AG, Real Grund AG) der Neubauten an der Straße Alt-Stralau (dort, wo früher Wagenburg und Strandbar waren). Ich find’s scheußlich: Renditeobjekte ohne viel Gefühl für die Gegend. Wichtig ist der Wasserblick für alle Mieter/Eigentümer, dafür wirkt die Fassade zur Hauptstraße hin sehr verschlossen. Die Architekten schwafelten von neuartigen Traumobjekten, hatten sich aber erkennbar kaum mit der Gegend auseinandergesetzt. Darauf angesprochen, ob die beiden Bauherren sich bei der Gestaltung (einmal gelb, einmal fast schwarz) nicht aufeinander hätten abstimmen können, reagierten sie mit Unverständnis. Die Mietpreise wurden nicht genannt, aber teuer wird’s, richtig teuer.

Währenddessen verschwinden nach und nach die, die das Sterben in Stralau schön machen: Das Unkul in der alten Teppichweberei hat, leider, leider, zum 1. Juni seine Kündigung erhalten. Wahrscheinlich kommt da auch so ein Klopper hin.

Wer etwas verändern will, kann das im Bürgerforum Stralau tun, das sich am Dienstag, 6. Mai um 18.30 Uhr im Nachbarschaftszentrum Bahrfeldtstraße zur konstituierenden Sitzung trifft. Kommt, frischer Wind ist willkommen.

Links von Sonnabend, 19. April 2008

Sonntag, 20. April 2008

Gesammelte Links von Sonnabend, 19. April 2008:

Nachrichten aus der Tierwelt

Sonnabend, 19. April 2008

kueken

Auch in diesem Jahr springen die Entenküken wieder vom Balkon. Und das fast auf den Tag genau zur gleichen Zeit wie im vorigen Jahr.

(Die Küken scheinen Publikum zu mögen, daß sie immer am Wochenende schlüpfen.)

Links von Donnerstag, 17. April 2008

Freitag, 18. April 2008

Gesammelte Links von Donnerstag, 17. April 2008:

Links von Mittwoch, 16. April 2008

Donnerstag, 17. April 2008

Gesammelte Links von Mittwoch, 16. April 2008:

Heute: Bauvorhaben und Bürgerforum [Repost]

Mittwoch, 16. April 2008

Das geht so: zuerst wird über vier Bauvorhaben informiert, danach wird gegründet, und zwar das „Bürgerforum Halbinsel Stralau“, das sich als Stralauer Nachfolgeorganisation der Betroffenenvertretung versteht. Ich denke, daß das aber gerade auch interessant sein könnte für die, die mit der bisherigen Politik der Betroffenenvertretung nicht ganz einverstanden waren.

Index Auch Du kannst mitmachen, wenn Du Stralauer bist.Index

Das ganze findet statt:

Heute, am Mittwoch, dem 16. April, 18.30 Uhr
im Nachbarschaftszentrum Bahrfeldtstraße 9/10

Im ersten Teil werden folgende Bauvorhaben vorgestellt:

  • Restsanierung Rummelsburger See (Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung)
  • Grundstück Alt-Stralau 4a (Sanus Beteiligungs-AG, Berlin)
  • Grundstücke Alt-Stralau 5–9 (Real Grund AG, Ulm)
  • Goldenes Haus und Flaschenturm (Vermögensverwaltung Streletzki)

Fragen an die Bauherren sind willkommen, was insbesondere in bezug auf die umstrittene Bebauung am Flaschenturm und die Umgestaltung und Aufstockung des Goldenen Hauses interessant werden könnte.

Polizeiruf 110: Wie ist die Welt so stille (BR)

Dienstag, 15. April 2008

Ja.

Eine Familie (Eltern und erwachsener Sohn) liegt brutal erschlagen in ihren Betten. Und während die Presse das ganze Programm fährt, wird Tauber schlecht. Er kriegt die Bilder nicht mehr aus seinem Kopf, weigert sich, die Fotos anzusehen und kann nicht schlafen. Er stürzt sich in die Arbeit und trinkt Koffein-Drinks (in einem amerikanischen Krimi hätte er wohl Speed genommen).

Es ist mal wieder der Streit zwischen der Vernunft, der Ermittlung, wie sie im Buche steht und Taubers genialen Ein-Mann-Methoden. Natürlich macht er dabei einen Fehler nach dem anderen, verstrickt sich und bricht irgendwann weinend in einer Kaffeelache zusammen.

Bis dahin haben wir einen bunten Reigen von Verdächtigen vorgeführt bekommen (wunderbar gespielt: der trinkende Bruder der Toten). Einen von ihnen treiben Taubers Fehler in den Tod: er soll so richtig unter Druck gesetzt werden und so macht die Polizei seine versteckte homosexuelle Beziehung zum Mordopfer öffentlich.

Nach dem Zusammenbruch sitzt Tauber am See, genießt die Behandlung in der Kurklinik („Wir müssen nur aufpassen, daß das Drogendezernat nichts davon mitbekommt.“) und ärgert seine Kollegin mit beißenden Bemerkungen („Mist, zuviel gewollt.“).

Insgesamt: großartige Bilder (Kamera: Matthias Fleischer), Tempo und Rhythmus stimmen (Regie: Alain Gsponer), vor allem aber die Musik (feine Variationen auf das Lied aus dem Titel — Marius Felix Lange) ist ganz wunderbar. Nettes Detail: Das Stoiber-Foto im Arbeitszimmer des unsympathischen Staatsanwaltes.

Man könnte kritisieren, daß die Münchner Polizeirufe sich zu sehr um die Person Taubers drehen und sich dabei Wiederholungen einschleichen. Aber das ist ja auch der Grund, warum Edgar Selge im nächsten Jahr leider aufhört und ich mags dennoch.

Was allerdings wirklich etwas bemüht zufällig daherkam war die Rettung des Falles durch einen Bauern, der die Tatwaffe beim Pflügen ausgräbt. Aber der Film rettet sich dann doch noch in ein fulminantes Doppelverhör: der leugnende Täter und seine Freundin, die ihm das falsche Alibi gab, bekommen live vorgespielt, was der jeweils andere für Schlechtigkeiten auspackt.

[Erstsendung: 13. April 2008]

Aus den Zeitungen

Sonnabend, 12. April 2008

Das dollste Stück zuerst: Georg Blume, China-Korrespondent der Taz hat den chinesischen Unternehmensberater Wang Wenning auf seinem Weg durch Afrika begleitet. Sollte man unbedingt lesen.

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Sie zahlen den Marktpreis, keinen Solidaritätspreis. Sie machen es richtig. Der Westen hat den Schwarzen Kontinent mit seiner Entwicklungshilfe das falsche Wirtschaften gelehrt. Fürs richtige Wirtschaften in den Zeiten der Globalisierung braucht Afrika heute die Chinesen.

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Außerdem packt die Taz neuerdings zu den kompletten Artikeln auch die Fotos online. Schön das.

[Den Gegensatz zu diesem doch sehr euphorischen Artikel möge dieser Text von Human Rights Watch über chinesische Waffenlieferungen und Zwangsarbeit im Sudan darstellen. Schwierige Welt, das.]

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Ich habe hier schon öfter auf die Aktivitäten der BISS gegen die Autobahn durch Treptow hingewiesen (es lohnt sich übrigens immer noch, zu spenden). Inzwischen gibt es auch mehr Echo, der BUND will politisch und juristisch gegen die Autobahn vorgehen und Frau Junge-Reyer verstrickt sich in Widersprüche: sie glaubt, aus demographischen Gründen würde der Autoverkehr langfristig zurückgehen, will aber aus politischen Gründen an der Autobahn festhalten (sprich: die teuerste Straße Deutschlands wird vom Bund bezahlt und nicht von ihr). (Anna Lehmann, Taz).

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Clara

Jean-Baptiste Oudry: Das Nashorn Clara in Paris 1749

In der FAZ (S. 35) ein wunderschöner Text von Frank Pergande über das Nashorn Clara. Die zahme Clara wurde 1741 von dem holländischen Seemann Douwe Mout van der Meer aus Indien nach Europa gebracht und dort an den Königshöfen gezeigt. Dabei mußte Mout seine Route genau planen, weil das Nashorn im Unterhalt sehr teuer war und nur Könige bereit waren, genügend Geld für das Ansehen zu bezahlen.

In Paris ist es dann von Jean-Baptiste Oudry für den Ersten Chirurgen des französischen Königs, der auch Direktor des botanischen Gartens war, in einer Größe von 2,5m×4m (!) gemalt worden. Der starb allerdings frühzeitig, so daß Oudry das Gemälde zusammen mit einer ganzen Menagerie von Gemälden exotischer Tiere an den Hof von Mecklenburg-Schwerin verkaufte.

Albrecht Dürer: Rhinocerus

Albrecht Dürer: Rhinocerus (1515)

Interessanterweise gab es schon 230 Jahre vorher ein berühmtes Nashorn in Europa, das 1515 von Dürer geschnitten wurde. Dürer hat das Nashorn aber nicht selbst gesehen, sondern sich beschreiben lassen.

Oudrys Nashorn, das im Kriege beschädigt wurde, ist jetzt vom Getty Museum Los Angeles restauriert worden. Im Gegenzug wurde die gesamte Menagerie in Amerika ausgestellt und sorgte dort für großes Staunen. Jetzt kommt alles zurück und die Schweriner Gemäldegalerie, die die Bilder ausstellt, veranstaltet ein Fest, im Schloß gibt es das Begleitprogramm „Biester Monster Ungeheuer“, in Güstrow „Einhorn, Elefant und Löwe“ mit Gemälden vor allem von de Vos und in Ludwigslust „Schaulust und Studium bei Riedinger“.

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Außerdem ist das Bildnis (Bild auf der Titelseite, Bericht S. 33, Freddy Langer) eines Pflanzenblattes aufgetaucht, das die älteste Photographie der Welt sein könnte und wahrscheinlich schon vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Bisher hielt man die Aufnahmen, die Nicéphore Nièpce 1825 gemacht hat, für die ältesten erhaltenen Photographien. Allerdings hat Thomas Wedgewood (1771–1805) schon mit Silberchlorid Bilder auf Papier gebannt. Ihm fehlte nur ein Verfahren zum Fixieren, weswegen die Bilder nur bei Kerzenschein angeschaut werden durften.

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Des weiteren: Teure Lebensmittel mehren den Hunger, die ungute Stammzellentscheidung des Bundestages (Georg Paul Hefty), die Fahrradhändler leiden unter der Konkurrenz der Discounter (FAZ S. 18, Oliver Hollenstein), dabei kommen die hochwertigen Teile im Fachhandel inzwischen aus Taiwan, während der billige Ramsch in Deutschland produziert wird.

Auf Seite 41 der Hinweis von Tobias Rüther auf den morgigen Polizeiruf mit Edgar Selge. Wird wohl großartig und grausam.

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Und: Thomas Thiel hat Don Alphonso besucht, sich die Ingolstädter Mauer angesehen und Tee getrunken. Außerdem war er bei Robert Basic und Tillmann Allmer. Aber ach. Der Text ist in „Bilder und Zeiten“, der Sonnabend-Beilage für die junge Generation erschienen und entsprechend gefällig und nichtssagend.

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Update: Konrad Litschko schreibt in der Taz über die Gedenkstätte Berlin-Marienfelde, wo sich einst das Aufnahmelager für DDR-Flüchtlinge befand. Das ist wirklich eine sehr gut gemachte Ausstellung – ich war da auch schon mal.

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Update 2: Ach ja, und die FAZ scheint neuerdings darauf hinzuweisen, wenn sie mit dem Inhalt eines Artikels wirtschaftlich oder anderweitig verbunden ist. Find ich gut. Ich warte allerdings noch darauf, daß die unsäglichen Strizz-Cartoons als INSM-U-Boot enttarnt werden.

Am Mittwoch: Bauvorhaben und Bürgerforum

Freitag, 11. April 2008

Das geht so: zuerst wird über vier Bauvorhaben informiert, danach wird gegründet, und zwar das „Bürgerforum Halbinsel Stralau“, das sich als Stralauer Nachfolgeorganisation der Betroffenenvertretung versteht. Ich denke, daß das aber gerade auch interessant sein könnte für die, die mit der bisherigen Politik der Betroffenenvertretung nicht ganz einverstanden waren.

Index Auch Du kannst mitmachen, wenn Du Stralauer bist.Index

Das ganze findet statt:

Am Mittwoch, dem 16. April, 18.30 Uhr
im Nachbarschaftszentrum Bahrfeldtstraße 9/10

Im ersten Teil werden folgende Bauvorhaben vorgestellt:

  • Restsanierung Rummelsburger See (Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung)
  • Grundstück Alt-Stralau 4a (Sanus Beteiligungs-AG, Berlin)
  • Grundstücke Alt-Stralau 5–9 (Real Grund AG, Ulm)
  • Goldenes Haus und Flaschenturm (Vermögensverwaltung Streletzki)

Fragen an die Bauherren sind willkommen, was insbesondere in bezug auf die umstrittene Bebauung am Flaschenturm und die Umgestaltung und Aufstockung des Goldenen Hauses interessant werden könnte.

Tatort: Schatten der Angst (SWR)

Montag, 7. April 2008

Ein türkischer Unternehmer wird vorsätzlich überfahren. Die Ermittlungen decken ein Familiengeflecht auf, in dem die Ehefrau ein Kind von einem anderen Mann bekommt und der Schwager des Toten nicht gut auf diesen zu sprechen war und außerdem nebenher Anabolika an Fitneß-Studios vertickt.

Aber ach. Ich war am Sonntagvormittag in „No country for old men“ und der ist schon langsam inszeniert. Dieser Tatort jedoch ist so langsam, daß man sich den größten Teil der Zeit langweilt.

[Erstsendung: 6. April 2008]

Links von Mittwoch, 2. April 2008

Donnerstag, 3. April 2008

Gesammelte Links von Mittwoch, 2. April 2008:

Wir bauen eine neue Stadt. Die soll die allerschönste sein?

Mittwoch, 2. April 2008

In Berlin gibt es seit den Neunziger Jahren den unseligen Trend, Vorkriegsstrukturen wiederherzustellen. Da ist vor allem das Planwerk Innenstadt, das u.a. auf den damaligen Senatsbaudirektor Hans Stimmann zurückgeht. Während hierbei die Urbanisierung der Wüste am Molkenmarkt eine Verbesserung darstellt, sind andere Entscheidungen, wie der Abriß des einmaligen Ahornblattes des im vorigen Jahr verstorbenen Ulrich Müther eine Katastrophe.

Aktuelles Beispiel ist die sinnlose Verlegung der Straße „An der Spandauer Brücke“ auf ihren Vorkriegsweg. Aber auch die Massenabholzung in Parks zur Wiederherstellung historischer Sichtachsen gehört zu diesen geschichtlich begründeten Untaten.

Am prominentesten sind wohl der Palastabriß und Schloßaufbau. Dabei ist ja gegen eine behutsame Rekonstruktion einzelner Gebäude, wie zum Beispiel der ehemaligen Bauakademie (deren Teile noch vorhanden und eingelagert sind), nichts einzuwenden. Aber die ausschließliche Rückwärtsgewandtheit ist doch erstaunlich. Es scheint, als müsse der DDR-Städtebau (den ich in seiner Gesamtheit durchaus problematisch finde) erst restlos beseitigt werden, bevor man sich neues ausdenken kann.

Hans Stimmann, seit 2006 im Ruhestand, meldet sich jetzt mit einem Artikel im Tagesspiegel zurück, in dem er lautstark all jene verdammt, die seinen Weg zurück nicht mitgehen wollen und fordert die Wiederherstellung der alten Kubatur am Marx-Engels-Forum. In seinem Rundumschlag gegen alles, was zwischen 1945 und 1990 gebaut wurde, wird sogar dem Denkmal von Marx und Engels vorgeworfen, mit dem Rücken zum Schlosse zu sitzen. Dabei wurden sie doch mit dem Rücken zum Palaste erbaut. Immerhin dürfen die beiden nach Stimmann dableiben.

[via]

Tatort: Erntedank e.V. (NDR)

Mittwoch, 2. April 2008

Nach „Wem Ehre gebührt“ der zweite Hannover-Tatort von Angelina Maccarone (Buch und Regie):

Eine gräßliche Anbiederung an Frank Schirrmacher in den Farben von Doris Dörrie. Charlotte Lindholms Baby ist da, in ihrer Freizeit befaßt sie sich mit Hirnforschung (oder dem, was das Buch darunter versteht), wird von ihrem überheblichen Chef des Kindes wegen am Arbeiten gehindert und ermittelt wild in einer Kleingartensiedlung herum (hier sind alle Gärtner und so wurde der Mord auch quasi gemeinsam begangen).

Diese Sauce wird begleitet von heftigen Bonbonfarben und einer Musik, die direkt aus der deutschen Komödie der Neunziger zu stammen scheinen.

Kraß.

[Erstsendung: 30. März 2008]

Tatort: Seenot (SWR)

Mittwoch, 2. April 2008

Drogenschmuggel über den Bodensee, viel Wasser, viel Ermittlung, ganz solide für Konstanzer Verhältnisse, wenn auch immer noch recht viel gemenschelt wird.

Ganz schön viel Mercedes-Benz.

[Erstsendung: 23. März 2008]

Links von Montag, 31. März 2008

Dienstag, 1. April 2008

Gesammelte Links von Montag, 31. März 2008: