Der BVG-Streik und die S-Bahn

Freitag, 7. März 2008

Seit Mittwoch ruhen U-Bahn, Bus und Straßenbahn in Berlin. Es fahren noch Fähren, Taxis, Regionalbahnen und die S-Bahn. Bei letzterer fallen allerdings vermehrt Züge aus, insbesondere auf der Ringbahn.

Jene, die beruflich mit dem Betriebsablauf vertraut sind, führen das auf den vermehrten Wirtschaftlichkeitsdruck der letzten Jahre zurück: wenn es Störungen auf dem Ring gibt, die zu Verzögerungen führen, müssen irgendwann Züge ausfallen, damit die Fahrplanschwankungen korrigiert werden. Anderenfalls würden irgendwann die sechs Züge je Richtung hintereinander stehen und im Rest des Ringes wäre tote Hose.

Allerdings waren die Personal- und Fahrplankapazitäten bis vor kurzem so ausgelegt, daß solche Störungen größtenteils vom System aufgefangen werden konnten. Auch der jetzige zusätzliche Fahrgastandrang wäre besser verarbeitet worden, gäbe es noch genügend Bahnsteigaufsichten.

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Andererseits würde man hier bei einer Berücksichtigung von Reserven im Dienstplan kostbare Arbeitskapazität verschenken wenn diese nicht beansprucht werden, so hat man das die ersten 80 Betriebsjahre bei der S-Bahn gemacht und dafür jedoch Betriebsstörungen mit dieser Ursache ausgeschlossen. Was will man: Wirtschaftlich oder Betriebsstabil? Beides geht nicht.

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Es ist aber nicht Volkes Wille, ein leistungsfähiges und
steigerungsfähiges Verkehrsangebot bereitzuhalten. “Billig” heisst auch
“minimal”.

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Ein Verkehr wie die SMOG-Alarme der 80er evtl. verursacht durch eine noch völlig unvorstellbare aber nicht unmögliche Ölkrise (bspw. plötzliche enorme Preissteigerung verursacht durch ein Ereignis) wäre von den Verkehrsdienstleistern der Stadt mangels Fahrzeug- und Personalreserven nicht möglich.

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Man kann hier übrigens den Schwarzen Peter nicht allein der Bahn zuschieben, der SPD-PDS-Senat ist es, der hier Druck zur Wirtschaftlichkeit macht.

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