Archiv für Dezember 2007

Fallt nicht hin!

Sonnabend, 29. Dezember 2007

Wir sehen uns wieder auf der anderen Seite des Jahreswechsels.

Kommentare landen bis dahin in der Moderationsschleife — die Welt ist nicht mehr die gleiche, die sie einst war. Ihr könnt mir aber gern E-Mails schicken.

Ostkreuz: Kynaststraße, Blick Richtung Süden

Ostkreuz, Blick von der Kynaststraße Ri. Süden, aufgenommen zu einer Zeit, als die Ringgleise der Fernbahn noch lagen. Klicken macht groß.

Links von Freitag, 28. Dezember 2007

Sonnabend, 29. Dezember 2007

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Heute im Fernsehen: Die nationale Front

Freitag, 28. Dezember 2007

Der außergewöhnliche Film „Die Nationale Front — Neonazis in der DDR“ läuft heute 21.02 Uhr auf Eins Extra. Zuvor, um 20.15 Uhr, „Das braune Erbe — Antifaschismus in der DDR“ von den gleichen Autoren.

Links von Donnerstag, 27. Dezember 2007

Freitag, 28. Dezember 2007

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Links von Dienstag, 25. Dezember 2007

Mittwoch, 26. Dezember 2007

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Kennst Du die Wüste?

Dienstag, 25. Dezember 2007

Das hat alles nichts mit Weihnachten zu tun — ich bin da ziemlich agnostisch. Wer feiern will, soll glücklich sein, wer flüchten muß, soll etwas besseres finden — das berührt mich jedoch nicht besonders.

Es sind die anderen Dinge — die täglichen Kämpfe, die uns hin und wieder den Mut gänzlich nehmen wollen; das Gefühl, Verständnis zu suchen und Vereinzelung zu erleben; und dahinter zu allem Überfluß die Frage nach dem Roten Faden. Mut zur Trauer.

Und wieder ein Salzerlebnis: gestern abend ein halbes Röhrchen in Salz eingelegter Sardellen mitsamt knirschender Kruste gegessen. Heute dann Durst, widerliches Salzaufstoßen, Übelkeit und das Blut rauscht laut durch Adern und Venen.

Im übrigen …

Montag, 24. Dezember 2007

… kann man bei Herrn Stalherm jetzt am Ufer entlanggehen.

Feeling B: Grün und Blau

Montag, 24. Dezember 2007

2007 sind sie alle wieder zurück: Sandow, Die Art und die Skeptiker jeweils mit neuem Album auf Tour. Und auch von Feeling B gibt es eine neue Platte. Feeling B? Aljoscha ist doch tot.

Es ist eines dieser Postum-Projekte. Flake hat alte Aufnahmen aus den Achtzigern neu abgemischt, dazu Stücke vom legendären nie erschienenen 4. Album, auf dem er die für Aljoscha geplanten Gesangsparts übernimmt sowie drei schon veröffentlichte Songs. Was soll ich sagen — im Moment habe ich das Gefühl, das beste Feeling-B-Album ever zu hören — nie waren die Sachen so gut abgemischt wie hier (während Sandow neu eine Enttäuschung waren). Das gilt aber wahrscheinlich nur für Nostalgiker, wer Feeling B (keine Punkband ist so penetrant auf der Polka rumgeritten wie sie) kennenlernen möchte, besorgt sich auf lieber auf dem Flohmarkt die „Hea Hoa Hea Hoa“. Alle anderen freuen sich, „Graf Zahl“ oder „Frosch im Brunnen“ endlich auf CD zu hören.

Zur CD gibt es noch ein Video und vor allem ein Buch, dessen Vorwort etwas anbiedernd ist, der Rest jedoch wunderbare lakonische Flake-typische Texte zur Entstehung der Songs, geheimnisvollen Dokumenten, seiner Stasiakte und zu Aljoschas Beerdigung.

Du wirst den Gipfel nie erreichen!

Links von Sonnabend, 22. Dezember 2007

Sonntag, 23. Dezember 2007

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Tatort: Kleine Herzen (BR)

Sonnabend, 22. Dezember 2007

Kein Schlußgag, kein versöhnlicher Übergang zu Anne Will, keine Sonntagabendunterhaltung: „Kleine Herzen“ hat zwar eine sozialkritische Botschaft, bleibt aber ganz bei seiner sehr sicher erzählten Geschichte und bis zum Schluß unversöhnlich.

Wir nehmen teil am Leben von Anne Kempf (Janina Stopper) und dem ihres Sohnes, den sie bereits mit 14 bekam. Sie hat mehrere schlecht bezahlte Jobs, um ihren und den Unterhalt ihres Kindes zu finanzieren und kämpft ständig gegen die Uhr. Betreuung für ihr Kind muß gesichert werden, die Bekannten und Verwandten sind langsam genervt und so verkommt der Junge (Felix von Opel) zum bloßen Anhängsel.

Zwar belügt sie ihre ganze Umgebung, wenn es ihr weiterhilft, die Perspektive des Filmes liegt jedoch so stark bei ihr, daß sie dem Zuschauer dadurch nicht unsympathisch wird. Nein, wir befinden uns so sehr auf ihrer Seite, daß es einem ganz übel wird, als der Druck auf sie immer größer wird. Und als sie dann irgendwann auch einmal an ihr eigenes Vergnügen denkt, da verschwindet das Kind hinter der Tür in der fremden Wohnung, sie schließt ab — und ist frei.

Was nun folgt, ist klar — Perspektivwechsel zwischen Mutter, der die Kommissare immer mehr auf den Leib rücken (sie hat ihre Freundin im Streit den Abhang hinabgestürzt — tot) und dem Kinde, das allein im fremden Zimmer ist, und wild auf den Telefontasten herumdrückt und tatsächlich jemanden erreicht. Es versteht jedoch nur gerade so viel vom Telefonieren, daß danach im Radio nach Tim gesucht wird, in dessen Umgebung es regnet. Ja, natürlich wird das Kind am Ende gerettet, die Story selbst ist also nicht besonders verzwickt, aber dieser Film ist so bei sich und seinen Figuren, so sicher und ohne Zeigefinger inszeniert, daß es einen freut.

Seltsam nur die völlig kontrastarmen und zu hellen Bilder und der schlechte Ton. Man hat den Eindruck die Filmrolle sei bei der Entwicklung beschädigt worden.

[Erstsendung: 16. Dezember 2007]

Das Aus für Flaschenturm und Goldenes Haus

Freitag, 21. Dezember 2007

Dann haben Vertreter der Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht ohne formalen Beschluß gemeinsam mit Leuten der Wasserstadt GmbH beim Stadtplanungsausschuß mit Nachdruck versucht, diesen auf die Pläne des Investors Streletzki (u.a. Estrel) einzuschwören.

Das ist ihnen auch gründlich gelungen (PDF, S. 2) — bis auf eine Einschränkung bei der Höhe des Anbaues hat sich der Stadtplanungsausschuß am Dienstag darauf eingelassen.

Wahrscheinlich wars das und es bleibt nichts, als um das alte Stralau zu trauern und sich zu fragen, welche Betroffenen eigentlich von der Betroffenenvertretung (deren Zeit auch übernächste Woche zuende geht) vertreten wurden.

Links von Donnerstag, 20. Dezember 2007

Freitag, 21. Dezember 2007

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Mitmachen: Bebauungsplan für den vorderen Teil der Halbinsel

Montag, 17. Dezember 2007

Jeder Bürger kann den Bebauungsplan für den vorderen Teil der Halbinsel einsehen und dann Einsprüche erheben. Inwieweit dabei auch die aktuellen Pläne für den Flaschenturm und das Goldene Haus betroffen sind, kann ich auch erst sagen, wenn ich mir die Pläne angesehen habe.

Die Pläne liegen aus im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauaufsicht, Fachbereich Stadtplanung, Yorckstr. 4–11, 10965 Berlin, Zimmer 503, 5. Etage, Tel.: 90298-3507 oder 90298-3506 und zwar ab heute bis 21. Januar 2008, Mo–Do 7.45–16.00 Uhr, Fr 7.45–14.00 Uhr, ausgenommen Heiligabend und Silvester, oder nach tel. Vereinbarung.

Ausschreibungstext:

[Hier gehts weiter: »]

Links von Sonntag, 16. Dezember 2007

Montag, 17. Dezember 2007

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Das Internet fällt aus …

Sonntag, 16. Dezember 2007

… heute abend zwischen neun und zehn. Aber da ist ja eh Tatort.

Vampir

Sonnabend, 15. Dezember 2007

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten usw.) ausgestattet.

Links von Freitag, 14. Dezember 2007

Sonnabend, 15. Dezember 2007

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Beim Starfriseur

Freitag, 14. Dezember 2007

Das ist ein Herrnhuter Stern:

Herrnhuter Stern

Herrnhuter Stern

Seit Jahren laufe ich mit rasiertem Kopf herum, einer Frisur, die gerade bei zunehmender Verglatzung sehr zu empfehlen ist. Und auch wenn ich Mittdreißiger mit Iro und Schnauzbart etwas albern finde, denke ich manchmal wehmütig an unbeschwertere Zeiten zurück, in denen ich meine Haare noch als Ausdrucksmittel verwenden konnte.

Aber mit dem Stern-Bausatz schaffe sogar ich es, auszusehen wie ein wichtiger Werbemensch:

Herrnhuter Stern

Starfrisur, etwas unscharf

Material für die nächste Schicht

Donnerstag, 13. Dezember 2007

1990 sagten viele, daß nun große Veränderungen auf Berlin zukommen würden.

Die augenfälligste Veränderung im Stadtbild ist wohl, daß inzwischen alle ehemals grauen Gründerzeithäuser bunt angestrichen sind.

Tatort: Schleichendes Gift (RBB)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Ein Fahrradkurier wird umgefahren. Ein Beamter im Gesundheitsministerium wurde vergiftet. Der Berliner Tatort wird langsam immer besser. Die Geschichte um Pharma-Lobbyismus und Korruption ist zwar nicht besonders verwickelt, aber schön schnell inszeniert und in gute Bilder von der Stadt gegossen. Berlin ist einmal nicht das Fernseh-Berlin, sondern vor allem in kühle Farben getauchte Moderne. Toll die vielen Außenaufnahmen.

Die Personen bekommen Platz, sich zu entwickeln und all die Klischees, die um die Kommissare aufgebaut wurden, werden inzwischen stark zurückgenommen. Atemberaubend das neue Büro mit modernem Scheiß, schön, wie die Story als Timeline auf die Glaswand skizziert wird und gut choreographiert die beiden Nicht-Berliner Kommissare zwischen ihrem berlinernden Chef (Veit Stübner) und dem berlinernden Untergebenen (Ernst-Georg Schwill).

Seltsam nur die Fahrradkuriere, die brummeln, als einer der ihren im Krankenhaus liegt und Rache wollen, aber erstmal vor dem Krankenhaus für den dritten Außenspiegel an LKWs und neue Fahrradwege (!) demonstrieren. Oder auch, daß Fahrradkuriere nach der Maueröffnung Konjunktur hatten, weil sie besser durch die Mauerlücken kamen.

Ach ja: Jürgen Tarrach, wie immer grandios.

[Erstsendung: 9. Dezember 2007]

Tatort: Spätschicht (WDR)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Mord im Bordell, eine Spedition, Korruption bei der Autobahnpolizei.

Abt. „Interne Ermittlungen“ schaltet sich ein, Ballauf war mit dem Toten befreundet. In der Folge werden auch Schenk und Ballauf verdächtigt. Ganz nett, aber zu kompliziert, was auch an meiner Erschöpfung gelegen haben mag. Schenk spielt den Rambo dem Vater seines Enkels gegenüber.

[Erstsendung: 2. Dezember 2007]

Links von Dienstag, 11. Dezember 2007

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Gesammelte Links von Dienstag, 11. Dezember 2007:

Besenrein

Dienstag, 11. Dezember 2007

Es hat allerdings wenig Sinn, über Denkmalschutz und private Investoren zu diskutieren, wenn gleichzeitig die Wasserstadt GmbH, der zum Monatsende wegen ihrer immensen Schulden der Hahn zugedreht wird, mit Steuergeldern in den letzten Tagen noch größtmöglichen Schaden anrichtet: in diesen Minuten wird das Werkstattgebäude des ehemaligen Glaswerkes abgerissen.

Glaswerk Stralau: Werkstattgebäude

Das wars, Mondschaf

Architektur als Beute

Dienstag, 11. Dezember 2007

Verfall oder Verwertung – wen kümmert der Denkmalschutz?

Bis zum Ende dieses Monats ist die Rummelsburger Bucht noch Entwicklungsgebiet. Das hat vereinfachtes Planungsrecht zur Folge, die Einspruchsrechte der Bürger gegen Planungen der Wasserstadt GmbH sind also eingeschränkt. Im Gegenzug gibt es eine gewählte Betroffenenvertretung, die in bestimmten Fällen Stellungnahmen abgeben darf.

Die Architektur auf Stralau besteht, neben größtenteils sehr gesichtslosen Nachwende-Neubauten, aus sehr charakteristischen und gut erhaltenen Altbauten, die von der bewegten Geschichte der Halbinsel zeugen. Zu den Denkmalen gehören u.a. die Kirche am Fluß aus dem 15. Jahrhundert, die Kasernen der Glasarbeiter, die atemberaubende expressionistischen Turnhalle an der Dorfschule, die Gründerzeitbebauung in der Krachtstraße, das traumhaft verfallene Wohnhaus in der Bahrfeldtstraße, in dem die Einrichtung an vielen Stellen seit dem Bau unverändert ist, der Palmkernölspeicher am See (hier wurde einst Margarine hergestellt), die Gebäude des Glaswerkes, in dem Flaschen für die Brauerei produziert wurden und das Karl-Marx-Denkmal mit hübschen naiven Reliefs von Hans Kies aus dem Jahre 1964.

Die beiden markantesten Gebäude sind der Flaschenturm der Engelhardt-Brauerei von Bruno Buch (1930) und das Goldene Haus, ein DDR-Plattenbau mit brauner Spiegelverglasung. Beide überragen ihre Umgebung, das Goldene Haus paßt sich durch die Spiegelung dennoch gut ein. Beide zeugen von der bewegten Geschichte der Halbinsel.

Flaschenturm und Goldenes Haus sollten jetzt an einen Investor verkauft werden, der Wohnungsbau plant.

Der Flaschenturm, mit seiner sehr großen Grundfläche und entsprechend wenig Licht im Inneren, soll an einer Seite aufgebrochen werden. Außerdem sehen die Pläne vor, die wunderschön strengen gemauerten Vertikalen mit dazwischenliegenden schmalen Fenstern durch breitere Fenster zu zerstören. Schlimmer noch ist, daß das umliegende Gelände Richtung Nordosten und Südosten mit Geschoßwohnungsbau zugestellt wird, so daß vom Flaschenturm kaum noch etwas zu sehen sein wird. Entschärfung der Erinnerung an Industriezeiten.

Das Goldene Haus wiederum, das zur Zeit ein hübscher Tummelplatz für kleine Plattenlabel und andere Gewerbetreibende ist (nach denen sonst in Stralau händeringend gesucht wird), wird auch dem Wohnungsmarkt zugeführt und in seinem Charakter völlig verändert: neue Fassade, dadurch viel massivere Wirkung und noch zwei Stockwerke ohmdruff.

Und wie das in solchen Fällen ist: der Investor droht, ganz oder gar nicht, und zwar schnell. Die Betroffenenvertretung stimmte nach Schnelldurchsicht der Pläne zu. Der Stadtplanungsausschuß des Bezirksamtes ließ sich nicht so leicht beeindrucken und hat zumindest den geplanten Umbau des Flaschenturms abgelehnt. Wie es weitergeht, wird man sehen.

Damit ist es jedoch nicht getan: dem Flaschenturm ist ja weder dadurch geholfen, daß er durch Investorendruck völlig seines Aussehens beraubt wird, noch dadurch, daß er jahrelang leersteht und verfällt. Dieses Schicksal hat ja schon den Palmkernölspeicher ereilt: weil es dort keinen Platz zum Parken gibt, Parkplätze vom deutschen Recht für alle Nutzungen aber zwingend vorgesehen sind, wird er wohl weiterhin Jahr für Jahr ohne Fenster der Witterung ausgesetzt sein.

Was kann man also tun, damit die Zeugnisse der vergangenen Industriegesellschaft nicht verfallen?

Soll der Denkmalschutz hier Kompromisse schließen?

Wenn ja, wie können diese aussehen?

Wenn nicht, wie kann man dem Verwertungsdruck standhalten?

Schämt Euch, Charlottenburger!

Sonntag, 9. Dezember 2007
Schöneberger Löwe

Schöneberger Löwe

Stadtspaziergang: vom S-Bahnhof Schöneberg nach Witzleben.

Lebt man im Osten, glaubt man ja, es gäbe kein bürgerliches Berlin. Oder man hält die Bürgertumssimulation in Prenzlauer Berg dafür. Dabei ist dort alles nur dünner Lack, die Konditoreien mit den Torten noch so frisch, daß sie morgen schon wieder wegsein können und das Maurer ist auch tatsächlich schon weg.

Kommt man jedoch nach Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, dann sieht man, was Berlin auch ist, glaubt man sich in einer anderen Welt. Vom S-Bahnhof Schöneberg, dem Bruder des nächsten Kreuzungsbahnhofes Papestraße, der im Südkreuz verschwand, geht es zum Bayerischen Platz, vorbei an immer prächtigeren Häusern. Hier gibt es ein einleuchtendes, auf viele Straßen verteiltes Stadtdenkmal, das an die schleichende Ausgrenzung der hier lebenden Juden in den dreißiger und vierziger Jahren erinnert.

Weiter geht es — Parole Emil — durch die Trautenaustraße zum Nikolsburger Platz. Mein Vater, der das schon geteilte Berlin noch offen erlebte, zeigte mir Kai aus der Kiste und Kästner und erinnerte an den verschwundenen Rest der Stadt.

Durch immer herrschaftlichere Häuser, vorbei am Feinkostladen in der Mommsenstraße, in den wir manchmal vom Büro aus gingen, in das französische Lokal am Savignyplatz, das dann am Abend auch im Tatort auftaucht. Alles so anders, selbst die Neubauten aus den sechziger Jahren.

Stuttgarter Platz, Amtsgericht, Holtzendorfstraße, Lietzensee.

Und nun das: Der Bahnhof Westkreuz heißt schon seit 1932 so, der Falk-Plan verzeichnet jedoch auch noch die alte Bezeichnung „Ausstellung“, genauso wie die alte Siemensbahn als „Strecke außer Betrieb“ samt Bahnhöfen verzeichnet ist. Das hier ist Berlin, nicht Stuttgart.

Jedoch: Von 1961 an war S-Bahn-Boykott („Der S-Bahn-Fahrer zahlt den Stacheldraht“). Und ich kenne Westberliner, die heute noch nicht den Bahnhof kennen, der hinter ihrem Haus liegt. Am Westkreuz: es gibt keinen Eingang vom Nordostquadranten her. Wir fragen einen Einheimischen mit Hund, der uns erklärt, daß es eine Abstimmung gab und die lokale Bevölkerung keinen Zugang zum Viertel von der S-Bahn aus wollte. So muß man bis zum Bahnhof Witzleben (der inzwischen in Messe-Nord umbenannt wurde) laufen.

Schämt Euch, Charlottenburger.

Links von Sonnabend, 8. Dezember 2007

Sonntag, 9. Dezember 2007

Gesammelte Links von Sonnabend, 8. Dezember 2007:

Reue

Sonnabend, 8. Dezember 2007

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Links von Mittwoch, 5. Dezember 2007

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Gesammelte Links von Mittwoch, 5. Dezember 2007:

Fahrn, fahrn, fahrn

Mittwoch, 5. Dezember 2007

[Wer nicht gerne bis unten liest, kann gern gleich spenden.]

Schon am 30. Oktober fand die Diskussion zur Autobahn statt – ich komm im Moment nur langsam mit den Dingen hinterher.

Voll wars, so daß einige auf dem Gang stehen mußten. Zwar ist die Senatsverwaltung als planende Behörde leider nicht gekommen, aber die Bürgerinitiative Stadtring Süd (BISS) hat einen guten Überblick über die Planungen gegeben. Man kann das alles auch nochmal auf deren Webseiten nachlesen.

Im aktuellen Planungsstück soll die Autobahn bis kurz vor die Elsenbrücke in Treptow verlängert werden. Die Auswirkungen sind, neben einer gigantischen Schneise durch Treptow (ein Tunnel wird nicht gebaut werden, das ist zu teuer), Staus durch den zu- und abfließenden Verkehr über die Elsenbrücke. Das wird sich auch auf Stralau auswirken: die Zufahrt zur Halbinsel ist jetzt schon ein Problem — durch den dann enorm verstärkten Verkehr entlang Elsenstraße — Alt Stralau — Kynaststraße wird sich das noch verschärfen.

Traurig daran ist auch, daß es deutliche Zweifel am Bedarf gibt. Berlin baut einfach, weil das Land die Kosten nicht tragen muß — Autobahnen werden von der Bundesrepublik bezahlt.

Sollte es zur weiteren Verlängerung in Richtung Ostkreuz kommen (diese steht allerdings noch völlig in den Sternen), wird Stralau durch einen breiten Trog vor der Eisenbahnbrücke (das ehemalige ND-Gebäude wird dann abgerissen) vom Rest der Welt getrennt sein.

Im kommenden Jahr werden die Pläne öffentlich ausgelegt. Dann kann jeder Einspruch erheben. Nachdem die Regierungsparteien SPD und PDS die Autobahn unbedingt wollen, hat nur eine Klage gegen die Autobahn Aussicht auf Erfolg. Diese wird allerdings sehr teuer werden (Kosten inkl. Öffentlichkeitsarbeit ca. 25 000 €). Deswegen ruft die BISS gemeinsam mit dem BUND zu Geldspenden auf.

Bei der sehr lebhaften Diskussion am 30. Oktober zeigte sich auch deutlich, daß Stralau noch viele andere ungelöste Verkehrsprobleme hat. Doch dazu ein andermal mehr.

Heute 19.00 Uhr: Ostkreuz-Umbau-Informationsveranstaltung

Dienstag, 4. Dezember 2007

Hach, hab ich ganz vergessen anzusagen:

Heute, Dienstag, 4. Dezember, 19.00 Uhr

Informationsveranstaltung zum Ostkreuzumbau

Max-Taut-Schule, Fischerstraße 36, 10317 Berlin-Lichtenberg.

Mit: Deutsche Bahn (Bahnhofsumbau), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Straßenbau Obere und Untere Kynaststraße), Bezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen (Gastgeber).