Archiv für April 2009

Tatort: Bittere Trauben (SR)

Dienstag, 28. April 2009

Ich will einmal nach Saarbrücken (Ja, Saarbrücken wäre nett).//
Ich will Haare auf dem Rücken (und ein rosa Himmelbett).//
Ich will nie etwas glauben, was es gar nicht gibt.//
Ich möchte mal ein Model treffen, das sich in mich verliebt.

Eine Variation auf die Geschichte von Nabots Weinberg (1. Kön 21): König Ahab nimmt den Weinberg, den ihm sein Nachbar Nabot nicht verkaufen will, mit List und übler Nachrede. Gott — unergründlich wie immer — sühnt nicht an Ahab, der rechtzeitig Buße tut, sondern an dessen Sohn.

„Bittere Trauben“ ist mit Unterstützung der Saarländischen Medienförderung gedreht worden, und danach sieht er auch aus: Tourismusbilder in Wein-Umgebungen, die uns zeigen sollen, wie schön das Saarland ist, nicht einmal auf die Postkarten-Saar-Schleife wird verzichtet.

Die Handlung ist vorhersehbar und könnte gut in zwanzig Minuten erzählt werden, wird aber leider auf volle eineinhalb Stunden ausgewalzt. Die positive Überraschung ist Konstantin Wecker, der mir bisher als pathetischer Sänger immer auf den Nerv ging, als Schauspieler aber, der den alten Zausel spielt, wirklich richtig gut ist.

[Erstsendung: 26. April 2009]

Nido: Guter Sex trotz kleiner Pimmel

Montag, 27. April 2009

Guter Sex trotz kleiner Pimmel - Share on Ovi

Eine hübsche Verbesserung, gesehen am Markgrafendamm. Die Zeitschrift “Nido” scheint sich laut ihrer Werbung vor allem an werdende Angst-Eltern zu richten, Menschen, die Angst haben, mit einem Kind einen Teil ihres Lifestyles ändern zu müssen.

Nachtrag: Dieser Text bestätigt die Vermutung, daß Nido vor allem ein Werbeheft ist, dessen Inhalte vor allem dafür da sind, Werbung an eine zahlungskräftige Zielgruppe auszuliefern:

Das Lifestyle- und Verbrauchermagazin unter der Dachmarke „Stern” möchte junge, gebildete und kaufkräftige Eltern, die mit Kindern im Vorschulalter im großstädtischen Umfeld leben, über ihr Lebensgefühl ansprechen – nämlich „daß beides möglich ist: Kinder kriegen und seinen Geschmack behalten”,

Tatort: Oben und unten (RBB)

Sonntag, 26. April 2009

Du sitzt mir gegenüber//
und schaust an mir vorbei.

„Die wissen gar nicht, was sie angerichtet haben mit ihrem Dosenpfand.“ Die Kalauer sitzen inzwischen sicher beim Berliner Tatort. Das Sujet liegt mit Bauskandalen sowohl in dem Bereich, der in Berlin üblich ist, als auch in der Kompetenz des Berliner Tatorts: Wirtschaftskrimi. Der spielt aber selbst kaum eine Rolle, „Oben und unten“ ist mehr ein Film über den Ort und seine Topographie: Der Berliner Untergrund mit nichtgenutzten Reservebauten für die U-Bahn, Bunkern, der Senatsreserve und der Kanalisation.

Das hat man zwar schon öfter gesehen — Half Life, Delicatessen — macht aber Spaß: eine große Schnitzeljagd über und unter der Stadt mit der U-Bahn als Verbindung zwischen oben und unten und den Kommissaren als Olsenbanden-Zitat auf dem Hochhausrohbau in der Friedrichstraße. Phantastisch auch die Aufnahmen in einem komplett orangen West-Berliner Nachkriegs-U-Bahnhof, von dem ich gern wüßte, wo er ist.

Schauspieler: Toll gespielt von Harald Schrott — wie in „Die neun Leben des Thomas Katz“ aus der Unterwelt hervorgeholt — der verrückte Künstler, der anfangs am Großen Stern mit Geld um sich wirft, es am Ende natürlich nicht war. Auch Hansjürgen Hürrig als Bauunternehmer wie immer sehr gut.

Es ist schön, zu sehen, wie sich der Berliner Tatort von seiner fünfzehn Jahre dauernden Misere langsam erholt. Einzig die Auflösung krankt dann doch an einem Logik-Fehler: Warum geht das Opfer einfach aufgrund einer Kurznachricht in den U-Bahn-Tunnel?

Drehorte nahe Stralau: der Fußballplatz an der Hauptstraße, der ehemalige Rummelsburger Knast, der auch im echten Leben mit Luxuswohnungen bebaut wird.

[Erstsendung: 19. April 2009]

Die Arbeit

Freitag, 24. April 2009

… ähnelt im Moment der des Computers vor mir: große Mengen Neuigkeiten in sehr kurzer Zeit verdauen und automatisiert Entscheidungen treffen. Abends dann, in mir nichts als eine nicht unangenehme Leere, zuschauen, wie der Wind die Blätter des Baumes bewegt. Mittags ein paar Bahnen im Becken in der Gartenstraße.

~

Ich fragte mich, was aus den Enten würde, wenn der ganze See zugefroren wäre. Ob wohl einer mit dem Auto käme und sie in einen Zoo oder sonst irgendwohin brächte. Oder ob sie einfach fortflögen.

Gretchenfrage: Bitte etwas leiser schreien

Freitag, 24. April 2009

Hier sollte eigentlich ein längerer Text stehen, warum ich persönlich es trotz Günther Jauch für eine sehr sinnvolle Option halte, am Sonntag für die Einführung eines regulären Religionsunterrichtes in Berlin zu stimmen.

Es bringt aber wohl nicht viel, jetzt noch einen abwägenden Text zu schreiben, wenn sich die Debatte schon so hochgeschaukelt hat, daß Eiferer auf beiden Seiten sich mit Schaum vor dem Mund gegenüberstehen: Es ist anmaßend, zu behaupten, die Diktaturen des 20. Jahrhunderts wären vor allem aus einem Mangel an Glauben entstanden und naiv, zu glauben, dieser Mangel ließe sich mit einem Religionsunterricht beheben. Dem sinnvollen Anliegen eines bekenntnishaften Religionsunterrichtes tut Bischof Mixa (der hier nur als willkürliches Beispiel dient) damit keinen Gefallen.

Genauso, wie es hochmütig ist, wenn angebliche Verteidiger der Aufklärung ihren eigenen Glauben (nämlich den, daß es keinen Gott gibt) über den aller anderen stellen und dabei schnell mal alle Gläubigen zu rückständigen Wissenschaftsverweigerern erklären. Ob es sich dabei gegen Kopftücher oder Kreuze richtet, ist dabei gleich. Dem sinnvollen Anliegen eines bekenntnisübergreifenden Ethikunterrichtes tut Volker Strübing (der hier nur als willkürliches Beispiel dient) damit keinen Gefallen.

Was sich zeigt, ist das Problem der in Berlin vor ein paar Jahren leichter gewordenen Volksentscheide: Kompromisse sind manchmal schwer möglich (Nachtrag: warum nicht zum Beispiel Ethik und Religion/Religionskunde zur Pflicht für alle Schüler machen?). Wie bei der Tempelhofabstimmung oder der über die Umbenennung der Kochstraße stehen sich durch die Ja/Nein-Entscheidung zwei Seiten gegenüber, die nicht mehr miteinander verhandeln können. Für die Stadt ist das keine gute Sache.

Daß es auch anders gehen kann, hat ausgerechnet das Verfahren um Mediaspree gezeigt, wo der Bürgerentscheid erst zu Verhandlungen am Runden Tisch geführt hat.

Nachtrag: Die Berliner darüber, daß die Betroffenen selbst das ziemlich nüchtern sehen, aber nicht mit abstimmen können.

420 Mio. für 3,2 km: Du kannst heute etwas dagegen tun.

Mittwoch, 22. April 2009

Berlin will die teuerste Autobahn der Geschichte bauen: 3,2 km für 420 Mio. Euro, größtenteils aus Bundesmitteln. Betroffene — und das sind natürlich auch Steuerzahler in Bayern — können noch bis heute Einwendungen abschicken (diese müssen bis morgen eingegangen sein) an:

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
– Referat GR B –
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
Fax: 030 9012-3712

Tatort: Häuserkampf (NDR)

Sonntag, 19. April 2009

Ich will Eure Stimmen hörn//
Ich will die Ruhe störn//
Ich will, daß Ihr mich gut seht//
Ich will, daß Ihr mich versteht.

In der zweiten Folge wird der verdeckte Ermittler Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) in das SEK eingeschleust: Mitarbeiter werden verdächtigt, serbische Kämpfer ausgebildet zu haben. Während er sich an die Familie des Verdächtigen Lars Jansen heranmacht, passiert in einem Hamburger Hochhaus eine Geiselnahme, deren Täter Zoltan Didic (Stipe Erceg) sich dann vor den Zielkameras des SEKs erschießt, nicht ohne vorher Jansen zu beschuldigen.

Die eigentlichen Geiseln sind dann Jansens Frau und Tochter, die an einem geheimen Ort gefangengehalten werden und von Jansen gefunden werden müssen, bevor sie sterben. Jansen jedoch wird durch einen Autounfall vorläufig aus dem Verkehr gezogen, so daß Batu der Schnitzeljagd, die Didic gelegt hat, folgen muß. Das ganze ist sehr genau und spannend inszeniert, daß es eine Freude ist. Hamburg rockt noch immer.

Richard Kämmerlings stellt in der FAZ Vergleiche mit „24“ an und bemängelt im Vergleich das mangelnde Tempo. Ich kenne „24“ nicht, finde aber die Erzählung in „Häuserkampf“ sehr gelungen. Außerdem schlägt Kämmerlings vor, einen Tatort in Echtzeit handeln zu lassen. Das gab es allerdings tatsächlich schon einmal: „Außer Gefecht“ spielt sogar während der Tatort-Zeit von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr.

Seltsam das Markenspiel: die Ipods bei der Kinderschnitzeljagd, die den ungewöhnlichen Reichtum von Jansen verdeutlichen sollen. Phantasie-Handys: Mokwa, Tell-Mo. Und Palm Treo ständig im Bild.

[Erstsendung: 13. April 2009]

Polizeiruf 110: Fehlschuß (MDR)

Sonntag, 19. April 2009

Es regnet nie in Halle-Neustadt.

Der 300. Polizeiruf (wenn man von einer Folge absieht, die zu DDR-Zeiten wegzensiert wurde) besinnt sich auf seine Tradition: gesellschaftliche Probleme im Kleinen zu zeigen.

Der Film spielt in der Hallenser Südstadt, einem Viertel, trostloser noch als gewisse Gegenden der Neustadt. Jugendliche hängen auf dem Spielplatz ab und begehen Einbrüche. Sie werden offenbar von einem Erwachsenen geleitet.

Die Geschichte ist unspektakulär und dicht erzählt, sie bleibt bei den handelnden Personen. Auch das steht in der guten Tradition des DDR-Polizeirufs. Fast kammerspielartig gibt es keine Ausflüge der Kommissare zum Küchenkauf oder in den Teeladen mehr. Stattdessen kann der Zuschauer die verschiedenen familiären Hintergründe der Jugendlichen verstehen und nachvollziehen.

Die Langsamkeit der Erzählung mag einem heutigen Tatort-Zuschauer ungewohnt vorkommen, tut aber der Sache gut. Einzig die Dialoge wirken oft sehr wie auswendig gelernt.

[Erstsendung: 5. April 2009]

Die Autobahn ist unsre Sache nicht

Sonntag, 19. April 2009

Jetzt gleich, um 15 Uhr, treffen wir uns am Bahnhof Treptower Park, um bei Sonnenscheinwetter mit Fahrrädern und Skateboards auf gesperrten Straßen einmal durch die Stadt zu fahren. Fußgänger können zu einer der Zwischenkundgebungen kommen: Rotes Rathaus ca. 16 Uhr, Senatsverwaltung am Köllnischen Park ca. 17 Uhr, Abschlußkundgebung in der Beermannstraße ab ca. 17.30 Uhr.

Bis zum Donnerstag müssen die Einwendungen gegen die Planung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schriftlich eingegangen sein. Wer keine Einwendung schreibt, wird im weiteren Verfahren (öffentliche Anhörung, Klage) nicht mehr berücksichtigt.

Hinweise zu den Einwendungen finden sich auf den Webseiten der Bürgerinitiative Stadtring Süd.

Links von Sonnabend, 18. April 2009

Sonntag, 19. April 2009

Gesammelte Links von Sonnabend, 18. April 2009:

  • Deutschlandradio Kultur: Bete und denke!

    Vor 900 Jahren starb Anselm von Canterbury.

    „Jesus hätte nicht befreiend und heilend verkündigen zu brauchen; um uns von unserer Sündenschuld zu erlösen, hätte es gereicht, pünktlich zum Leiden und Sterben in Jerusalem zu erscheinen. Seine Lebensjahre zuvor hätte er mit Herumhängen und Kartenspielen vergammeln können.“

    Bei aller notwendigen und berechtigten Kritik: Anselm ist und bleibt ein Meilenstein der Theologiegeschichte. Denn er stellt erstmals systematisch nahezu alle Glaubensaussagen vor die kritische Instanz der Vernunft. Theologie wird Wissenschaft.

    Was ein Mensch für sein Größtes hält, woran er sich ausrichtet, woran er sich hängt, das ist eigentlich sein Gott. Und das hat für ihn auch Realität.

Links von Sonnabend, 18. April 2009

Sonnabend, 18. April 2009

Gesammelte Links von Sonnabend, 18. April 2009:

  • Flohbude: Zusammenprall der Fakultäten

    Wie alle Weltkriege begann es auch diesemal. Vornehmlich harmlos. Aber wirksam. Heute: Als harmloses Pausengespräch zwischen zwei erziehungswissenschaftlichen Seminaren:

    „Philosophen diskutieren und denken. Theologen hingegen schwafeln nur.“

    Der Rastafari sprach ein großes Wort gelassen aus. Wie ein Kleinkind, dass sich auf den sicheren Wegen eines botanischen Gartens wähnt, sich in Wirklichkeit aber stolpernd durch einen riesigen Dschungel bewegt, ging er in die Falle. Ein auf Opfer wartender Pygmäe sprang neben mir auf und besah sich seine Beute. Alle sichtbaren Körperflächen der jungen Frau waren entweder farbig oder von Metall durchbohrt: Ihr mit Tattoos übersäter Körper sah aus wie ein Karte von Google Earth; unzählige Piercings tanzten beim Sprechen im Takt der Empörung. Klarer Fall: Angehende Lehrerin für Evangelische Religion. []

  • Flohbude: Eine Nacht von vielen

    In den Nächten, in denen das warme Wetter geht, fühlt es sich besonders kalt an, wenn der eigene Kopf von einem Knie auf das Straßenpflaster gedrückt wird. Schnipp. Schnapp. Meine Hände bedecken den Rücken. Ich werde aufgerichtet, so dass ich selber laufen muss. Schmerzen schießen durch die Schultern.

    Hebelgesetz.
    Pech gehabt.

    Wenig vorsichtig legt mir der Polizist seine behandschuhte Pranke auf den Kopf, damit ich mich nicht am Türrahmen stoße. Im Auto selber ist es warm. Die vergitterte Rückbank umwabert ein Kaffee-Leder-Kotze-Geruch. Der Dunst einer klammen Mittwochnacht. Kurz: Bullengestank. []

Concepta Stadthäuser,

Sonnabend, 18. April 2009

wenn ich das richtig sehe, nehmt Ihr uns ein ganzes Stück vom Garten mit den schönen alten Bäumen weg, um Eure wertvollen Townhouses bauen zu können. Und wie ich Euch kenne, wird es auch einen Grund geben, wieder alle Bäume fällen zu können.

Wir kommen dann wenns fertig ist und pupen Euch aufs Jehöft.

Heute: Paulus

Freitag, 17. April 2009

Die Berliner Singakademie (die einst auch von Mendelssohn Bartoldy geleitet wurde), einer der besten Chöre Berlins unter der Leitung von Achim Zimmermann, singt heute Felix Mendelssohn Bartoldys Oratorium Paulus.

20.00 Uhr, Konzerthaus am Gendarmenmarkt.

Links von Donnerstag, 16. April 2009

Freitag, 17. April 2009

Gesammelte Links von Donnerstag, 16. April 2009:

  • Deutschlandfunk: Hoffnung des Südens

    Mit Barack Obamas heutigem Besuch in Mexiko verbinden sich große Hoffnungen der südamerikanischen Länder. Am Freitag beginnt in Trinidad und Tobago der Amerika-Gipfel, der die Beziehungen zwischen den USA und seinen südlichen Nachbarn wirtschaftlich wie politisch normalisieren soll. Und besonders Kuba – wenn auch nicht präsent – spielt dabei eine Rolle.

Donnerstag, 16. April 2009

auf einen Trompetenkäfer treten (umgangssprachlich)

blähen; Blähungen haben; einen Wind fahren lassen; flatulieren; furzen (derb); pupsen (umgangssprachlich)

[Openthesaurus deutsch]

Heute: 2x 1x Heise

Donnerstag, 16. April 2009

Basso, Köpenicker Straße 187–188, Seitenflügel

20 Uhr: Stau — Jetzt geht’s los, 1992, 82 min.
22 Uhr: Neustadt. Stau — Stand der Dinge, 2000, 90 min. Fällt aus. Stattdessen abschließende Diskussion über die Filmreihe, die in den letzten Wochen im Basso lief.

Dies sind die ersten beiden Filme der Neustadt-Trilogie, über deren dritten Film — Neustadt. Stand der Dinge (2007) — ich hier schon einmal geschrieben habe.

Stau — Jetzt geht’s los

Im Roxy, einem Betonwürfel in Halle-Neustadt, hört man junge Menschen schreien: “Sieg Heil!” und “Jetzt geht’s los!” Der Feind ist klar: Autonome, Ausländer, Zigeuner. Alles andere ist unklar: Alte Werte, Rechte, Pflichten, Vorbilder und Verbote sind umgeworfen und einer
zweifelhaften Freiheit gewichen. Sie trinken an gegen die Ungewißheit, niemand will ein Verlierer sein.

Und was wollen sie? Thomas Heise fragt nach. Ronny hat fünf Geschwister, er versucht den Dialog mit seinen Eltern, aber sie verstehen ihn nicht. Holli erzählt, wie er ein Rechter wurde und wie seine Mutter starb. Matthias ist der Jüngste, sein Traum wäre ein Harem und Konrad bäckt gern Kuchen. Das Klischee stimmt, und es stimmt nicht. Als Einzelpersonen sind sie nicht unsympathisch, in der Gruppe gefährlich.

Neustadt. Stau — Stand der Dinge

Lebensgeschichten aus Neustadt. Leben auf schmalem Grat. Sehnsüchtig nach Liebe. Nie klappt das Leben ganz und ist immer anders als vorgestellt. Wie sieht die Normalität aus und was schlummert unter der Decke, erschöpft von den Konflikten des Alltags?

Eine Beobachtung in Deutschland. Wie entwickelten sich die rechtsorientierten Jugendlichen und heutigen Erwachsenen aus
dem Portrait “Stau- Jetzt geht’s los” aus dem Jahre 1992 in Halle-Neustadt?

Leichensteuer

Donnerstag, 16. April 2009

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Wählt Thälmann!

Mittwoch, 15. April 2009

Ich habe mich immer gefragt, wie die riesige Inschrift auf der Mauer in der Görlitzer Bergstraße den Nationalsozialismus überleben konnte. Hier steht, warum sie dort steht.

Froher Osten

Sonntag, 12. April 2009

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Links von Mittwoch, 8. April 2009

Donnerstag, 9. April 2009

Gesammelte Links von Mittwoch, 8. April 2009:

Menschlichkeit?

Mittwoch, 8. April 2009

Auf EU-Ebene werden neue Grundsätze in der Asylpolitik beraten, die die deutsche Verschärfung in den Neunziger Jahren praktisch teilweise zurücknehmen würden: Flüchtlinge würden den Sozialhilfesatz des jeweiligen Landes bekommen, und zwar in bar statt wie jetzt als Sachleistungen, sie würden volle medizinische Behandlung erhalten und hätten bessere Rechtsmittel. Außerdem könnten sie nach sechs Monaten arbeiten, statt bisher nach zwölf Monaten und würden wieder Rechtsmittel bekommen. In bestimmten Fällen würde die von Deutschland durchgesetzte Dublin-II-Regelung außer kraft gesetzt und Deutschland müßte auch Asylanträge von Menschen bearbeiten, die über andere EU-Staaten eingereist sind.

Manfred Weber, Mitglied des Europäischen Parlamentes und der CSU sagt: „Leider gibt es im Parlament eine tendenzielle linke Mehrheit, die für höhere Leistungen eintritt.“ Und Reinhard Grindel von der CDU meint „Das wäre für Deutschland die reine Katastrophe. Das würde bedeuten, dass wir den ganzen Asylkompromiss wegschmeißen könnten. Das hätte uns dann die EU kaputtgezimmert … Die NGOs haben irgendwann mitgekriegt, dass sie ihre Interessen am besten in den Institutionen selbst durchsetzen können.“

Endlich, möchte man sagen.

Links von Dienstag, 7. April 2009

Mittwoch, 8. April 2009

Gesammelte Links von Dienstag, 7. April 2009:

Links von Montag, 6. April 2009

Dienstag, 7. April 2009

Gesammelte Links von Montag, 6. April 2009:

Links von Montag, 6. April 2009

Montag, 6. April 2009

Gesammelte Links von Montag, 6. April 2009:

Noch bis Donnerstag: Autobahnplanung einsehen

Montag, 6. April 2009

Noch bis diesen Gründonnerstag können die Pläne zur Verlängerung der A 100 Richtung Treptow/Friedrichshain eingesehen werden. Mehr zur Autobahn steht hier und hier. Die Pläne liegen in den Rathäusern Treptow (Neue Krugallee 4, R. 22) und Neukölln (Karl-Marx-Straße 83, R. N6006) aus, und zwar Mo–Mi 9–16 Uhr und Do 9–18 Uhr.

Bis zum 23. April (Posteingang) können Einwendungen eingereicht werden. Hinweise für mögliche Einwendungen finden sich in einem Gutachten, das im Auftrag der Grünen erstellt wurde sowie auf den Webseiten der Bürgerinitiative Stadtring Süd.

Am Weißen Sonntag (19. April) um 15 Uhr gibt es eine Fahrrad- und Skater-Demo von Treptow über Rotes Rathaus, Siegessäule, Senatsverw. f. Stadtentwicklung, Kreuzberg nach Treptow.

Tatort: Gesang der toten Dinge (BR)

Sonntag, 5. April 2009


the monkey rode the blade on an overhead fan//
they paint the donkey blue if you pay//
I got a telephone call from Istanbul//
my baby’s coming home today//
will you sell me one of those if I shave my head//
get me out of town is what fireball said//
never trust a man in a blue trench coat//
never drive a car when you’re dead.

Die Fernsehastrologin Doro wird erschossen aufgefunden. Der Suizid scheint vorgetäuscht. Ihr Gatte Remy (passend blondiert: André Eisermann) hatte eine Affäre. Auch Doros Schwiegervater, der nach ihrem Tod schnell eine Beziehung zur Haushälterin entwickelt, forscht astrologisch. Die Ermittlungen führen die Batic und Leitmayer zu Fefi, einer leicht durchgeknallten Gärtnerin im Nymphenburger Schloßpark, wunderbar gespielt von Irm Hermann, und von dort zu Dr. Goll, der aus den von ihr aufgenommenen Geräuschen den „Gesang der toten Dinge“ macht, einen Tom-Waits-artigen Zusammenschnitt. Mit Fefis Führung taumeln die Ermittler durch eine immer schneller werdende Komödie, die sich vor allem durch punktgenaue Dialoge auszeichnet.

„Gesang der toten Dinge“ fügt sich ein in die Münchner Tradition, schräge Filme mit verrückten Alten zu drehen. Er kommt zwar nicht an die absolut herausragende Folge „Nicht jugendfrei“ mit den Schauspielern von „Raumpatrouille Orion“ und krassen Drogenerfahrungen heran, aber auch „Gesang der toten Dinge“ besticht durch viel Witz und grandioses Schauspiel: neben Hermann auch Theres Affolter und Bernd Stegemann sowie Sabine Timoteo, die für diese Folge den Ersatz für den Menzinger als schweizer Polizistin spielt, und dabei nur ein klein wenig zu niedlich ist.

Kritisiert worden ist die schwer nachvollziehbare Handlung, diese Kritik kann ich nachvollziehen, teile sie aber nicht: das Unwahrscheinliche, Übertriebene ist ja durchaus gewollt. Nicht nachvollziehen kann ich dagegen Heiko Wernings (der hier auch schon über Tatorte geschrieben hat) Warnung vor der Esoterik, der dieser Film das Wort reden würde. Die Tatort-Reihe richtet sich an Erwachsene, denen man Urteilskraft zutrauen kann. Wenn immer nur erklärt wird, was richtig und falsch ist, wird’s schnell langweilig.

Gestört hat mich die seichte Musik (Lothar Scherpe), die diesen Film in die Nähe deutscher Komödien der Neunziger Jahre rückt.

[Erstsendung: 29. März 2009]

Kindheitserinnerungen

Sonnabend, 4. April 2009
Berlin

Blick vom Fernsehturm Ri. Stralau. Klicken macht groß.

In der DDR gab es Ansichtskarten von Berlin mit einem ganz typischen Farbstich. Neulich, beim Ansehen aktuellerer Fotos ist mir klargeworden, woher der kam: von der Färbung der Fensterscheiben in der Aussichtsplattform des Fernsehturmes.

~

Kürzlich Milka Naps wiederentdeckt. Das sind so kleine Schokoladentäfelchen, von denen eine ungefähr die Größe von zwei Stück normaler Schokolade hat. Als Kind mit der Oma im Intershop: das Westgeld wurde vorher in Forum-Schecks umgetauscht, die als kleinsten Nennwert 50 Pfg. hatten. Wechselgeld unter 50 Pfg. gab es in Form von Milka Naps, eines zählte für 10 Pfg.

Links von Donnerstag, 2. April 2009

Donnerstag, 2. April 2009

Gesammelte Links von Donnerstag, 2. April 2009:

  • Taz: Zukunft eines verwilderten Geländes: Mystischer Spreepark

    Die Posse geht weiter.

  • Taz: BUND studiert Straßenbäume: Bäume führen Schattendasein

    Berlin gilt als eine der grünsten Städte Deutschlands – auch dank der vielen Linden, Ahorne, Eichen und Platanen in den Straßen. Sie sorgen im Sommer für Schatten, sie sind Staubfänger und steigern die Lebensqualität. Nach Angaben des Senats gibt es derzeit gut 420.000 Bäume an Berlins Straßen. Die Bezirke haben nach ihren Angaben in den Jahren 2005 bis 2007 rund 15.000 Straßenbäume gefällt, aber nur knapp 8.800 neu gepflanzt. Unter dem Strich sinkt der Bestand an Bäumen also derzeit jährlich um rund 0,5 Prozent. "Das fällt nicht sofort auf, wird aber dazu führen, dass Berlin in einigen Jahren deutlich weniger grün ist", sagt Willharms. Vor allem in der Innenstadt. Denn gerade dort werden Bäume oftmals nicht ersetzt – viele der Neupflanzungen finden in Neubaugebieten wie Adlershof statt.