Dok-Leipzig (xiv): Animation für Kinder

Sonnabend, 10. November 2007

Das ist ja doch ganz nett: das Kino voller Kinder, die entweder gebannt mitgehen oder von dummem Mist auch schnell gelangweilt sind.

Miriam merehädas (Sokk, Tenusar, Kivi, Tungal, Pedmanson, Neljandi, Lili, Kikas, EST 2007, 5 min.)

Die Kinder und das Stoffhuhn sind allein zu Haus vor dem Fernseher. Als eine schwimmende Ente im Fernsehen zu sehen ist, wird das Huhn neidisch und bekommt eine Badewanne eingelassen. Irgendwann ist die Wohnung überflutet und seltsame Dinge geschehen. Rasanter Puppentrickfilm mit viel Witz und Sinn fürs Detail.

Ein sonniger Tag (Gil Alkabetz, D 2007, 6.15 min.) Die Sonne produziert sich den ganzen Tag, um den Menschen zu gefallen, stößt aber ständig auf Ablehnung: Sonnenbrillen, Hüte, Schirme, Strandburgen. Erst am Abend hat sie ihre große Show. Sehr schöne Zeichnungen, hübsche Ideen.

Puslácis (Nils Skapans, LV 2007, 8.30 min.) Ein Bär verschwindet und entdeckt eine Bärin. Knetanimation, etwas kitschig, zu sehr an Erwachsene, die das Kind in sich entdecken, gerichtet.

Krickels Abenteuer – Das alte Sofa von Kapitän Flint (Zamjatnins, Loll, Blach, D 2006, 8 min.) Ein Mädchen findet im Sofa die alte Schatzkarte von Kapitän Flint und macht sich auf die Suche nach dem Schatz. Im Sofa verbirgt sich allerdings auch — als Kissen getarnt — Kapitän Flint selbst, der das Schatzfinden verhindern will. Wunderschöne Kreidezeichnungen (computeranimiert, wie alles heute), hübsche Einfälle mit Formen, aber etwas magere Story.

Ma voisine et moi (B 2006, 8 min.) Stop-Motion mit Knete und anderen Materialien. Ein fader Film, der zum Energiesparen animieren soll und von einem entsprechenden belgischen Ministerium bezahlt wurde. Hätte nicht sein müssen.

Treffen sich zwei Fische (Armand Langer, Karl Nopens, D 2006, 0.40 min.) Köstliche kurze Fischanimation. Die beiden Filmemacher, ca. 10 Jahre alt, waren im Publikum und wurden von den anderen Kindern gefeiert. Aus denen wird noch was.

Der 99-Zentimeter-Peter (D 2007, 2.16 min.) Jetzt ist das schon eine Woche her und es waren wirklich viele Filme — tut mir leid, an den kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Paul und sein erster Schultag (Nippe, Dannehl, D 2006, 4 min.) Pinguine sind niedlich, aber sie entschuldigen nicht jeden Film. Knetanimation über einen Pinguin, der erst wegen seiner Brille verlacht wird, diese dann versteckt und wegen Unfällen ausgelacht wird und am Ende doch noch geliebt wird. Naja.

Ernst im Herbst (Sieber, Schuh, Sauermann, Soi, D 2006, 6.40) Wunderbare schräge 3D-Animation mit souveränem Erzähler, die sich sehr locker über die Erzählebenen und die Bildgrenzen hinwegsetzt. Fein.

My Happy End (Vitanov/Schneider, D 2007, 5.20 min.) Rasante Zeichen-/Computeranimation von der HFF „Konrad Wolf“ im Stile der 20er Jahre.

Canary Beat (Haas, Lom, Luven, D 2006, 2.30 min.) Ein Kanarienvogel als Human Beat Box. Sehr hübsche, rhythmische Knetanimation.

One Response to “Dok-Leipzig (xiv): Animation für Kinder”

  1. […] Laut und aufdringlich. Musikalische Kanarienvögel haben wir letztes Jahr schon wesentlich schöner gesehen. […]

Leave a Reply