Hirnwäsche

Dienstag, 27. Juni 2006

Wenn ganz normale Menschen Produktpiraten mit Drogenhändlern und Schleuser mit Menschenhändlern gleichsetzen, dann stimmt da was ganz gehörig nicht.

Verfickte Sprachpanscher!

2 Responses to “Hirnwäsche”

  1. Felix says:

    Jetzt bin ich ja ganz dankbar über den Hinweis. Und möchte gleich noch ergänzen: Folgt man dem lesenswerten Aufsatz “Der Fluchthelfer” von Florian Schneider (in: Eva Horn u.a.: Grenzverletzer, Berlin 2002), dann entstammen die relativ neuen bundesdeutschen Begriffe “Schleuser” und “Schlepper” der DDR-Terminologie (früher hieß es weniger negativ konnotiert schlicht: Fluchthilfe). In Mexico und dem Süden der USA verwendet man Tiernamen. “Coyote” sein heißt Tier-Werden und bedeutet, einen anderen Ausweg zu finden. In China ist es der “Shetou”, der Schlangenkopf, der sich seinen Weg auch durch schwierige Hindernisse zu bahnen weiß. Im Französischen wird mit “Passeur” eine weitgehend neutrale Bezeichnung verwendet.

    Der genannte Autor kommt zu dem Schluss, dass sich Fluchthilfe aufgrund der vielfältigen Formen einer klaren begrifflichen Definition und damit auch einer generellen moralischen Bewertung entzieht. Und entwirft damit ein ganz anderes Bild als das in der Öffentlichkeit verbreitete des “Schleppers” als Inbegriff von Geldgier und Menschenverachtung .

    Für Fluchtwillige: http://www.schleuser.net

    • stralau says:

      Oh, danke!

      Der Link ist ja wirklich großartig. Schleuser ist nach meinem Sprachempfinden übrigens noch neutral, aber das ändert sich wahrscheinlich, je länger man uns die Kombination kriminelle Schleuser einbleut.

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